Wolfgang Hädecke


Biographie

Geboren am 22. April 1929 in Weißenfels/Saale, wo er auch seine Kindheit und Jugend verlebte und die Schule besuchte. Abitur. Von 1947 bis 1951 Studium der Anglistik und Germanistik in Halle. Schuldienst. Die kritischen Reaktionen auf seinen ersten Gedichtband veranlassten seine Übersiedlung in die BRD. Seit 1958 Gymnasiallehrer in Bielefeld. Seit 1994 wieder Wohnsitz in Dresden. Erste Veröffentlichungen in Peter Huchels Zeitschrift Sinn und Form. Auf zahlreichen Reisen u.a. in den Nahen Osten (1962) und in die Sowjetunion erkundete er politische, kulturelle und ideologische Probleme. In seinen literarischen Werken gewinnt H. auf erzählerische, berichtende und beschreibende Weise Zugang zur politisch-ökologisch bedrohten Wirklichkeit. In dem sozial-kritischen, utopisch-grotesken Roman „Die Leute von Gomorrha“ […] verarbeitete er die Situation einer Gesellschaft, die den ökologischen Kollaps als Normalzustand kennt. 1985 erschien H.s vielbeachtete Biographie „Heinrich Heine“ [...], die den radikalen Einzelgänger und modernen Intellektuellen beschreibt. (Killy-Literaturlexikon)

Mitglied des P.E.N.

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Auszeichnungen

Förderpreis des Landes NRW (1965).

Selbstständige Veröffentlichungen

Uns stehn die Fragen auf. Gedichte. Halle/S.: Mitteldt. Verlag 1958 – Die Brüder. Einakter. Hamburg: Merlin 1960 – Städtisches Kunsthaus Bielefeld, Ausstellung Gerhard Knorre. Bielefeld: Gundlach 1962 – Leuchtspur im Schnee. Gedichte. München: Hanser 1963 – Die Steine von Kidron. Aufzeichnungen aus Ägypten, dem Libanon, Jordanien und Israel. Düsseldorf: Claassen 1970 – Eine Russlandreise. München: Piper 1974 – Die Leute von Gomorrha. Roman. München: Piper 1977 – Der Skandal Gründler. Langewiesche-Brandt 1979 – Versuch über Ernst Friedrich Schumacher. 1982 – Heinrich Heine. Eine Biographie. München: Hanser 1985; Reinbek: Rowohlt 1989 – Poeten und Maschinen. Deutsche Dichter als Zeugen der Industrialisierung. München: Hanser 1993 – Theodor Fontane. Biographie. München: Hanser 1998, München: dtv 2002 – Dresden. eine Geschichte von Glanz, Katastrophe und Aufbruch. München, Wien: Hanser 2006 – Novalis. Biographie. München: Hanser 2011.

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Herausgabe

Panorama moderner Lyrik deutschsprechender Länder von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart. Gütersloh: Mohn 1966 [mit U. Miehe].

