Hermann Gottlieb Friedrich Hartmann


Biographie

Geboren am 22. März 1826 zu Ankum bei Bersenbrück als Sohn eines Arztes. Seine bereits im Elternhaus erlangte kunstgeschichtliche und geschichtliche Vorbildung vertiefte er während seiner Zeit am Osnabrücker Ratsgymnasium (1840-1845). Er entschied sich für die medizinische Laufbahn und besuchte die Universitäten Heidelberg, Göttingen und Würzburg. 1848 Promotion zum Dr. med. Nach dem Examen (1849) setzte er seine Universitätsstudien in Berlin und Wien fort. Seit 1850 lebte er in Lintorf am Nordrand des Wiehengebirges zwischen Osnabrück und Minden als praktischer Arzt (seit 1874 königlicher Sanitätsrat), Heimatdichter und Altertumsforscher. Er starb am 27. Dezember 1901 in Minden.

In das vorliegende Lexikon wurde er wegen seiner Forschungen über westfälische Sagen, Bräuche und geschichtliche Themen aufgenommen. In seinen Erzählungen liegt das Hauptkönnen Hartmanns. Recht ansprechend wirkt er auch in seinen lyrischen, aber mehr wohl noch in seinen epischen Gedichten. […] Die Stoffe zu diesen epischen Gedichten sind vielfach der Sage und Geschichte Westfalens entlehnt (Uhlmann-Bixterheide/Hülter: Westf. Dichtung 1895). Aber nicht allein als Forscher, sondern auch als selbstschaffender Dichter erwies sich Hartmann. Wir besitzen von ihm Epen und Gedichte und einige vortreffliche Erzählungen, […]. (Koepper 1897)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Gedichte. Osnabrück: Meinders 1862. VI, 122S. (WLMKuK Münster, StLB Dortmund) – Das Buch vom Sachsenherzog Wittekind. Minden: Bruns 1863. XI, 190S. (ULB Münster, StUB Köln, Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – Die Schlacht am Slagvorderberge. Osnabrück 1867; 2. Aufl. – Wittekind. Ein vaterländisches Gedicht. Osnabrücks Ehrentempel. Osnabrück 1868 – Wanderungen durch das Wittekinds- und Wiehengebirge. Osnabrück 1870 (EAB Paderborn); Preußisch-Oldendorf 1876. 183S. (WLMKuK Münster, ULB Münster, Lipp. LB Detmold) – Bilder aus Westfalen. Sagen, Volks- und Familienfeste, Gebräuche, Volksaberglaube und sonstige Volkstümlichkeiten des ehemaligen Fürstentums Osnabrück. 2 Bde. Osnabrück: Rackhorst 1870f.; Neue Folge. Minden: Bruns 1873; Neue Folge. Minden: Bruns 1884 (Lipp. LB Detmold, StUB Köln, WLMKuK Münster, ULB Münster) – Die Grafschaft Stemwede im Stifte Minden. Rahden: Francke 1881. 46S. (ULB Münster, WLMKuK Münster) – Der Sagenschatz Westfalens. Minden: Bruns 1884. XXIV, 387S. [mit Otto Weddigen] (ULB Münster, ULB Düsseldorf, StA Bielefeld, StUB Köln); Nachdr. Osnabrück: Ackerstaff und Kuballe 1978. 387S. (ULB Münster); Schach/Liechtenstein: Sändig Reprint 1982. 387S. (Germ. Sem. der WWU Münster) – Mythe und Sage. Gedichte. 3., verm. Aufl. Osnabrück: Wehberg 1889, Neuausgabe Bersenbrück: Kreisheimatbund 2013. 170S. (WLA Hagen, StA Bielefeld, StLB Dortmund) – Eine alte Bruchschmiede auf der Wimmerheide. Die Sierhauser Schanzen und der römische Bohlenweg im Dievermoore. Osnabrück: Kisling 1893 (Lipp. LB Detmold, ULB Münster) – Am römischen Grenzwall. Altgermanische Erzählungen. Minden: Bruns 1895. V, 108S. (Lipp. LB Detmold, ÖB Aachen, StLB Dortmund) – Auf der Wittekindsburg. Altsächsische Erzählung. Minden: Bruns 1895. XVI, 124S. (WLA Hagen, Lipp. LB Detmold, ÖB Aachen, StLB Dortmund).

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Herausgabe

Schatzkästlein westfälischer Dichtkunst in hoch- und plattdeutscher Sprache und mit kurzen Lebensbeschreibungen der Dichter und erläuternden Anmerkungen versehen. Minden: Bruns 1885. XXVIII, 530S. [mit O. Weddigen] (ULB Münster, Lipp. LB Detmold, StUB Köln, StLB Dortmund, EAB Paderborn) – Das Buch vom Sachsenherzog Wittekind. Sage und Dichtung nebst historischer Einleitung. Minden 1883 [mit O. Weddigen].

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Übersetzungen

Lebensbeschreibung Bischof Benno’s II. zu Osnabrück. Von Norbertus Iburgensis [aus dem Lateinischen]. Osnabrück: Kisling 1866.

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Hartmann: Schatzkästlein 1885, S. 406-412: Jugenderinnerung; Widmung an die Stadt Osnabrück; Am Grabe Bischof Bennos II. zu Iburg; Die Jöljagd; Die Hünengräber auf dem Eiersfelde; Die Babilonie; Die Heimkehr aus der Verbannung [jew. Ged.] – Baehr: Rhein.-Westf. Dichterbuch 1888, S. 388: Das Hünengrab und die Mitgardsschlange; Die Eiche [jew. Ged.] – Uhlmann-Bixterheide/Hülter: Westf. Dichtung 1895, S. 121-124: Frühlingsnahen; Das Hünengrab und die Mitgardsschlange [jew. Ged.] – Schröder: Aus Westfalen 1899: Das Hünengrab und die Mitgardsschlange; Die westfälische Heide im Spiegel der Dichtungpostum: Westf. Hausbuch 1983, S. 240-244: Aberglaube in Westfalen; S. 518-520: Im Ravensberger Land; S. 536-541: In der Spinnstube; S. 591: Das Hünengrab und die Mitgardsschlange – weitere kulturgesch. Veröffentl. in: Anzeiger für die Kunde der dt. Vorzeit; Mitt. des hist. Vereins zu Osnabrück; Zeitschr. des hist. Vereins für Niedersachsen; Picks Monatsschr. für die Geschichte Westdeutschlands; Bremer Sonntagsbl.; Europa, Nordwest etc.

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Erwähnungen in

Uhlmann-Bixterheide/Hülter: Westf. Dichtung 1895, S. 40f. – Woesler 1980, S. 979.

Nachlass/Vorlass

Bestände in Westfalen: StLB Dortmund: 1 Brief, 2 Ged.: Die Geisterwacht am Rhein! 1866; Die Heimkehr aus der Verbannung 1870.

Bestände außerhalb von Westfalen: SB Hannover: Nachweise; Ms. der Erz. Der Vogtshof. o.J.; Ms. des Aufs. Die Karlssteine im Hon bei Osnabrück. o.J.; Ms. der Erz. Die Kloppenburger Strumpfhändler. o.J.

Nachschlagewerke

Eckart 1891 – Hinrichsen, 2. Aufl. 1891 – Koepper 1897 – Kürschner: Nekrolog 1936 – von Heydebrand 1983 – Dt. biogr. Archiv, Fiche 478, Sp. 243-246.

GND-Nummer
116497769   Link zu diesem Datensatz in der DNB