Hermann Kriege
Biographie |
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Geboren 1820. Er war Burschenschaftler, Journalist und Revolutionär der 1848/49 Revolution. Besuch Volkshochschule in Lienen. Lateinschule in Lengerich ab 1833 und Besuch Gymnasien in Bielefeld, Lingen und Minden. 1840 Reifezeugnis. Medizinstudium in Bonn ab 1840. Ab Wintersemester 1840/41 vier Semester an der Leipziger Universität. Wechsel zu Philosophie. Lernte Robert Blum, Theodor Fontane, Arnold Ruge und Ludwig Feuerbach kennen. Münchener Universität ab Wintersemester 1842/43. Mitglied der Leipziger Burschenschaft Kochei (Progress-Bewegung). Gründer der Allgemeinheit/Burschenschaft Germania München 1942. 1843 Mitglied des burschenschaftlichen Lesevereins in Berlin. Verhaftung im März 1843 wegen burschenschaftlichen Tätigkeiten. Anschließend Verbot, weiter zu studieren. Einjährig-Freiwilliger in einem preußischen Bataillon in Bielefeld. Lernte dort Otto Lüning, Rudolf Rempel und Julius Meyer kennen. 1844 schrieb er für das Weser-Dampfboot. 1845-1848 schrieb er für das Westphälische Dampfboot. 1844 erneute Verhaftung (u.A. wegen seiner Journalistischen Arbeit). Verurteilung zu einem halben Jahr Festungshaft. 1845 Flucht nach Barmen, Brüssel und London wegen weiterer Verfolgungsmaßnahmen. 1845 in New York Reorganisation der dortigen Gemeinde des Bundes der Gerechten. Führte diese in Sozial-Reform-Assoziation über. Als Unterstützung gab Kriege den wöchentlich erscheinenden Volks-Tribun heraus. Seine dort vertretenen Positionen führten dazu, dass Marx und Engels ihr Zirkular gegen Kriege verfassten. Er zog sich 1847 aus vorderer Front der Sozial-Reform-Assoziation zurück. Kehrte nach Märzrevolution 1848 nach Deutschland zurück. Teilnahme am ersten Kongress der demokratischen Vereine in Frankfurt. Wahl in den Zentralausschuss. Geriet in Kritik der sogenannten „roten“ Republikaner. 1849 Rückkehr nach New York und dort Redakteursstelle bei der Illinois Staats-Zeitung in Chicago. Kurz darauf Ausbruch einer Geisteskrankheit, worauf er 1850 im Pflegeheim starb. |
Selbstständige Veröffentlichungen |
Die väter unserer republik in ihrem leben und wirken. New York, J. Uhl 1847 – Schlüter, Heinrich & Wesselmann, Alfred (Hrsg.): Hermann Kriege. Dokumentation einer Wandlung. Vom Burschenschaftler und Revolutionär zum Demokraten. Band 2: Criminalakten und Presse. Osnabrück: Der Andere Verl. 2002. |
Briefe |
Schlüter, Heinrich & Wesselmann, Alfred (Hrsg.): Hermann Kriege. Dokumentation einer Wandlung. Vom Burschenschaftler und Revolutionär zum Demokraten. Band 1: Briefe (1840-1850). Osnabrück: Der Andere Verl. 2002. |
Selbstständige Veröffentlichungen über |
Georg Bühren: Das Zirkular. Bielefeld: Aisthesis 2009 [mit einem Nachwort von Walter Gödden]. |
Unselbstständige Veröffentlichungen über |
Alfred Wesselmann: Ein unbekannter Brief an Friedrich Engels. In: Marx-Engels-Jahrbuch 2004. Akademie Verlag: Berlin 2004, S. 230–235. |
Erwähnungen in |
Rolf Weber (Hrsg.): Land ohne Nachtigall – Deutsche Emigranten in Amerika 1777 bis 1886. Buchverlag Der Morgen Berlin [2. Auflage] 1981 – Horst Dippel: Kriege, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13. Duncker & Humboldt: Berlin1982, S. 40f. – Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 3: I–L. Winter: Heidelberg 1999, S. 178–180 – Alfred Wesselmann: Burschenschafter, Revolutionär, Demokrat. Hermann Kriege und die Freiheitsbewegung 1840–1850. Der Andere Verlag: Osnabrück 2002. |
GND-Nummer |
116536608 Link zu diesem Datensatz in der DNB |