Unselbstständige Veröffentlichungen in

[Essays über Literatur, Philosophie, Naturwiss., Sport und Ökologie in ca. 100 Anthologien und Sammelbänden, u.a.] Alternative. Zeitschrift für Literatur und Diskussion 2, 1959, S. 41-58: Schiller 1959? Eine Dokumentation zum 200. Geburtstag des Dichters – H. Bingel (Hg.): Deutsche Lyrik. Gedichte seit 1945. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1962 – K. Leonhard: Moderne Lyrik. Monolog und Manifest. Ein Leitfaden. Bremen: Schünemann 1963 – Christ und Welt 16, 1963, 26: „Ich fische Gold und flößte Träume…“. Der Dichter Peter Huchel G. Schwebell (Hg.): Contemporary German Poetry. New York: New Directions 1964 – G.B. Fuchs (Hg.): Die Meisengeige. Zeitgenössische Nonsensverse. München: Hanser 1964 – Westfalenspiegel 1965, H. 1: Stadtbild – Westfalenspiegel 1965, H. 11: Aus einem Tagebuch – F. Pratz (Hg.): Moderne Balladen. Frankfurt/M.: Fischer-Bücherei 1967 – Text + Kritik 1967, 20 [über Elias Canetti: Masse und Macht] – Westfalenspiegel 1969, H. 11: An Bord gehen – Text + Kritik 1970, 28: Die moralische Quadratur des Zirkels. Das Todesproblem im Werk Elias Canettis – G. Kirchhoff (Hg.): Deutsche Gegenwart. Teil 2. Schritte über alte Grenzen. München: Hueber 1970 – Merkur 25, 1971, 276, S. 393-395: Liebe und Hass. Vorprogrammiert? Westfalenspiegel 1971, H. 6: Hofmann – Westfalenspiegel 1971 H. 7: In Bielefeld leben – Westfalenspiegel 1971, H. 9: Begegnungen mit Ernst Meister – Westfalenspiegel 1972, H. 8: Splitter im Auge [Aphorismen] – H. Piontek (Hg.): Deutsche Gedichte seit 1960. Stuttgart: Reclam 1972 – E. Zeller (Hg): Generationen. Dreissig deutsche Jahre. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1972, S. 226-230: Pfeifer – G. Lindemann (Hg.): Epochen der deutschen Lyrik. Bd. 9. Gedichte 1900-1960. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1974 – P. Jokostra (Hg.): Liebe. 33 Erzähler von heute. München: Herbig 1974 – L. Harig, D. Kühn (Hg.): Netzer kam aus der Tiefe des Raumes. Notwendige Beiträge zur Fußball-Weltmeisterschaft. München: Hanser 1974 – Westfalenspiegel 1974, H. 2: Eine Russlandreise – W. Weyrauch (Hg.): Neue Expeditionen. Deutsche Lyrik von 1960-1975. München: List 1975, S. 148: Haus der Angst – S. Golowin (Hg.): Grenzen der Leistung. Olten: Walter 1975, S. 134-146: Leistungssport und Leistungsgesellschaft – Westfalenspiegel 1977, H. 9: Die Leute von Gomorrha B. Grzimek (Hg.): Mensch und Erde. Ein Denkanstoß. Bonn: Bouvier 1980: Die Lage der Jugend in der industriellen Gesellschaft – E. Neis (Hg.): Gedichte über Dichter. Frankfurt/M.: Fischer-Taschenbuch-Verlag 1982, S. 145-146: Heym – Westfalenspiegel 1982, H. 10: Der Kranich G. E. Hoffmann (Hg.): Der verkabelte Mensch. Braunschweig: Westermann 1983, S. 70-81: Der neue Oblomow – H. Arntzen (Hg.): Ernst Meister. Hommage. Münster: Aschendorff 1985, S. 12: In memoriam Ernst Meister; S. 26-29: Begegnungen mit Ernst Meister (1971) – Scheidewege. Jahresschrift für skeptisches Denken 16, 1986, S. 277-295: Heinrich Heine und der Industrialismus – J. Pattillo-Hess (Hg.): Canettis Masse und Macht oder die Aufgabe des gegenwärtigen Denkens. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1988, S. 103-110: Methode und Schreibart von Elias Canettis „Masse und Macht“C. Koschel, I. von Weidenbaum (Hg.): Kein objektives Urteil, nur ein lebendiges. Texte zum Werk von Ingeborg Bachmann. München: Piper 1989, S. 118-130: Die Hörspiele der Ingeborg Bachmann – Westfalenspiegel 1989, H. 2: Yorkshire-Bahnen Die Horen 37, 1992, S. 190-191: Ohne Goethe – E. Britsch, B. Labs-Ehlert (Hg.): Orte hinterlassen Spuren. Literarische Portraits aus Ostwestfalen. Bielefeld: Westfalen-Verlag 1994, S. 75-86: Bielefeld lexikalisch –  E. Kleßmann (Hg.): Die Wahrheit umkreisen. Zu den Romanen von Erwin Wickert. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 2000, S. 67-108: Aufstieg und Fall eines römischen Kaisers. Erwin Wickerts Roman „Der Purpur“H. Steinecke (Hg.): Heine und die Nachwelt. Bd. 3, 1957-2006. Berlin: Erich Schmidt 2011, S. 320-322: Handreichungen für Heine-Gegner (1972)U. Wittstock (Hg.): Postmoderne in der deutschen Literatur. Lockerungsübungen aus fünfzig Jahren. Göttingen: Wallstein Verlag 2015, S. 92-93: Fossil mit Vernunft – M. Zybura (Hg.): Ein Patagonier in Berlin. Texte der deutschen Gombrowicz-Rezeption. Dresden: Neisse-Verlag 2018, S. 247-265: Rebellion gegen die Form. Versuch über Witold Gombrowicz.

