Karl Gottlieb Horstig


Biographie

Geboren am 3. Juni 1763 in Reinswalde bei Sorau (Zary)/Polen. War nach dem Studium der evangelischen Theologie in Leipzig seit 1787 Pfarrer in der Niederlausitz. Siedelte 1792 nach Bückeburg über und wurde dort Konsistorialrat, Oberprediger, Superintendent, Scholarch und Leiter der Schulangelegenheiten der Grafschaft Lippe. Er entwickelte u.a. die erste deutsche Kurzschrift. Nach frühzeitiger Pensionierung lebte er seit 1803 zunächst in Heidelberg und später in Miltenberg, wo er am 21. Januar 1835 starb.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Einige freundschaftliche Vorschläge wie sich der Prediger beim Eintritte in das öffentliche Lehramt der Liebe und Achtung seiner Gemeinde versichern könne. Braunschweig: Schul-Buchhandlung 1791 – Rede am Begräbnistage der Fürstin Ulrika Eleonora, geborene Landgräfin von Hessen-Philippsthal, gehalten den 12. Februar 1795. Bückeburg 1795 – Anweisungen für die Lehrer in den Bürgerschulen. Hannover: Hahn 1796 – Briefe über die mahlerische Perspektive. Leipzig: Dyk 1797. 260S. 32Bl. (ULB Münster) – Erleichterte deutsche Stenographie. Leipzig: Voss & Co 1797 – Kinderlieder und Melodien. Leipzig: Breitkopf 1798 – Von der Pflicht, mit seinem Zeitalter fortzuschreiten; eine am Neujahrstage 1798 gehaltene Predigt. Hannover: Hahn 1798 (StB Hannover) – Sollen wir die Kinder schreyen lassen? Eine philanthropische Aufgabe. Gotha: Ettinger 1798 – Übung der Seminaristen oder künftigen Lehrer der Elementarschulen, in ihrer Selbstbildung. Halle: Gebauer 1801 – Taschen-Choralbuch für Sänger und Organisten. Minden: Justus Heinrich Koerber 1801 – Das arithmetische Duodecimal-System. Von seiner praktischen Seite dargestellt. Leipzig: Voß 1801 – Abhandlung über Physiognomik. Minden: Körber 1801 – Tagebuchblätter unserer Reise in und um den Harz. Mit 16 in Kupfer gestochenen Zeichnungen grosser Naturscenen. Dresden: Gerlach 1803. 164S. (Lipp. LB Detmold) – Beyspiele, wie Eltern und Erzieher ihre Kleinen angenehm und nützlich unterhalten und beschäftigen können. Hannover: Hahn 1803 – Geschichte der Einführung und Bekanntmachung der Olivierschen Leselehrmethode im Schaumburg Lippischen. Münster: Waldeck 1803 – Reise nach Frankreich, England und Holland, zu Anfang des Jahres 1803 gemacht und beschrieben. Berlin: Maurer 1806. IV, 248S. (ULB Münster) – Erinnerungen an einige Predigten. 1809 – Das Heilige Abendmahl. Eine dogmengeschichtliche Untersuchung. Nebst Vorschlägen und Ideen zur neuen Beselung der Formen dieses Institutes nach den Bedürfnissen unserer Zeit. Gießen: Tasché 1815 – Die Gottheit. Was sagt Cicero in seiner Schrift darüber als Heide und Philosoph? Leipzig: Industrie-Comptoir 1822 – Religion der Bibel. Ein Buch für jeden Menschen von Sinn und Gefühl. Gotha: Becker 1826 – postum: Drei Capitel über früheste Geschichte Brandenburgs. Stolp: Delmanzo 1856 – weitere Schriften zur Kunst, Chemie und Mathematik.

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Herausgabe

Westphälisches Taschenbuch. Bd. 1. Minden: Körber 1801. 230S. [mit Christian Ulrich von Ulmenstein] (ULB Münster, WLMKuK Münster) – Kinderalmanach auf das Jahr 1804 [mit Kupfer und Musik]. Hannover 1804.

