Johann Martin Hutterus


Biographie

Geboren am 28. Juli 1810 in Brakel. Bis 1819 Besuch der Elementarschule in Münster. Von 1820 bis 1827 Besuch der Gymnasien in Rietberg und Paderborn. Von 1828 bis 1831 Studium der Rechte in Bonn. 1832 trat er als Gerichtsreferendar in den preußischen Staatsdienst. 1850 wurde er als Regierungsrat nach Trier versetzt. Er verübte nach langer, schwerer Nervenkrankheit am 3. Dezember 1865 Selbstmord.

Wenn H. als Dramatiker und Novellist weniger Anklang fand, so wurde ihm doch als Lyriker verdiente Anerkennung. Seine Gedichte athmen zumeist tiefe Empfindung und wenn sie auch stark von Weltschmerz durchweht sind, so spiegelt sich doch in ihnen eine feine Beobachtungsgabe und ein sinniges Versenken in die Natur und das Leben. Daher sind auch manche seiner poetischen Leistungen in Lesebücher und Anthologien aufgenommen worden. Als Novellist fehlte es H. an Erfindungsgabe, weshalb seine Erzählungen oft ins Breite gehen und der Spannung ermangeln. – Die äußeren Verhältnisse des Dichters waren nicht günstig. Er überlebte zwei Frauen und wurde in den letzten fünf Lebensjahren von Unterleibsleiden, welche sich zu einer Darmverengung gestalteten, schwer geprüft. – Vergebens suchte er in Driburg und anderen Badeorten Heilung. […] Hätte er in besseren, sorgenfreieren Verhältnissen gelebt, so würde seine Muse ihm eine entschieden bedeutendere Stellung unter Deutschlands Dichtern gesichert haben. (ADB)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Blüthen. Bonn: Habicht 1829 [Inhalt: Gedichte vermischten Inhalts; Das Mädchen von Luingor, ein dramatisches Gedicht] – Dichtungen. Münster: Deiters 1838. 144S. (ULB Münster) – Gedichte. Paderborn: Crüwell 1848. VIII, 313S. – David. Drama in drei Aufzügen. Trier: Lintz 1851. 67S.; 2., veränd. Aufl. 1853. 72S. (UB Bonn, SB/StA Trier) – Die Montenegriner. Trauerspiel. Trier: Troschel 1853. 92S. (UB Bonn, SB/StA Trier) – Jephthah und seine Tochter. Dramatisches Gemälde aus der heiligen Vorzeit. Trier: Lintz 1856. 82S. (KPS Münster, UB Bonn, SB/StA Trier) – Gedichte. Trier: Lintz 1857. IV, 231S. (UB Bonn, StUB Köln, SB/StA Trier) – Harmlose Geschichten. Nebst einem lyrischen Anhange. Trier: Lintz 1861. III, 256S. – Novellen. Iserlohn: Bädeker 1862. V, 309S. – Der Stadtrichter. Erzählung. Münster: Brunn 1865. 126S. – Aus einer Künstler-Ehe. Novelle. Münster: Brunn 1865. 126S. – Dunkle Wege. Erzählungen. Münster: Brunn 1865. 143S. [Inhalt: Der Großvater der Seherin; Der neue Förster; Ein Gottesurtheil; In der Sennhütte; Annina] [Rez. in: Blätter für lit. Unterhaltung, s. Goedeke].

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Echtermeyer/Ruge: Dt. Musenalmanach 1840, S. 251-254: Der schlummernde Knabe; Sonett; Der Genesenden; Jg. 1841, S. 296-302: Die Tannen; Sonett; Der Kampf; Öder Frühling – Rhein. Jb. für Kunst und Poesie 1840, S. 434-438: Der Rabbi; Taubenpost; Der Zwingthurm [jew. Ged.]; Jg. 1841, S. 202-204: Der Räuber und sein Weib [Ged.]; Marie [Ged.] – Schücking: Rhein. Jb. 1841, S. 263f.: Leila – von Tabouillot: Damen-Almanach 1842, S. 140-143: Des Pilgers Nachtmahl [Ged.]; S. 143f.: Moos [Ged.]; S. 144f.: Am Weiher [Ged.] – Westermann’s Monatshefte 15, 1863/1864, S. 304-310: Der Großvater der Seherin – Hartmann: Schatzkästlein 1885, S. 101-108: Frühlingsklänge; Schau dich auf der schönen Erde; Der Mühlbach; Nun hab‘ ich wieder abgethan; Erinnerungen; Nun laßt mich geh’n; Die Trompetereiche; Der schlummernde Knabe; Ein Bettler – Kölnische Ztg. 1844, Nr. 343; Jg. 1845, Nr. 22; Nr. 33; Nr. 163; Jg. 1847, Nr. 78; Jg. 1858, Nr. 323; Jg. 1863, Nr. 190 [jew. Ged.] – weitere Beitr. in: Hermann 1823ff.; Mitternachtsztg. 1829-1840; Ztg. für die elegante Welt 1831-1840; Bremer Lesefrüchte 1832-1846; Der Breslauer Bote 1833-1842; Europa [zwischen 1835-1885]; Das Nordlicht 1836f.

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Erwähnungen in

Kannengießer 1923, S. 111f. [Kurzbiogr.] – Casser 1928, S. 250f. – Schücking 1928, S. 41 – Nettesheim 1976, S. 148 – Kortländer 1979, S. 294 – Woesler 1980, S. 36.

Sammlungen

WLA Hagen: Materialslg.

Nachschlagewerke

ADB, Bd. 13, 1881 – Goedeke, 2. Aufl., Bd. 13, 1938 – Kosch, Bd. 1, 1933 – Kosch, 3. Aufl. Bd. 8, 1981 – Dt. biogr. Archiv, Fiche 584, Sp. 207; N.F. Fiche 633, Sp. 157.

GND-Nummer
121939944   Link zu diesem Datensatz in der DNB