Kurt Julius Goldstein


Biographie

Geboren am 3. November 1914 in Dortmund als Sohn eines Kaufmanns. 1920 Tod des Vaters. 1923 Umzug der Familie nach Hamm. Besuch der Oberrealschule. 1928 Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes in Hamm. 1930 Unterbezirksleiter dieses Verbandes. 1932 Verweis von der Schule wegen kommunistischer Umtriebe. In Münster Vorbereitung auf das Abitur. Nach Hitlers Machtergreifung Rückkehr nach Hamm. Verfolgung durch die Nationalsozialisten. 1935 Flucht über Bad Mondorf und Frankreich nach Palästina. 1936 Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten. Bis 1939 Angehöriger der Internationalen Brigaden. Lebte anschließend in Frankreich. Internierung in Le Vernet. 1941 Auslieferung und Inhaftierung in den Konzentrationslagern Birkenau und Jawischowitz, Nebenlager von Auschwitz. Dort Arbeit im Kohlebergbau. Anschließend bis Kriegsende im Lager Buchenwald. Nach 1945 beteiligte er sich am Aufbau der KPD in Thüringen. Bis 1957 Sekretär der Landes- bzw. Bezirksleitung der FDJ. Zwischen 1957 und 1961 Abteilungsleiter. Von 1961 bis 1967 stellvertretender Chefredakteur und anschließend Intendant des Deutschlandsenders Berlin/DDR bzw. ab 1971 der Stimme der DDR. Mitglied des Staatlichen Rundfunkkommitees beim Ministerrat der DDR und des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR. Er starb in Berlin am 24. September 2007.

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Auszeichnungen

Hans-Beimler-Medaille (1956) – Aktivist der ersten Stunde und Verdienstorden Bronze (1964) – Verdienstorden Silber (1970) – Franz-Mehring-Ehrennadel (1971) – Verdienstorden Gold (1974) – Fritz-Heckert-Medaille (1975).

Selbstständige Veröffentlichungen

Die Reichen sollen zahlen! Was erwartet Sie vom Lastenausgleich. Frankfurt a.M.: Parteivorstand d. KPD 1948 – 5 Milliarden: kleine Lektion über Besatzungskosten. Was jeder wissen muss! Frankfurt a.M.: KPD-Hauptvorstand 1949 – Trautes Heim; Glück allein. [Düsseldorf]: Parteivorstand d. KPD 1949 – Wir sind die letzten, fragt uns. Kurt Goldstein, Spanienkämpfer, Auschwitz- und Buchenwald-Häftling. Bonn: Pahl-Rugenstein 1999 [mit F.-M. Balzer]; 2., stark erweiterte Aufl. 2002.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Armee-Rundschau 1968 – Neue Dt. Presse 3, 1971.

Rundfunk

Deutschlandsender Berlin; Stimme der DDR.

Rundfunk über

Ingrid Strobl. „Vorwärts und nicht vergessen.“ Kurt Julius Goldstein. Ein Porträt. Video-Film, VHS-Kassette oder DVD, 56 Minuten, produziert von Friedrich-Martin Balzer 1994.

Selbstständige Veröffentlichungen über

W. Herzberg: Überleben heißt Erinnern. Lebensgeschichten dt. Juden. Berlin: Aufbau-Verl. 1990 – R. Schuder, R. Hirsch: Nummer 58866. Judenkönig. Das Leben des Kurt Julius Goldstein. Berlin 1996; Neuausg. Köln: PapyRossa 2004 – U. Noppeney: Abstrakte Haltung. Kurt Goldstein im Spannungsfeld von Neurologie, Psychologie und Philosophie. Würzburg 2000.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

M. Reininghaus: Ausgestoßen sein aus der Geschichte. Zum Tode von Kurt Julius Goldstein. In: Jüdisches Kulturerbe in Westfalen, 2009, S. 132-135.

Nachschlagewerke

Biogr. Handbuch der deutschsprachigen Emigration, Bd. 1, 1940 – Dt. Biogr. Archiv, Sp. 449 – Dt. Bibliothek.

Grabstätte/ Gedenkstätte

11.04.2010: Benennung eines Parks nach ihm, anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des KZs Buchenwald.

GND-Nummer
119415615   Link zu diesem Datensatz in der DNB