Übersetzungen

S.S. Roland: Söder [aus dem Frz.]. Leipzig 1799 (Lipp LB Detmold).

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Schleswigisches Journal 1792: Einige Ursachen über die Unzufriedenheit in der Ehe – F. Schlichtegroll (Hg.): Nekrolog auf das Jahr 1795, Bd. 6, 1797, 2, S. 395f.: Franz Christoph Neubauer – Allgemeine Musikalische Zeitung 2, 1799, S. 221: Nachruf auf den Tod der Fürstin Juliane zu Schaumburg-Lippe – Ulmenstein/Horstig: Westph. Taschenbuch 1801: Prolog; Juliane. Ein biographisches Fragment; Sinngedichte aus dem Material; Einige neue Fabeln, mit einer kurzen Einleitung in die Leßingsche Fabel; Der Hohenstein und der Wasserfall bey Langenfeld; Am Geburtstag meiner Gattin. Den 14ten Dez. 1799, beym Frühstück [Ged.]; Willkommen mit Musik [Ged.]; Die Wahl [Ged.]; In das Stammbuch der Fräulein von Sch. […] [Ged.] – Berliner Eunomia 1801-1805 – Halem: Irene 1802-1805 – Raßmann: Mimigardia 1811/1812: An die Quelle zu Pyrmont [Ged.]; Abschied von geselligen Freunden [Ged.]; Ein Paar vaterländischer Vignetten – Erfurter Erholungen 1812-1819 – Raßmann: Abenderheiterungen 1815 – Grote/Raßmann: Thusnelda 1816: Morgendämmerung; Die Wallfahrt zum Baum im Ruhegarten; Jg. 1817 – Grote: Zeitlosen 1817: Hymne der Freundschaft [Ged.]; Reflexe [Ged.] – Grote: Jb. für Westfalen und den Niederrhein 1817: Das Kloster Möllenbeck an der Weser – verschied. Beitr. in: Taschenbuch der Grazien auf das Jahr 1805; Morgenbl. 1808-1810; Jg. 1816; Raßmann: Eos 1810; Ztg. für die elegante Welt 1810; Jg. 1812; Harfentöne. Ein Taschenbuch zur Unterhaltung [mit Beitr. von Adrian, J. Dinger, J.P. von Hornthal, K.G. Horstig, M. von Priester und anderen]. Hg. von J. G. Keller. Bd. 1. Bamberg 1816; Allg. Anzeiger der Deutschen 1817ff.; Joanvahrs: Omnibus zwischen Rhein und Weser 1835; Allg. Unterhaltungsblätter 1827-1835 – zahlr. musikwiss. Veröffentl., s. die unten genannten Nachschlagewerke – postum in: Die Heimat. Heimatbeilage zum Stadthagener Kreisblatt 4, 1933, 9: Der Hohenstein und Wasserfall bey Langenfeld – Alt-Hildesheim. Jb. für Stift und Stadt Hildesheim 42, 1971, S. 27-35: Horstigs Tagebuch einer Fußreise nach Hildesheim 1797. Mitget. von R. Graewe – B. bei der Wieden (Hg.): Schaumburger Lesebuch. Stadthagen: Bernhardt-Pätzold 1989, S. 106-107: Wolkentheater über dem Wesergebirge – G. R. Kaiser (Hg.): Deutsche Berichte aus Paris 1789-1933. Zeiterfahrung in der Stadt der Städte. Göttingen: Wallstein-Verlag 2017, S. 85-86: Die große Oper (1806); Das Blindeninstitut (1806).

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Zeitgenössische Zeugnisse

Erinnerungen an einige vom Consistorialrath H[orstig] in Heidelberg gehaltene Predigten. 1809. 64S. [anonym] (Lipp. LB Detmold).