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Rundfunk

Sind wir von Natur aus Mörder? Aggression- und Triebtheorie der Verhaltensforschung im Widerstreit (DLF, 30.6.1975) – Weiber, Mädchen, Frauen, eine historisch-kritische Betrachtung, der Anthropologie des Hermann Heinrich Ploss (DLF, 8.10.1975) – Die Natur nicht des Menschen Beute (DLF, 4.10.1976) – Ludwig Börne (Dt. Welle, Köln, 1986) – Die Stadt, in der ich lebe (WDR 1987) – Im Tal der klappernden Maschinen. Der Schriftsteller Karl Immermann und die Industrialisierung (WDR, 6.6.1992).

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

Förderpreis für Wolfgang Hädecke, in: Westfalenspiegel, Jg. 14, 1965 – J. Ebner: Offener Brief an Wolfgang Hädecke. Statt einer Kritik seines Buches „Eine Rußlandreise“, in: Literatur und Kritik, Wien, Nov. 1974, H. 90 – P. Jokostra: Bilanz einer Russlandreise. In: Westermanns Monatshefte, 1974, H. 10 – W.H. Fritz: Wolfgang Hädecke. Eine Rußlandreise, in: Neue dt. Hefte, 1974, H. 3 – W. Neumann: Wenn Dichter reisen, in: Dokumente, Jg. 1975, H. 3 – H. Walwei-Wiegelmann: Wolfgang Hädecke, in: H. Walwei-Wiegelmann (Hg.): Moderne Erzähler Teil 12. Generationen, Konflikte, Spannungen, Hilfen. Paderborn: Schöningh 1978 – I. Bach: Stand in der Nacht der Einheit auf dem Markt seiner Vaterstadt. Prosaautor, Lyriker und Essayist Wolfgang Hädecke, in: Mitteldeutsche Zeitung 4, 1993, 303, S. 16 – I. Bach: Der Prosaautor, Lyriker und Essayist Wolfgang Hädecke war zeitweise Lehrer in Großjena, in: Naumburger Tageblatt 49, 1994, 7, S. 2 – S. Tröml: Wolfgang Hädecke, in: S. Tröml (Hg.): Literaturlandschaft Sachsen. Handbuch. Leipzig: Sächsischer Literaturrat 2007, S. 71 – U. Ullrich: Wolfgang Hädecke. Ein biografischer Abriss, in: Signum 10, 2009, 2, S. 83-89 – H. Peuckmann: Bruchstücke der Lebensbilanz. Wolfgang Hädecke, „Leuchtspur im Schnee. Gedichte“ (1963), in: M. Baßler, W. Gödden (Hg.): Vom Heimatroman zum Agitprop. Die Literatur Westfalens 1945-1975. 118 Essays. Bielefeld: Aisthesis 2016, S. 248-250 – sowie mehrere hundert Rez., Präsentationen, Interpretationen in Zt., Zeitschr., Rundfunk und Fernsehen.

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Erwähnungen in

H. Barone: Poetik der Einkreisung. Horst Bieneks Gefangenschaftstexte zwischen Erinnerung, Geschichte und Wahrheit. Marburg: Tectum 2016, S. 102-104.

Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: 1. DLA Marbach: 9 Briefe von Jean Amery, 1972-1974 – 2. StB München: 12 Briefe (Durchschläge) von Hermann Kesten.

Sammlungen

StLB Dortmund, Personenslg.: Zeitungsausschnittslg.

Nachschlagewerke

E. Endres: Autorenlex. der dt. Gegenwartsliteratur. Frankfurt/M. 1975 – Sie schreiben zwischen Paderborn und Münster 1977 – Who’s Who in Literature? Bd. 1, 1978/79 – P.E.N.-Schriftstellerlex. Bundesrepublik Deutschland. München 1982ff., 1996/97 – Lit. Porträts NRW 1991 – Westf. Literaturführer 1992 – Literatur-Atlas NRW 1992 – Freund 1993 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 7, 1979 – Bingel: Dt. Lyrik 1963 – Killy, Bd. 4, 1989 – Literatur in NRW, Bd. 3, 1998 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 1998 – Munzinger Archiv 1999 – Dt. Bibliothek.

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GND-Nummer
120098229   Link zu diesem Datensatz in der DNB