Hans Dieter Baroth


Biographie

[D.i. Dieter Schmidt]. Geboren am 12. Februar 1937 in Oer-Erkenschwick als Sohn eines Bergmanns. Nach der Volksschule Bergbaulehre (erlernter Beruf: Bergknappe). Bis 1956 im Bergbau tätig. Danach Jugendsekretär einer Gewerkschaft, Journalist, Pressesprecher und Chefredakteur. Arbeiten für den Rundfunk und als Dokumentarist für das Fernsehen. Lebte von 1963 bis 1990 als freier Journalist in Düsseldorf und Berlin. Seit 1990 lebte er in Berlin, wo er am 16. Juli 2008 starb.

Schon in seinem ersten Roman „Aber es waren schöne Zeiten“ erwies er sich durch seine große Detailkenntnis als genauer Porträtist der Arbeitswelt des Ruhrgebiets. […] In seinem zweiten Roman „Streuselkuchen in Ickern“ […] schildert B. die Schicksale einer im nördl. Ruhrgebiet angesiedelten Bergarbeiterfamilie vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung dieser Region. Die Handlung setzt mit der Einwanderung polnischer Arbeiter zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein und reicht bis in die Gegenwart. B.s Figuren bleiben ihrer proletarischen Herkunft verhaftet, selbst wenn es ihnen gelingt, eine kleinbürgerl. Existenz aufzubauen. (Killy-Literaturlexikon)

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Auszeichnungen

Ehrendiplom bei den Sportfilmtagen in Oberhausen (1968) – Dt. Journalistenpreis (1971) – Literaturpreis Ruhrgebiet (1992).

Selbstständige Veröffentlichungen

Die Pantoffeldemokratie oder Die geklügelten Worte. Mit spitzer Feder. Düsseldorf: Deutscher Gewerkschaftsbund, Bundesvorstand 1969 – Mit Politik und Porno. Pressefreiheit als Geschäft belegt am Heinrich Bauer-Verlag. Köln: Bund 1973, 1977, 1979 [Mitverf.] – Anpassung. Frankfurt/M. 1974 – Frauenbewegung und Frauenemanzipation. Frankfurt/M.: Inst. für Marxist. Studien und Forschungen 1977 – In unseren Betrieben. Ein Schwarzbuch über deutsche Betriebe. Köln: Bund 1977, 1979 – Aber es waren schöne Zeiten. Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1978; Hamburg, München: Dt. Bücherbund 1980; Frankfurt/M.: Büchergilde Gutenberg 1980; Gütersloh: Bertelsmann 1980; München: dtv 1982 – Streuselkuchen in Ickern. Roman. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1980; Stuttgart: Dt. Bücherbund 1981; Frankfurt/M.: Büchergilde Gutenberg 1981; München: dtv 1983 – Gebeutelt, aber nicht gebeugt. Erlebte Geschichte. Köln: Bund 1981 – Das Gras wuchs ja umsonst. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1983; Gütersloh: Bertelsmann 1986 – Das Revierbuch. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1985; Gütersloh: Bertelsmann 1986; Frankfurt/M.: Büchergilde Gutenberg 1987 – Untertage, Übertage. Bergarbeiterleben heute. Hg. von U. Borsdorf und U. Eskildsen. München: Beck 1985 [Mitverf.] – Mann ohne Namen. Roman. Essen: Klartext 1987 – „Jungens, Euch gehört der Himmel!“ Die Geschichte der Oberliga West 1947-1963. Essen: Klartext 1988 – Rohrleitungstechnik. Essen: Vulkan-Verlag 1988 [als Dieter Schmidt] – Anpfiff in Ruinen: Fußball in der Nachkriegszeit und die ersten Jahre der Oberligen Süd, Südwest, West, Nord und Berlin. Essen: Klartext 1990 – Des deutschen Fußballs wilde Jahre. Essen: Klartext 1991 – Unsere letzten Zechen. Ein Bildband mit literarischen Texten aus fünf Jahrhunderten. Essen: Klartext 1991 – Als der Fußball laufen lernte. Tore, Triumphe, Tollheiten. Essen: Klartext 1992 [mit hist. Texten von A. Brand] – Mehr wissen, mehr können für Beruf und Leben: Weiterbildung schafft Chancen. 40 Jahre DGB-Berufsfortbildungswerk. Düsseldorf: Berufsfortbildungswerk 1993 – Aber jetzt ist überall Westen. Berlin: Dietz 1994 – Wir bauten Deiche für die Schwachen: Geschichten aus 50 Jahren DGB Nordmark. Hamburg: DGB, Landesbezirk Nordmark 1996 [mit D. Schuster] – Streuselkuchen und Muckefuck. Unsere Kindheit im Ruhrgebiet. Essen: Klartext 2003 – Das werde ich nie vergessen. Geschichten aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext 2005 – Nie mehr Wattenscheid oder: Merkel trägt kein Toupet. Oberhausen: Asso Verlag 2006 – Heimatbilder 0809. Familie und Verbrechen. Münster: Westfalium 2008 – postum: Café Endlich: Von Glücksspielern und Gestrauchelten. Oberhausen: Asso 2009.