Selbstständige Veröffentlichungen über

J. W. W. Breithaupt: Über Herrn Horstigs Tauf-Formular in der Eusebia. Braunschweig: Schröder 1796 – R. Graewe: Carl Gottlieb Horstig. 1763-1835. Das Lebensbild eines vielseitigen Genies aus Goethes Freundeskreis. Ein Beitrag zur Goetheforschung. Hildesheim: Lax 1974.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

K. Faulmann: Deutsche Stenographie-Systeme. Karl Gottlieb Horstig 1797, in: K. Faulmann: Illustrirte Geschichte der Schrift. Populär-wissenschaftliche Darstellung der Entstehung der Schrift, der Sprache und der Zahlen sowie der Schriftsysteme aller Völker der Erde. Wien: Hartleben 1880, S. 609 – Notizen über das Leben Karl Gottlieb Horstigs und Verzeichnis seiner im Druck erschienenen Schriften, in: C. Johnen: Festbuch zur 100jährigen Jubelfeier der dt. Kurzschrift 1896, S. 36-41 (Lipp. LB Detmold) – G. Seidel: Karl Gottlieb Horstig. Ein Bild von seinem Leben und Wirken, in: Blätter für schlesische Heimatkunde 4, 1927, Nr. 12; 1928, Nr. 1 – H. Heidkämper: Karl Gottlieb Horstig. Ein Bahnbrecher der deutschen Kurzschrift, in: Schlesische Heimatblätter. Beil. zur Schlesischen Ztg. 20, 1940, Nr. 8 – W. Schulze: Karl Gottlieb Horstig. Fürstin Julianes Oberpfarrer und Generalsuperintendent. Ein Beitrag zur Musikgeschichte Bückeburgs, in: Schaumburg-Lippische Heimatblätter 8, 1957, 10 – R. Graewe: Als der Consistorialrat Karl Gottlieb Horstig im Jahre 1792 nach Bückeburg kam, in: Schaumburg-Lippische Heimatblätter 26, 1975, 3 – H. G. Meyer: Zwei unbekannte Ansichten der Stadt Minden. Anmerkungen zu Zeichnungen von Carl Gottlieb Horstig und Mikael Gustaf Anckarsvärd, in: Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins 59, 1987, S. 83-90 – A. E. Martin: Light and Landscape in Carl Gottlieb Horstig’s „Reise nach Frankreich, England und Holland zu Anfange des Jahres 1803“, in: A. E. Martin: Moving Scenes. The aesthetics of German travel writing on England 1783-1830. London: Legenda 2008, S. 90-113 – F. Stückemann: Der Himmel sei Ihnen gnädig, wenn Sie es mit den Geistlichen verderben. Acht Briefe von Karl Gottlieb Horstig zum Lippstädter Kirchen- und Schulstreit, in: Soester Zeitschrift 121, 2009, S. 113-138.

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Erwähnungen in

F. X. Gabelsberger: Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst oder Stenographie. München: Selbstverlag 1834, S. 82-83 – Casser 1928, S. 113-119, 121-124, 140, 154 – Schwering 1927, S. 135 – Gödden/Nölle-Hornkamp: Musen 1990 – Gödden/Nölle-Hornkamp: Literaturführer 1992 [Stichw.: Blomberg].

Bildnis

Silhouette (Bildslg. des Hist. Museums Hannover).

Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: 1. StA Miltenberg: Journal von 1793 (45S.); biogr. Notizen aus den Jahren 1828-1832 – Familienbesitz: weitere Dokumente.

Nachschlagewerke

Hamberger/Meusel, 5. Aufl., Bd. 3, 1797; Bd. 9, 1801; Bd. 11, 1805; Bd. 14, 1810; Bd. 18, 1821; Bd. 22,2, 1831 – Richter 1804 – Meusel, 2. Aufl., Bd. 1, 1808 – Eitner, Bd. 5, 1901 [mit Verzeichnis von Horstigs Kompositionen] – ADB, Bd. 13, 1881 – Goedeke, 2. Aufl., Bd. 7, 1906 – Schaumburger Profile Bd. 1, 2008 – Dt. Biogr. Archiv, Fiche 571, Sp. 3-17.

GND-Nummer
118707175   Link zu diesem Datensatz in der DNB