Julius Honke


Biographie

Geboren am 25. Oktober 1860 in Langendreer (Bochum). Er war Lehrer in Elberfeld, Weitmar und seit 1903 in Gelsenkirchen. Sein Todesdatum wurde nicht ermittelt.

Er war ein engagierter Pädagoge, der vor allem eine Reihe von erzieherischen, volksbildnerischen und wissenschaftlichen Schriften veröffentlichte. Seine Arbeiten erschienen allesamt im „Pädagogischen Magazin“, in dem damals angesehene Autoren zu Fragen der Zeit Stellung nahmen. […] Honkes Schriften stehen insgesamt auf einer gewissen intellektuellen Höhe breiter populärer sowie kenntnisreicher geschichtlicher wie philosophischer Bildung. […] Besonders wichtig war Honke die „Pflege monarchischer Gesinnung im Unterricht“, eine Schrift, die 1900 erschien und ihn als liberalen Monarchisten ausweist. Der Bismarcker Lehrer hielt neben einem aufgeklärten Monarchismus zugleich an einem Volkskönigtum fest, wie es in der ersten Hälfte des Jahrhunderts weit verbreitet war […]. In seinen Romanen wird Honke nicht nur zum Chronisten einer bewegten Zeit, sondern auch zum Analytiker des Untergangs der ländlichen Kultur im 19. Jahrhundert, zum Sittenschilderer der verlorengegangenen westfälischen bäuerlichen Welt, und all dies ohne überzogene sentimentale Heimatduselei. Honke lieferte mit „Dierk Bolte“ ein Stück realistisches Genrebild, eine Sittengeschichte westfälischen Bauerntums, ab. Der Roman hebt sich wohltuend aus der Fülle lokalprovinzieller Literatur Gelsenkirchens jener Jahre hervor. Seine Dialoge sind zum Teil in einem unverwechselbaren westfälischen Plattdeutsch geschrieben, das den heutigen Lesern zwar Mühe macht, aber, haben sie sich erst einmal eingelesen, mit seinem (zum Teil kritischen) Witz, dem manchmal derben Humor und der überwiegend schnörkellosen, klaren Sprache auch ein kleines Lesevergnügen bereiten kann. (Knorr 1995)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Der Zeichenunterricht auf der Unterstufe. Langensalza: Beyer 1888 – Zur Pflege volkstümlicher Bildung und Gesittung. Langensalza: Beyer 1893 (=Päd. Mag. 28) – Dierk Bolte oder: Der Einjährig-Freiwillige und die Landwirtschaft. Eine westfälische Bauerngeschichte. Elberfeld: Born 1897. 107S. (UB Bonn, ULB Münster, StUB Köln) – Die zehn Gebote und die Politik. Langensalza: Beyer 1897 – Friedrich Eduard Beneke. Ein Wort der Erinnerung und Verständigung. Langensalza: Beyer 1898. 24S. (=Päd. Mag. 110) (ULB Münster, UB Dortmund) – Geschichte und Ethik in ihrem Verhältnis zueinander. Langensalza: Beyer 1899. 48S. (=Päd. Mag. 135) (ULB Münster, UB Dortmund) – Über die Pflege monarchistischer Gesinnung im Unterricht. Langensalza: Beyer 1899 (=Päd. Mag. 148) (ULB Münster) – Hölderlin. Einige seiner Gedichte erläutert. Langensalza: Beyer 1900 (=Päd. Mag. 359) (ULB Münster) – Präparationen zur Behandlung des Dramas „Wilhelm Tell“ in der Volksschule. Mit einer Orientierungskarte. Pössneck/Thüringen: Feigenspan 1905.