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Herausgabe

Schriftsteller testen Politikertexte. München: Scherz 1967.

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Minderheiten in der Bundesrepublik. München: Delp 1969, S. 123-130: „Gast“-Arbeiter – Institut für Marxistische Studien und Forschungen, Frankfurt/M.: Nachrichten-Verlag Ges. 1975: Entschleierte Profite. Bilanzlesen leichtgemacht [als Dieter Schmidt] – G. Paulsen (Hg.): Kindheitserinnerungen aus Westfalen. Husum: Husum Druck und Verlagsgesellschaft 1984, S. 125: Die Kindertage – T. Rother (Hg.): Toffte Kumpel. Essen: Klartext-Verlag 1984, S. 8: Fertigmachen – Literatur in NRW 1971-1994: Es geht ums Geld – Hessische Heimat, 1989, Bd. 40, H. 19, S. 74-75: „Ein bunter Flickenteppich.“ Jens Baggesens Reisebericht von 1789 – Gewerkschaftliche Monatshefte, 42, 1991, 7, S. 409-415: Nichts ist mehr, wie es war – A. Heese (Hg.): Blick zurück nach vorn. Essen: o.V. 1995, S. 61: Streuselkuchen in Ickern – Gewerkschaftliche Monatshefte, 47, 1996, 4, S. 210-222: Der Löwe von RecklinghausenGewerkschaftliche Monatshefte, 48, 1997, 1, S. 33-41: Mein Kollege Kommunistenfresser. Ein Agent für den Osten Gewerkschaftliche Monatshefte, 48, 1997, 7, S. 430-433: Zangengeburt einer Zeitschrift – Gewerkschaftliche Monatshefte, 49, 1998, 2, S. 123-128: FDGB. UGO. DGB. Zu den Anfängen einer freien Gewerkschaftsbewegung in Berlin nach 1945 Gewerkschaftliche Monatshefte, 50, 1999, 4, S. 250-255: Wilhelm Gefeller. „Als Kind lange ausgetragen“Gewerkschaftliche Monatshefte, 50, 1999, 6, S. 376-379: Heinrich Gutermuth. „Gewerkschaft ist kein armer Gesangverein“ – Gewerkschaftliche Monatshefte, 50, 1999, 4, S. 193-255: Zukunftsperspektiven der Arbeit [mit H.-J. Arlt, A. Mühlberg u.a.] – Gewerkschaftliche Monatshefte, 51, 2000, 1, S. 47-51: Hans Nätscher. Ein barocker Bayer und Kämpfer für die MetzgerGewerkschaftliche Monatshefte, 51, 2000, 3, S. 175-179: Peter Michels. Gewerkschafter zwischen Ost und West Gewerkschaftliche Monatshefte, 51, 2000, 4, S. 239-243: Willi Ginhold. Weg vom Fenster. Interview – Gewerkschaftliche Monatshefte, 52, 2001, 1, S. 49-51: Kurt Georgi. Ein sparsamer Tischler, der gern Jurist geworden wäre Gewerkschaftliche Monatshefte, 52, 2001, 2, S. 100-103: „New Dortmund“ lässt Gewerkschaften alt aussehenGewerkschaftliche Monatshefte, 54, 2003, 7, S. 402-408: Jugendtraum: Vorsitzender. Der DGB-Vorsitzende Ludwig Rosenberg – Gewerkschaftliche Monatshefte, 55, 2004, 11/12, S. 652-654: Von den Schwierigkeiten ein Blatt zu machen – Jahrbuch Westfalen, 59, 2004, S. 111-117: Schalke 04. Ein halbes Jahrhundert Zweiter in Westfalen. Der Revier-Kultclub ist ein lebendiges Zeugnis der Westfälischen Fußball- und Industriegeschichte – Jahrbuch Westfalen, 60, 2005, S. 159-164: Meine Heimat ist „auf’m Platz“. Das Leben am Stimberg-Stadion in Erkenschwick – Wo das Fußballherz schlägt. Essen 2006, S. 37-50: Als der Ball noch runder war. Die Oberliga West 1947 bis 1963 – Wo das Fußballherz schlägt, 2006, S. 237-277: Unsere NRW-Elf des Jahrhunderts – Jahrbuch Westfalen 61, 2007, S. 243-246: Spielerporträts. Glorreiches im Container. Vom tiefen Sturz der Emscher Husaren – Jahrbuch Westfalen 62, 2008, S. 148-153: Grün-Weiß vor Königsblau. Der SV Sodingen hat die Fußballgeschichte des Ruhrgebiets mitgeschrieben.

