Emmy Herzog

Wurde am 13. April 1903 in Ludwigsdorf als Emmy Bogatzki in Oberschlesien geboren. Sie folgte 1939 ihrem Mann, dem jüdischen Motorradfahrer Leo Steinweg, in die Niederlande und kehrte 1950 nach dessen Tod zurück nach Münster. Im Alter von 96 Jahren begann sie ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben, mit besonderem Fokus auf die Erinnerungen an ihren ersten Ehemann. Sie verstarb am 30. August 2009 in Münster und war zu diesem Zeitpunkt die älteste Einwohnerin der Stadt.

S. Freund: „Arisierung“ in Münster, dargestellt anhand lebensgeschichtlicher Zeugnisse, in: A. Kenkmann (Hg.): Verfolgung und Verwaltung. Die wirtschaftliche Ausplünderung der Juden und die westfälischen Finanzbehörden. Münster: Villa ten Hompel 1999, S. 48-49 – G. Möllenhoff, R. Schlautmann-Overmeyer: Jüdische Familien in Münster 1918 bis 1945, Teil 1. Biographisches Lexikon. Münster: Westfälisches Dampfboot 2001 – G. Möllendorf: Angehörige „privilegierter Mischehen“ während des Dritten Reiches. Die Beispiele Litten und von Szily aus Münster, in: F. Siegert (Hg.): Grenzgänge. Menschen und Schicksale zwischen jüdischer, christlicher und deutscher Identität. Festschrift für Diethard Aschoff. Münster: Lit 2002, S. 346 – C. Kausch: „Viel früher als die niederländischen Juden müssen sie sich vogelfrei gefühlt haben“. Jüdische Flüchtlinge in den Niederlanden 1940-1942, in: K. Rauschenberger (Hg.): Der Holocaust. Neue Studien zu Tathergängen, Reaktionen und Aufarbeitungen. Frankfurt a.M.: Campus Verlag 2017, S. 92.