Biographie

Geboren am 16. Januar 1882 in Dortmund-Derne als Sohn eines Bäckers und Gastwirts. Von 1897 bis 1903 Besuch der Präparandie in Laasphe und des Lehrerseminars in Hilchenbach. Von 1903 bis 1922 unterrichtete er – unterbrochen von der Teilnahme am 1. Weltkrieg – in Iserlohn-Obergrüne und von 1922 bis 1925 als Gewerbeoberlehrer in Iserlohn. Von 1925 bis 1945 war er Direktor der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Berufsschule in Gummersbach. Dort verlebte er auch ab 1945 seinen Ruhestand. Seit 1908 verfasste er niederdeutsche Erzählungen. Er war Vorsitzender der Abteilung Lethmathe-Günne des Sauerländischen Gebirgsvereins und Gründungsmitglied sowie Zweiter Vorsitzender des Kreisheimatbundes Iserlohn. Er starb am 28. Oktober 1973 in Gummersbach.

Er gehörte zum Kreis derer, die aus konservativ verengter Sicht gegen die Auszeichnung Ernst Meisters mit dem Westfälischen Literaturpreis (1957) protestierten und polemisierten. (vgl. Gödden 1993.)

Besonders bekannt geworden ist Kleibauer durch seine Sagensammlungen und seine plattdeutschen Geschichten, die in vielen Kalendern, Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind und die auch heute noch wegen ihres guten Erzählstils und den treffenden Charakterisierungen gern abgedruckt und gelesen werden. (Rundschreiben des Westf. Heimatbundes 1, 1974.)

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Auszeichnungen

Bundesverdienstkreuz.

Selbstständige Veröffentlichungen

Hatte Buernköppe. Plattdeutsche Erzählungen aus dem Herzen Westfalens. Dortmund: Ruhfus 1924. 161S. [Erz.] (ULB Münster, StB Essen, Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – De Reise nao de Dechenhöhle. Iserlohn: Wichelhoven 1924. 47S. (StLB Dortmund) – Heimatbuch des Stadt- und Landkreises Iserlohn. Iserlohn 1925 [mit H. Esser] – Der Schriftverkehr des Milchhändlers. Langensalza, Berlin, Leipzig: J. Beltz 1931 – Die Dechenhöhle. Ein Führer durch des Sauerlandes unterirdisches Zauberreich. Grüne: Schelhorn 1938. 40S. (StLB Dortmund) – Die Sagen des Oberbergischen Landes. Gesammelt und erzählt. Gummersbach: Florestan 1947. 118S. (ULB Münster, ULB Düsseldorf, StB Wuppertal-Elberfeld); 2., erw. Aufl. Gummersbach: Gronenberg 1952; Neuaufl. Gummersbach: Groenenberg 1977 – Das Hünentor. Märkische Sagen. Gummersbach: Groenenberg 1961. 28S. (=Kleine westf. Reihe 4, H. 8) (ULB Münster, Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – [zus. m. W. Bröcker] Bu dei Ollen sungen, sollt twitschern dä Jungen. Gedichte in diär Häimessproke. Plettenberg: Overhoff 1961 – Wanderungen durch das Oberbergische Land. Gummersbach: Naumann 1961. 48S. (StUB Köln) – De drei Buernjungs und andere plattdeutsche Märchen. Münster: Aschendorff 1963. 30S. (=Kleine westf. Reihe 4, H. 10) (ULB Münster, Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – Die drei Bauernjungs. Volksliteratur. Münster: Aschendorff 1963.