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Tonträger

Aber es waren schöne…: Geschichten aus dem Ruhrgebiet. Essen: Klartext 2004 [CD] – Als wir Blagen waren. Essen: Klartext 2007 [CD].

Rundfunk

Der Tod des Nachbarn. Hörspiel (WDR 1980) – Die italienische Reise. Hörspiel (WDR 1988) – Erkenschwick, Erkenschwick. Hörspiel (WDR 1989).

Fernsehen

Der unaufhaltsame Aufstieg des Ferdi B (BR 1970) – Meine Klasse (WDR 1971) – Frauen, eine Mehrheit, die wie eine Minderheit behandelt wird (1972 [4 Folgen]) – Eine Früh-Ehe (1974) – Erkenschwick bleibt Erkenschwick (1976) – Bergerborbecker Notizen. Dokumentation (WDR 1977) – Im Pott. Eine proletarische Familiengeschichte. Dokumentation (WDR 1978) – Der schreibende Funktionär. Dokumentation (WDR 1981) – Porträt eines Arbeitsdirektors (1981) – Die Emscher-Husaren (WDR 1985).

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

F.N. Mennemeier: Dokument entfremdeter Menschlichkeit. Zum Roman „Streuselkuchen in Ickern“ des im Ruhrgebiet geb. H.D. Baroth, in: Neues Rheinland 23, 1980, Nr. 10, S. 45 – D.L. Hoffmeister: Interview mit H.D. Baroth, in: D.L. Hoffmeister: Vertrauter Alltag, gemischte Gefühle. Gespräche mit Schriftstellern über Arbeit in der Literatur. 1989.

Bildnis

In: B. Mensch (Hg.): Volker Stelzmann. 1967-1985. Werkverzeichnis der Gemälde und Grafik. Städtische Galerie Schloss Oberhausen, Oberhausen: Ludwig-Institut für Kunst der DDR 1985.

Sammlungen

1. Fritz Hüser-Inst. für dt. und ausländ. Arbeiterliteratur, Stadt Dortmund: 1 Ms. – 2. StLB Dortmund, Personenslg.: Zeitungsausschnittslg. – 3. Goethe-Inst. Brüssel: Zeitungsausschnittslg.

Nachschlagewerke

Killy, Bd. 1, 1988 – Neues Handb. der dt. Gegenwartslit. 1990 – Lit. Porträts NRW 1991 – Literatur-Atlas NRW 1992 – Westf. Autorenverzeichnis 1993 – Freund 1993 – Kosch, Erg. Bd. 1, 1994 – Dt. Bibliothek.

Homepage
GND-Nummer
107726122   Link zu diesem Datensatz in der DNB