Michael Holzach


Biographie

Geboren am 8. April 1947 in Heidelberg. Nach der Scheidung seiner Eltern 1948 musste er mehrfach umziehen. Sechs Jahre seiner Kindheit verbrachte der Kaufmannssohn in Heppenheim. Von 1958 bis 1968 besuchte er das Landschulheim am Solling (seit 2013: Internat Sollingen) in Holzminden. Nach seinem Abitur 1968 studierte er fünf Jahre Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum. Er war Mitherausgeber der Bochumer Studentenzeitung. Stipendienreisen nach Israel und Indien. Absolvierte ein Volontariat bei der WR. Journalist bei der Zeit in Hamburg, wobei sein Schwerpunkt auf Sozialreportagen lag. Ab 1977 war er mit der Künstlerin Freda Heyden liiert. 1978 lebte er ein Jahr lang bei den Hutterern in Kanada. 1980 wanderte er ohne Geld mit seinem Hund Feldmann durch Deutschland. Über beides schrieb er ein Buch. Er starb am 21. April 1983 in Dortmund bei den Vorarbeiten für die Verfilmung seines Reiseberichts Zu Fuß und ohne Geld bei dem Versuch, seinen Hund aus der Emscher zu retten. Zur Erinnerung wurde nahe des Todesortes eine Straße nach ihm benannt: Michael-Holzach-Weg.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Das vergessene Volk. Ein Jahr bei den deutschen Hutterern in Kanada. Hamburg: Hoffmann und Campe 1980; 11. Aufl. 1996 [Illustr.]; engl. Übers. 1993; jap. Übers. 2003 – Deutschland umsonst. Zu Fuß und ohne Geld durch ein Wohlstandsland. Hamburg: Hoffmann und Campe 1982 (mehrere Aufl.) – Klosterleben in Trier. Hamburg 1983 [mit Timm Rautert] – Ich heiße Feldmann und bin ein Hund. Kinderbuch. Hamburg: Hoffmann und Campe 1983 (mehrere Aufl.) [mit Freda Heyden].

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Herausgabe

Zeitberichte. München: Weismann 1985 [mit Freda Heyden].

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Zeitmagazin, 1975, H. 14, S. 24-36: Das Geheimnis im Bremer Dom [Fotos von Ivo von Renner] – GEO. Grunder und Jahr, August 1979, S. 74-104: Die Hutterer postum: H.-H. Borchardt (Hg.): Landschulheim am Solling. Eine Festgabe seiner Freunde zum 75jährigen Bestehen. Holzminden: Hüpke 1984, S. 199-208: „Deutschland umsonst“. Zu Fuß und ohne Geld durch ein Wohlstandsland – K.-M. Bogdal (Hg.): Zwischen Dortmund und Duisburg. Reportagen aus dem Ruhrgebiet 1924-1987. Für den Deutschunterricht der Sekundarstufe I. Paderborn: Schöningh 1987, S. 39-43: Zu Fuß entlang der Emscher (1982) – B. bei der Wieden (Hg.): Schaumburger Lesebuch. Stadthagen: Bernhardt-Pätzold 1989, S. 212-213: Das Gastarbeiterwohnheim in Stadthagen – G. Klemt (Hg.): Andorra ist überall. Lesebuch Vorurteile. Baden-Baden: Signal-Verlag 1990, S. 86-91: Hinter Wienhausen; Stichwort „Zigeuner“ – B. Geulen, M. Seibert (Hg.): Mit Rückenwind. Eine literarische Rucksackreise. Köln: Tropen 2005 – G. Gumpert (Hg.): Ruhr-Buch. Das Ruhrgebiet literarisch. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 2009, S. 18-25: Im Eilschritt zum Pütt – S. Willeke (Hg.): Die besten Reportagen aus 65 Jahren Zeit-Geschehen. Hamburg: Zeitverlag Bucerius 2011, S. 90-95: Deutschland umsonst – F. Englmann: Draußen. Reportagen vom Rand der Gesellschaft. München: Redline-Verlag 2012 – H. Halbfas (Hg.): Das Menschenhaus. Gedächtnis der Zeiten. Ostfildern: Patmos 2016, S. 194-195: Bei deutschen Hutterern in Kanada; S. 234: Kriegsdienstverweigerung.

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Tonträger

Hörbuch: Deutschland umsonst. Zu Fuß und ohne Geld durch ein Wohlstandsland. Daun: TechniSat Digital. Div. Radioropa-Hörbuch 2006; Hamburg: Hoffmann und Campe 2015.

Fernsehen

Dokumentationen und Filme über Michael Holzach: Tod in der Emscher. Dokumentarfilm von Enno Hungerland. Köln: WDR 1985 – Zu Fuß und ohne Geld. Fernsehserie in 4 Teilen. ZDF 1995.

Ausstellungen

Ausstellungskatalog: Schriftsteller als Fotografen: Michael Holzach „Deutschland umsonst“, Gerhard Roth „Der Stille Ozean“. Fotografisches Kabinett 9. September bis 4. Oktober 1984. Essen: Museum Folkwang 1984.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

H.-V. Herntrich: Michael Holzach, in: Lutherische Monatshefte 2, 1983, 10, S. 439-440 – R. Dilloo: Parzival mit Hund. Vor zehn Jahren ist der Journalist Michael Holzach tödlich verunglückt, in: Die Zeit 17, 23. April 1993 – R. Dilloo: Erinnerung an Michael Holzach, Reporter, in: Zeitmagazin, April 1999, S. 24 – J. Burger: Der Mann, der ging, in: Zeitmagazin, 2010, H. 42 – M. Weber: Es war einmal ein Wanderer. Michael Holzach, Autor von „Deutschland umsonst“ und Vorgänger des Selbsterfahrungsjournalismus, wäre heute 70 Jahre alt geworden, in: Stuttgarter Zeitung, 8. April 2017 – S. Kippenberger: Der Pionier aus Holzminden, in: Der Tagesspiegel, 23. Juli 2017.

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Erwähnungen in

E. Geldbach: Der reiche Mann und der arme Lazarus. Kanadisch-japanische Begegnung auf Hutter-Deutsch, in: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte 1, 1982, 34, S. 347-363 – H. Braun: Deutschland umsonst reloaded. Zu Fuß und ohne Geld unterwegs. Reinbek/Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2011.

Sammlungen

StLB Dortmund, Personenslg.: Zeitungsausschnittslg.

Nachschlagewerke

Kosch, Erg. Bd. 5, 1998 – D. Kemper (Hg.): Hildesheimer Lit. Lex. von 1800 bis heute. 1996 – Dt. Bibliothek.

Grabstätte/ Gedenkstätte

Grabstätte auf dem Friedhof des Landschulheims am Solling in Holzminden – Die Einrichtung einer Gedenkstätte scheiterte 2015, im Juni 2016 wurde in der Nähe der Unglücksstelle an der Emscher zur Erinnerung eine Stele errichtet.

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GND-Nummer
109317874   Link zu diesem Datensatz in der DNB