Luise Ernestine Malvina von Humbracht


Pseudonym
Luise Ernesti.
Biographie

Geboren am 30. November 1825 in Minden als Tochter eines preußischen Offiziers. Versetzungen ihres Vaters führten sie nach Köln, Aachen, Dortmund und zuletzt nach Magdeburg, wo sie in einer höheren Töchterschule und durch Privatlehrer unterrichtet wurde. Wenige Monate nach ihrer Konfirmation schied ihr Vater aus Gesundheitsgründen aus dem Militärdienst aus und zog mit der Familie nach Lübbecke und später nach Bielefeld. Malvina hatte inzwischen ihre Fortbildung in den fremden Sprachen, im Zeichnen und in der Musik eifrig betrieben und zwischendurch auch verschiedene novellistische Arbeiten verfaßt. (ADB) Nach dem Tod ihrer Eltern lebte sie für eineinhalb Jahre in der Grafschaft Glatz, bevor sie zu ihrer Schwester nach Westfalen zurückkehrte. Während eines Aufenthalts in Leipzig knüpfte sie Verbindungen zu dem Verlagsbuchhändler Kollmann. Bereits ihr erster Roman Eine Partie nach den Externsteinen ermöglichte ihr, als freie Schriftstellerin zu leben. Im Herbst 1867 mit ihrer Schwester Umzug nach Dresden; durch ihre litterarischen Verbindungen gewann das gesellige Leben hohen Reiz, und viele interessante und bedeutende Persönlichkeiten suchten die Schriftstellerin in ihrer bescheidenen Häuslichkeit auf. (ADB) Im Herbst 1863 bezog sie mit ihrer Schwester die sog. Gerbermühle am Main, die zu einem alten Lehngut der Familien von Humbracht und von Holzhausen, dem Strahlenberger Hof bei Frankfurt/M., gehörte. Von dort aus unternahm sie Reisen nach Bayern, Tirol und Schlesien. Den Winter der Jahre 1868 bis 1870 verlebte sie in München. 1882 aus gesundheitlichen Gründen Umzug nach Bad Nauheim, wo sie am 22. Oktober 1891 starb.

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Selbstständige Veröffentlichungen

