Simon Rudolph Brandes


Biographie

Geboren am 18. Oktober 1795 in Bad Salzuflen als Sohn eines Apothekers. Besuch der Gymnasien in Lemgo und Osnabrück. 1815 Studium der Naturwissenschaften an der Universität Halle. Durch den Tod des Vaters zeitweilige Unterbrechung des Studiums und Apothekerlehre. 1816 Ausbildung zum Chemiker in Erfurt. Promotionen zum Dr. med., Dr. phil. und Dr. der Pharmazie. 1819 Übernahme der väterlichen Apotheke am Markt in Bad Salzuflen. 1820 Mitbegründer des Apothekervereins im nördlichen Deutschland, dem er 22 Jahre als Oberdirektor vorstand. 1824 Fürstlich Waldeckischer Hofrat, später auch Medizinalrat. Verstarb am 3. Dezember 1842 in Bad Salzuflen.

Verfasser zahlreicher Reiseschilderungen und wissenschaftlicher Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Chemie und Pharmazie. Unterstützte 1836 durch glühende Aufrufe und feurige Gedichte in den Zeitungen (Staercke) Hermann Bandels Plan zur Errichtung eines Hermannsdenkmals. Durch eine Goethe gewidmete naturwissenschaftliche Untersuchung mit diesem bekannt; jener machte den Landesfürsten Karl August von Sachsen-Weimar auf Brandes aufmerksam. Brandes war Mitglied in 38 gelehrten Gesellschaften. Nach ihm ist eine neuentdeckte Pflanze (Brandesia) benannt. Sechs Jahre nach seinem Tod stifteten ihm Freunde in Bad Salzuflen ein Denkmal.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Die deutsche Burschengemeinde auf der Luthersberge. Erfurt, Gotha: Hennings 1818 [Ged.; behandelt Brandes Teilnahme am Wartburgfest] – zahlr. med. Abh. u.a. Die Elemente der Pharmaceutik. Hannover: Hahn 1841 [mit P. A. Cap].

Herausgabe

Archiv des Apothekervereins im nördlichen Deutschland, Jg. 1-20, 1822-1842 [mit Heinrich Wackenroder] (UB Bonn) [ab 1835 u.d.T.: Archiv der Pharmazie des Apotheker-Vereins im nördlichen Teutschland] – Lippisches Magazin für vaterländische Cultur und Gemeinwohl. Lemgo: Meyer 1835-1843 [mit M.L. Petri und H. Schierenberg; danach andere Hg.; Forts. bis 1849 als: Vaterländische Blätter. Detmold: Meyer] (Bibl. Germ. Nationalmuseum Nürnberg, Lipp. LB Detmold).

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Mindener Sonntagsbl. 1817-1826; Jg. 1837-1846 – Westph. Provinzialblätter 1828-1839 – Brandes: Lipp. Magazin 1835-1842 [zahlr. Aufs. und Reisebeschr.].

Selbstständige Veröffentlichungen über

L. F. Bley: Das Leben und Wirken von Rudolph Brandes. In besonderer Beziehung auf seine Verdienste um die Pharmacie und den Apothekerverein in Norddeutschland. Hannover: Hahn 1844 ‒ H. Zimmermann: Simon Rudolph Brandes (1795-1842). Ein bedeutender Apotheker des 19. Jahrhunderts. Geleitwort von R. Schmitz. Stuttgart 1985 (= Quellen und Studien zur Gesch. der Pharmazie 21) ‒ J. Wiesekopsieker: Auf den Spuren von Rudolph Brandes in Bad Salzuflen. Bad Salzuflen: Meier 2004.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