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Herausgabe

Westfäölsk Platt. Ne Sammlunk vüör Kleine un Graute, affsunners vüör de Schaulen rutgiewen. Dortmund: Ruhfus 1920. 172S. (ULB Münster, StLB Dortmund, StB Wuppertal-Elberfeld); 2. Aufl. Dortmund: Ruhfus 1921 – Sagen des Stadt- und Landkreises Iserlohn. Gesammelt und hg. Iserlohn: Wichelhoven 1922. 111S. (ULB Münster, StB Essen); 2. Aufl. Iserlohn: Wichelhoven 1924 (ULB Münster, StLB Dortmund); 3., verm. Aufl. Iserlohn: Hain-Verlag 1954; 4. Aufl. Iserlohn: Sauerland-Verlag 1961. 212S. – Heimatbuch für den Stadt- und Landkreis Iserlohn. Dortmund: Ruhfus 1925. 256S. [mit H. Esser] (ULB Münster, StLB Dortmund, StB Wuppertal-Elberfeld) – Der Märker. Heimatkalender für das märkische Sauerland. Iserlohn: Wichelhoven 1925-1928 (Jg. 1926: ULB Düsseldorf) – Plattdeutsche Sagen aus Westfalen. Ausgewählt und erzählt. Bielefeld: Velhagen & Klasing 1929. 50S. (=Sonnborn 19) – Sagen des Oberbergischen Landes. Gesammelt und erzählt. Gummersbach: Florestan 1947; 2. Aufl. 1954. 118S. – Sagen der alten Grafschaft Mark. Münster: Aschendorff 1961.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

(Ausw.): Iserlohner Kreisanzeiger und Ztg. vom 20.12.1910: Volksmund – De Eekboom, Maandschr. för plattdütsch Spraak un Dichtung, Glückstadt, 30, 1912: Bi Karl Wagenfeld – Niedersachsen, Illustr. Halbmonatsschr., Bremen, 1912ff. – Sauerländ. Gebirgsbote, Arnsberg, Iserlohn, 23, 1915: „Krieg“… von Karl Wagenfeld; Jg. 24, 1916: De Antichrist; Jg. 71, 1969: Use Platt is nich bloß to’t Lachen – Niedersachsen, Nddt. Zeitschr., Bremen, 24, 1919: Karl Wagenfeld. Zum 50. Geburtstage des Dichters (5. April) – Die Heimat, Brilon, 1919-1921; Jg. 1923; Jg. 1925 [jew. Erz., Aufs.] – Westf. Schulztg., Beil. Westf. Schulmuseum, Iserlohn, 1, 1920, Nr. 9: Plattdeutsche Lehrerdichter in Westfalen – Das plattdeutsche Westfalen 1921, S. 250-263: Prosa „Stiärwen“, „De leßten Blaumen“; S. 349-351: ndt. Selbstzeugnis „Van mi“ – Westfäölsk Platt 1921 – Schauerte: Westfälisches Heimatbuch 1927 – Künstlerschaffen 193, S. 9f.: „Häime“; S. 53-56: „Aen Kind, kän Kind“ – Dortmunder Ztg. vom 6.1.1931: Der Hammer. Eine westfälische Erzählung – Mitt. aus dem Quickborn, Hamburg, 33, 1939/1940: Karl Wagenfeld zum Gedächtnis – Moderspraoke 1940 – SGV: Euch grüßt die Heimat 1940 – SGV: Euch grüßt die Heimat 1942 – Westf. Heimatkalender, Münster, 1950: De drei Buernjungs – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1951: Der gestohlene Kirchturmhahn – Der Ravensberger, Heimatkalender für das Ravensberger Land, Bielefeld, 23, 1951: Der gestohle Kirchturmhahn – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1952: Der Bauernjunge und die Königstochter – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1954, Kreisausg. Sauerland: Die Talsperre – Westfalenspiegel, Dortmund, 1954, H. 3: Otto Wohlgemuth 70 Jahre alt – Westfalenspiegel, Dortmund,  1954, H. 8: De Fuosch un de Igel – Der Ravensberger, Heimatkalender für das Ravensberger Land, Bielefeld, 27, 1955: Brüder der Landstraße – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1956, Kreisausg. Sauerland: Tau Beßvaders Tieden – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1957, Kreisausg. Sauerland: De aolle Hanne – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1958: Alte westfälische Sagen – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1959, Kreisausg. Sauerland: De Spökenkieker – Letmather Sonderheft „Plattdeutsch“ 1960 – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1960, Kreisausg. Sauerland: Der Pastor im Gemeindegefängnis – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1961, Kreisausg. Sauerland: Hiärwstgesellen – Heimat am Hellweg, Kalender für Hamm und den Landkreis Unna, 1961, F. 31: Sauerland-Dichterin wurde 70 Jahre alt. Maria Kahle als gebürtige Olsbergerin – Westfalenspiegel, Dortmund, Jan. 1962: De leßte Stunne – Schulz 1962: De leßte Stunne. Ne Buerngeschichte – Westfalenspiegel, Dortmund, März 1963: De Schmiedt van Bielefeld – Westfalenspiegel, Dortmund, Juni 1963: De Bulle es loss – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1963: Der alte Bauernschrank – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1964; De aolle Windmühle – Westfalenspiegel, Dortmund, Juni 1964: De Düwel es allemol de Dumme – Hellweger Anzeiger, Unna, vom 8.12.1964: Karl Wagenfeld zum Gedächtnis. Vor 25 Jahren starb der Dichter Westfalens – Westfalenspiegel, Dortmund, Mai 1965: Buer Klute söcht sich en niggen Knecht – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1965: De Büörgemester; Kreisausg. Sauerland: Der Teufel und der Gerichtsvollzieher – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1966, Kreisausg. Sauerland: De langen Schaftstiewel und dat Kalw – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1968: De goldene Weige von de Stünenburg; Verlangen nao en Pinnken Krugmänner – Westfalenspiegel, Dortmund, Juli 1968: De Apothäiker wuß Raot – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1969: Wat de aolle Isenbahner Heimes beliäwet hiett – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1970: Wat de aolle Sender Düöp’m to vermellen har – Boa Isen liett 1970 [m. Kurzbiogr. u. Bibliogr.] – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1971: En äigen Dack öwern Kopp – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1972: Im greinen Winkel – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1973: De Lüninge in de Stadt – Westf. Heimatkalender, Münster, Jg. 1974: De leßte Barenhölter – So sind wir Sauerländer 1981 – Iserlöihner Platt 1986, S. 20, 39, 55, 91: Bemerkung über ihn u. ndt. Prosa – Rost/Machalke 1987: Juliglaut un Hiärwestgold – Damwerth: Kleine Bettlektüre o.J. – Heimatkunde des Kreises Arnsberg 2, o.J. – weitere Beitr. in: De Kiepenkerl, Westf. Volkskalender, Essen; Westmünsterland, Bocholt; Hohenlimburger Heimatblätter.