[jew. unter dem Pseud. Luise Ernesti] Eine Partie nach den Externsteinen. 2 Bde. Leipzig: Kollmann 1856. 666S. (Lipp. LB Detmold) – Die Heimath im Vaterhause. 4 Bde. Leipzig: Kollmann 1858. 1639S. – Unterwegs. Reise-Novellen und Skizzen. 2 Bde. Leipzig: Kollmann 1858; 2. Aufl. in 4 Tlen. Leipzig: Kollmann 1860. 1012S. – Bilder und Skizzen aus dem Leben. 2 Bde. Leipzig: Grunow 1861. VI, 571S.; 2. Aufl. Leipzig: Grunow 1864 – Waldemar Bookhouse oder der Wert eines Namens. 2 Bde. Leipzig: Grunow 1861. 475S.; 2. Aufl. Leipzig: Grunow 1864 – Unverhofft kommt oft. Novelle. Leipzig: Grunow 1862; 2. Aufl. Leipzig: Grunow 1865. 226S. – Die Tochter des Spielers. Roman. 3 Bde. Leipzig: Grunow 1862; 2. Aufl. Leipzig: Grunow 1865. 735S. – Aus alter und neuer Zeit. Novellen und Skizzen. 2 Bde. Jena: Costenoble 1865 – Geld und Talent. Roman. 8 Tle. Leipzig: Costenoble 1860. 787S.; 2. Aufl. Leipzig: Costenoble 1864. 787S. – Die Aristokratin und der Fabrikant. 4 Bde. Jena: Costenoble 1865. 940S. – Zwei Fürstinnen. Roman. 2 Bde. Jena: Costenoble 1867. 532S. – Ein unerfülltes Wort. Roman. 3 Bde. Jena: Hermsdorf 1867; 2. Aufl. Jena: Hermsdorf 1869. 665S. – Unauflösliche Bande. Roman. 2 Bde. Leipzig: Dürr 1869. 411S. – Todtes Capital. Roman. 4 Bde. Jena: Costenoble 1870. 824S. – Am Scheidewege. Novelle. Wien: Hartleben 1872 – Die Eremitin von St. Cloud. Roman. Wien: Hartleben 1873. 226S. – Ein kaiserlicher Wahlspruch. Roman. 5 Bde. Jena: Costenoble 1874; Titelaufl. Jena: Costenoble 1874 [Inhalt: Die Glieder eines Stammes und ihres Hauses. Vorgeschichte. 2 Bde.; Die neue Zeit und das neue Geschlecht. 3 Bde.]; Neuaufl. in 2 Bdn. Jena: Costenoble 1889 (StA Bielefeld) – Die zwölfte Perle. Roman. 3 Bde. Breslau: Schottländer 1880. 341, 193, 195S. – Ein neues Jahr, ein neues Leben. Roman. Bremen: Küthmann 1873; 2. Aufl. Norden: Fischer 1882. 257S. – Ersehntes Glück. Roman. Breslau: Schottländer 1883. 286S. – Gleiche Wege, andere Ziele. Roman. 3 Bde. Jena: Costenoble 1887. 865S. – Aus den Fluthen des Lebens. Novellen. Breslau: Schles. Verlagsanstalt 1889. 301S.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Die Gartenlaube 4-5, 1859: Der gelbe Handschuh – Die Gartenlaube 6, 1860: Die Schlummerstätte der Gräfin Rossi – Die Gartenlaube 12, 1860: Der verschmähte Kuss – Die Gartenlaube 3, 1861: Ein Gang über Dresdens Kirchhöfe. Nr. 1. Der katholische Kirchhof – Die Gartenlaube 5, 1861: Ein Gang über Dresdens Kirchhöfe. Nr. 2. Die protestantischen Kirchhöfe – Die Gartenlaube 40-41, 1863: Im Damenzimmer – Die Gartenlaube 33-34, 1864: Unter dem Bauernkittel. Eine wahre Geschichte – Die Gartenlaube 7-9, 1865: Friesenliebe – Die Gartenlaube 11, 1867: Eine Freistätte des Glaubens – Die Gartenlaube 41, 1867: Das Glockengrab im Kaiserdom – Die Gartenlaube 29, 1868, S. 453-455: Der Frühling in den Alpen – Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 4, 1869, S. 222: Erinnerungen an ein erloschenes deutsches Fürstenhaus – Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 5, 1870, S. 561: Eine Heimat der Heimatlosen. Die alten Colonien der Mährischen Brüder in der Wetterau – Die Gartenlaube 5, 1874: Aus der guten alten Zeit – Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 1, 1874, S. 172: Burgen und Fabriken in Aachen; S. 297: Burgen und Fabriken in Bielefeld – Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 2, 1874, S. 1517: Ein Schloss am Main – Die Gartenlaube 39, 1877: Eine Geschichte aus Westfalen – Die Gartenlaube 48, 1877: Suleika’s Eden – Die Gartenlaube 17, 1880: Altdeutsche Sagenstätten – postum: K. E. Strack (Hg.): Mindener Lesebuch. 800 Jahre Literatur in Minden. Paderborn: Igel-Verlag 1997, S. 91-94: Ein Kunstkenner.

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Erwähnungen in

Jb. der Dt. Schiller-Gesellsch. 11, 1967, S. 622.

Nachlass/Vorlass

Bestände in Westfalen: 5. StA Bielefeld: 6 Briefe 1859-1876.

Bestände außerhalb von Westfalen: 1. SB/UB Frankfurt/M.: 5 Briefe, 1869-1876; 2 Briefe an Sophie Sömerring, 1878; 2 Briefe an Wilhelm Jordan, 1884-1887; 1 Gedichtms. von Elvira und Malvina von Humbracht mit beiliegendem Briefentwurf von W. Jordan, undatiert – 2. UB Gießen: Zettel und Visitenkarte an L. Diefenbach o.O.u.J. – 3. Bayer. SB München: Brief an Emil Barthel, 24.6.1872; Brief an E. Petzet, Gerbermühle, 4.4.1872 – 4. DLA Marbach: Brief an Georg von Cotta, Strahlenberger Hof bei Frankfurt/M., 12.2.1872.

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Nachschlagewerke

Hoefer 1876 – Brümmer, Bd. 1, 1876 – Groß 1882 – Brümmer 1885; 6. Aufl. 1913 – Pataky, Bd. 1, 1898 – ADB, Bd. 60, 1905 (F. Brümmer) – Kosch, 2. Aufl., Bd. 2, 1953; 3. Aufl., Bd. 6, 1978 – Dt. biogr. Archiv, Fiche 580, Sp. 364-366.

GND-Nummer
117062049   Link zu diesem Datensatz in der DNB