Paul Herzsohn


Biographie

Geboren am 4. April 1842 in Schwelm als Sohn eines jüdischen Viehhändlers und Gastwirts. Ab 1853 Besuch der Höheren Bürgerschule in Schwelm. 1857 oder 1858 wurde er Kaufmannsgehilfe in Hamm. Nach 13 Jahren Tätigkeit erreichte er die Stellung eines Prokuristen. Von 1874 an nahm er Privatunterricht, um 1876 die Hochschulreife zu erwerben. Nach dem Tod der Eltern (1875 der Mutter, 1877 des Vaters) scheint es, dass Herzsohn von nun an das elterliche Vermögen, das er als einziger (überlebender) Nachkomme geerbt hat und das nicht unbeträchtlich gewesen sein kann, aufzuzehren begonnen hat (Wolfgang Fenner). 1879 Umzug nach Bonn, wo er Philologie, Philosophie und Geschichte studierte. 1886 Promotion in Orientalistischer Philologie. 1886 oder 1887 Umzug nach Leiden, wo sich ein orientalistisches Zentrum befand. 20 Jahre lebte er in dem Dorf Zoeterwoude nahe Leiden, von wo aus er mit Orientalisten der Leidener Universität in Kontakt stand. 1907 mit der Berufsbezeichnung Privatgelehrter und Orientalist Umzug nach Düsseldorf, wo er am 21. März 1931 starb.

Über Schlehdorn und Rosen (1891) heißt es: eine ermüdend umfangreiche Sammlung bildungsbürgerlicher Gelegenheitsgedichte, die zwar fast sämtlich für sich beanspruchen können, formal, d.h. was die Verslehre betrifft, korrekt zu sein, denen es aber an persönlicher Handschrift fehlt, an Erfahrung […]. (Wolfgang Fenner)

... mehr lesen weniger
Selbstständige Veröffentlichungen

Der Überfall Alexandrien’s durch Peter I., König in Jerusalem und Cypern, aus einer ungedruckten arabischen Quelle mit historischen und kritischen Anmerkungen dargestellt. Heft 1. Diss. Bonn: Georgi 1886. XXVI, 50S. (ULB Münster) – Schlehdorn und Rosen. Leyden: Brill; Leipzig: Koehler 1891. VIII, 382S. (Museum Haus Martfeld, Schwelm).

... mehr lesen weniger
Herausgabe

Mitarbeit: K. T. Inama-Sternberg (Hg.): P. Wandalbertus. Rheinisches Landleben im 9. Jahrhundert. Wandalberts Gedicht über die 12 Monate, in: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst 1, 1882, S. 277-290 [metrische Übersetzung].

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Das Museum stellt vor (s.u.): Auswahl von Gedichten aus „Schlehdorn und Rosen“.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

W. Fenner: „Schlehdorn und Rosen (1891)“. Ein Gedichtband von Paul Herzsohn. Das Museum stellt vor (12), in: Beitr. zur Heimatkunde der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung, N.F. 42, 1992, S. 145f.

Erwähnungen in

G. Helbeck: Juden in Schwelm. Geschichte einer Minderheit von den Anfängen im 17. Jahrhundert bis zum Nationalsozialismus. Schwelm 1988, S. 133 – I. Nölle-Hornkamp: Auf der Suche nach einer jüdischen Literatur in und aus Westfalen. Ergebnisse des Projekts „Westfälisches Autorenlexikon“, in: H. Steinecke, G. Tiggesbäumker (Hg.): Jüdische Literatur in Westfalen. Vergangenheit und Gegenwart. Symposion im Museum Bökerhof 27. bis 29. Oktober 2000. Bielefeld: Aisthesis 2002, S. 34-35 – D. van Dalen: Doubt, scholarship and society in 17th century central Sudanic Africa. Leiden, Boston: Brill 2016, S. 221.

... mehr lesen weniger
Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: Archiv der Universität Leiden: 2 Briefe an den Orientalisten M.J. de Goeje; Brief an M. Houtsma; Brief an E.J. Brill.

GND-Nummer
189477075   Link zu diesem Datensatz in der DNB