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Evangelisches Schulblatt und deutsche Schulzeitung 27, 1883, 8, S. 420-430: Menards Zeichenunterricht – Rheinischer Schulmann 2, 1884, 8, S. 212-216: Eine Präparation aus der deutschen Geschichte – Rheinischer Schulmann 2, 1884, 15, S. 371-383: Johan Melchior Goeze. Auch ein Beitrag zur Geschichte des christlichen Religionsunterrichtes – Rheinischer Schulmann 2, 1884, 17, S. 435-439: Zweiter Beitrag zur Geschichte des christlichen Religionsunterrichts zur Zeit der „Aufklärung“. Katechismus der Sittenlehre für das Landvolk – Evangelisches Schulblatt und deutsche Schulzeitung 29, 1885, 3, S. 97-111: Das geometrische Ornament – Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht 12, 1885, 45, S. 367-369: Die methodischen Einheiten des Netzzeichnens – Evangelisches Schulblatt und deutsche Schulzeitung 30, 1886, 1, S. 27-37: Über die unterrichtliche Behandlung der Rosetten – Evangelisches Schulblatt und deutsche Schulzeitung 30, 1886, 6, S. 236-248: Die Behandlung des Eichblattes im Zeichenunterricht der Volksschule; S. 248-250: Die Grundlinien einer Theorie des Zeichenunterrichtes in der Volksschule – Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht 13, 1886, 37, S. 296-297: Präparationen aus dem Geschichtsunterricht der Volksschule – Evangelisches Schulblatt und deutsche Schulzeitung 31, 1887, 3, S. 103-108: Der Zeichenkursus an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf im Jahre 1886 zur Ausbildung von Zeichenlehrern an Fortbildungsschulen – Evangelisches Schulblatt und deutsche Schulzeitung 35, 1891, 2, S. 41-62: Die Dichter der Befreiungskriege – Jahrbuch des Vereins für Wissenschaftliche Pädagogik 25, 1893, S. 93-144: Nach welchen Gesichtspunkten muss ein preußisches Schulgesetz entworfen und beurteilt werden? – Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik 5, 1898, 3, S. 212-218: Über die Förderung des kunstgewerblichen Unterrichts in Elberfeld – Evangelisches Schulblatt 42, 1898, 9, S: 357-368: Kunstgewerbliche Bestrebungen am Niederrhein – Evangelisches Schulblatt 44, 1900, 3, S. 119-123: Die Zwangserziehung Minderjähriger – Evangelisches Schulblatt 44, 1900, 4, S. 142-155: Zur Behandlung lyrischer Gedichte in Klassen mit älteren Schülern. Drei Gedichte von Lenau – Evangelisches Schulblatt 44, 1900, 6, S. 290-293: Zur Feier des 25jährigen Bestehens des rheinischen Provinzial-Lehrerverbandes in Krefeld – Evangelisches Schulblatt 44, 1900, 10, S. 463-467: Rede zur Feier der 25jährigen Amtsthätigkeit des Herrn Rektors Brune in Weitmar – Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht 29, 1902, 36, S. 288-290: Das Erkennen. Eine Lektion für die Oberstufe der Volksschule – Evangelisches Schulblatt 47, 1903, 5, S. 213-217: Was lehren uns die babylonischen Urkunden? – Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht 31, 1903, 41, S. 337-341: Der konservativ-nationalliberale Schulantrag  – Neue Bahnen 14, 1903, 12, S. 723-737: Heimatkunde und Volksschule – Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht 32, 1904, 14, S. 112-113: Der Kampf um den Schulantrag – Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik 14, 1907, 6, S. 271-275: Entwicklungstheorie und christliche Weltanschauung – Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht 36, 1908, 5, S. 47-49: Hölderlin – Vierteljahresschrift für philosophische Pädagogik 2, 1918, 1, S. 70-75: Das gegenwärtige philosophische Deutschland.

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Erwähnungen in

P. Maset: Ästhetische Bildung der Differenz. Stuttgart: Radius-Verlag 1995, S. 205.

Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: DLA Marbach: Brief an Wilhelm Hertz, 9.3.1898, Elberfeld.

Nachschlagewerke

Brümmer, 6. Aufl. 1913 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 8, 1981 – Knorr 1995.

GND-Nummer
11697768X   Link zu diesem Datensatz in der DNB