G. E. Dann: Rudolph Brandes, Wilhelm Brandes und Heinrich Wilhelm Brandes als Meteorologen und ihre Beziehung zu Goethe. Eine Richtigstellung, in: Deutsche Apotheker-Zeitung 105, 1965, 47, S. 1657-1664 ‒ O. Pölert: Medizinalrat und Apotheker Dr. Rudolf Brandes, in: O. Pölert: Chronik von Salzuflen. Ursprung und Werdegang einer alten Salinenstadt. Bad Salzuflen: Dröge 1978, S. 76-78 ‒ E. Tepperwien: Ein großer Sohn unserer Stadt. Dr. Rudolph Brandes, in: Stadtmagazin Bad Salzuflen 6, 1990, 8, S. 5-6 ‒ F. Meyer: Zum 150. Todestag von Rudolph Brandes (1795-1842). Einblicke in das Leben und Wirken des Salzufler Apothekers und Naturwissenschaftlers, in: Heimatland Lippe 85, 1992, S. 338-345 ‒ H. G. Rau: Rudolph Brandes. Die Mineraliensammlung im Museum Bad Salzuflen, in: Stadtmagazin Bad Salzuflen 8, 1992, 7, S. 4-6 ‒ F. Meyer: Rudolph Brandes (1795-1842). Zum 200. Geburtstag des Salzufler Apothekers und Naturwissenschaftlers, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 64, 1995, S. 119-137 ‒ H. Paulussen: Die Badeärzte Dr. Trampel und Dr. Brandes und „ihr“(?) Fissenknick, ein Ortsteil von Bad Meinberg, in: Heimatland Lippe 88, 1995, S. 38-39; S. 41-45; S. 75-81; S. 84 ‒ F. Meyer: „Das schönste im Leben ist die Arbeit!“ „Väterliche Worte“ von Rudolph Brandes an seinen Sohn Robert, in: Jahrbuch Bad Salzuflen 1996, S. 62-69 ‒ G. Laue: Goethe, Brandes und die Elektrisiermaschine, in: Bad Salzuflen 7, 2002, S. 11-19 ‒ F. Meyer: Ein „ausgezeichneter Mann“. Der Apotheker Rudolph Brandes (1795-1842), in: F. Meyer: Bad Salzuflen. Epochen der Stadtgeschichte. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2007, S. 157-158 ‒ L. Folkerts: Goethes westfälische Bekannte. Rudolph Simon Brandes, in: L. Folkerts: Goethe in Westfalen. Keine Liebe auf den ersten Blick. Berlin: Lit-Verlag 2010, S. 51 ‒ S. Mirbach: Die Brandes’sche Apotheke; Rudolph Brandes, in: S. Mirbach: Das Bad Salzuflen im Spiegel der Zeit. Mering: mediaprint infoverlag 2014, S. 45-55.

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Erwähnungen in

Gödden/Nölle-Hornkamp: Literaturführer 1992 [Stichw.: Bad Salzuflen] ‒ J. Klauss: Goethes Deutschland. Orte und Stätten von Aachen bis Zwickau aus der Sicht des Dichters. München: Deutsche Verlags-Anstalt 1998, S. 245 ‒ U. Kruse: Die Pharmazie im Rahmen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1822-1938. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2001, S. 20; S. 218 ‒ G. Schwedt: Der Clausthaler Raths-Apotheker Johann Christoph Ilsemann. Chemiker und Mineraloge. Norderstedt: Books on Demand 2018, S. 50-51.

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Nachlass/Vorlass

Bestände in Westfalen: Nachlass Familie Brandes, Stadtarchiv Bad Salzuflen N V 1 und N V (Bibl) 1.

Nachschlagewerke

Hamberger/Meusel, 5. Aufl., Bd. 17, 1820; Bd. 22,1, 1829 – Neuer Nekrolog 20, 1842 (1844); 21, 1843 (1845) – ADB, Bd. 3, 1876 – Goedeke, 3. Aufl., Bd. 13, 1934Staercke 1936 – Schulte: Westf. Köpfe, 2. Aufl. 1984.

Grabstätte/ Gedenkstätte

Bad Salzuflen: 1. Gedenkobelisk an der Gabelung Riestestraße/Rudolf-Brandes-Allee – 2. Inneneinrichtung der Brandes-Apotheke im Dt. Bädermuseum – 3. Altes Apothekengebäude, Am Markt 38.

GND-Nummer
118796666   Link zu diesem Datensatz in der DNB