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Tonträger

Letmathe: Ne Moule vull Platt 1978 (LP) [Textbeitr.] – Siuerland-Geschichten 2. Teil 1995 (MC) [1 Text].

Unselbstständige Veröffentlichungen über

H. Schauerte: Die westfälische plattdt. Dichtung, in: Trutznachtigall Nr. 6/1926, S. 162-167 – K. Schaub: Heinrich Kleibauer, der Dichter des märkischen Sauerlandes wurde am 16. Jan. des Jahres 70 Jahre alt, in: Hagen, use läiwe Hiäme, 2, 1952, S. 37f. – R. Althaus: Ein heimatgetreuer Markaner, in: Heimatbl. für Hohenlimburg und Umgebung 14, 1953, S. 37; ders.: Ein Streiter für Volkstum und Heimat. Heinrich Kleibauer zum 75. Geburtstag am 16. Januar, in: Heimatbl. für Hohenlimburg und Umgebung 18, 1957, S. 13f.; ders.: Heinrich Kleibauer. Zu seinem 75. Geburtstag am 16. Jan. 1957, in: Der Märker, Lüdenscheid, 6, 1957, H. 1, S. 24; ders.: Einer aus der bewährten alten Garde des SGV. Ein Brief zu Heinrich Kleibauers 75. Geburtstag am 16. Jan. 1957, in: Sauerländ. Gebirgsbote, Iserlohn, Arnsberg, 60, 1957, H. 1, S. 15f. – F. Kühn: Heinrich Kleibauer 80 Jahre alt, in: Der Märker, Lüdenscheid, 11, 1963, S. 20 – F. Wippermann: Heinrich Kleibauer 85 Jahre alt, in: Heimatbl. für Hohenlimburg und Umgebung 28, 1967, S. 33 – Heinrich Kleibauer 85 Jahre [m. Foto], in: Sauerländischer Gebirgsbote H 1/1967, S. 22f. – R. Althaus: „Guett goahn, Hennerich Kleibuer!“ Geburtstagsgruß aus der Waldstadt ins Bergische Land, in: Danzturm 1971, H. 4, S. 15f. – Hennerich Kleibuer erzählt. Der bekannte plattdt. Schriftsteller aus der Mark wohnt in Gummersbach, in: Heimat am Hellweg, Kalender für Hamm und den Landkreis Unna, 1972, F. 3 – „Engagiert“ noch als Neunziger. Der Platt-Schriftsteller Heinrich Kleibauer aus Derne ruht nun in Gummersbach, in: Heimat am Hellweg, Kalender für Hamm und den Landkreis Unna, 1973, F. 46; ders.: Heinrich Kleibauer, in: Sauerländ. Gebirgsbote, Iserlohn, Arnsberg, 1972, H. 1, S. 21; Jg. 1974, H. 1 – H. Burghausen: Heinrich Kleibauer, in: H. Bohrmann (Hg.): Biographien bedeutender Dortmunder. Bd. 1. Dortmund 1994, S. 62f. [Fotogr.].

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Erwähnungen in

Gödden 1993 – Westf. Literaturführer 1992, S. 59.

Bildnis

Fotogr. (WLA Hagen) – Repr. nach: Niederdeutsches Autorenbuch 1959, S. 110 – Abb. in: Heinrich Kleibauer 85 Jahre, in: Sauerländischer Gebirgsbote H 1/1967, S. 22f.;  H. Burghausen: Heinrich Kleibauer, in: H. Bohrmann (Hg.): Biographien bedeutender Dortmunder. Bd. 1. Dortmund 1994, S. 62f.

Nachlass/Vorlass

Bestände in westfälischen Archiven

Weitere Bestände in Westfalen: 1. WLA Hagen: Mss. s. Lit. Nachlässe in NRW 1995, S. 168; – 2. WHB Münster: Inhalt s. Lit. Nachlässe in NRW 1995, S. 168; s. Denecke/Brandis, 2. Aufl. 1981, S. 188. – 3. StA Dortmund: biogr. Mat. – 4. Fritz-Hüser-Inst. Dortmund: Korr.; Drucke.

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Sammlungen

StLB Dortmund: Zeitungsausschnittslg. – Fritz-Hüser Inst. (Stadt Dortmund): Slg.; Zeitungsausschnittslg. – WLA Hagen: Materialslg. – Westfälischer Heimatbund Münster – Stadtarchiv Dortmund.

Nachschlagewerke

Schönhoff 1914 – Uhlmann-Bixterheide 1921 [Selbstbiogr.] – Schröder-Heimatliteratur, 1928 – Buchreihe: Das Sauerland V, 1937 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 52, 1952 – Quistorf/Sass 1959 [Fotogr.]; 1966 – Schulte-Heimatbund I, 1973 – Schulz-Fielbrandt 1987 – Hallenberger/van Laak/ Schütz 1990 – Liäwensbauk 1993 [S. 118, 129] – Sowinski 1997 – CKG-Dokumentation 2003 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 711, Sp. 296 – PBuB: www.ins-db.de.

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GND-Nummer
1032507926   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv

Institution
Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv
Bestand
Nachlass
Verzeichnung
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Sammlung vorhanden.