Friedrich Wilhelm Lyra


Biographie

Geboren am 17. Juni 1794 in Achelriede bei Osnabrück als Sohn eines Landpastors. War nach der Teilnahme an den Freiheitskriegen in der Steuerverwaltung tätig. 1820 Registrator in der Justizkanzlei. 1844 Amtsentlassung wegen seiner ausschweifenden Lebensweise. Im Jahr darauf brachte er seine in langen Jahren entstandenen „Plattdeutschen Briefe, Erzählungen und Gedichte“ im Selbstverlag heraus, die weithin Beachtung fanden. Vater des geistlichen Komponisten Justus Wilhelm Lyra. Verstarb am 16. November 1848 in Osnabrück.

Stand mit Jacob Grimm im Briefwechsel. Wollte mit seinen Plattdeutschen Briefen die „Sprichwörter und eigenthümliche Redensarten des Landvolks in Westphalen“ bewahren. Sein ambitionierter Plan, das Klöntrupsche Wörterbuch herauszugeben, ist freilich ebenso gescheitert wie sein Versuch, alte Volkslieder aus dem Osnabrückischen zu sammeln. (Zitate nach: Biogr. Handbuch Osnabrück) Einige seiner Texte wurden bis ins 20. Jahrhundert tradiert.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Plattdeutsche Briefe, Erzählungen und Gedichte, mit besonderer Rücksicht auf Sprichwörter und eigentümliche Redensarten des Landvolkes in Westfalen. Osnabrück: Rackhorst und Meindis 1845. XVIII, 204S. (ULB Münster, StLB Dortmund, StA Mülheim/R.); 2.; wohlfeile Ausg. Osnabrück: Rackhorst 1856. XVIII, 204S. (UB Bonn, ULB Münster, StB Essen) – postum: Schnack und Schnurren. Auswahl aus den Schriften von Friedrich Wilhelm Lyra. Hg. von G. Kuhlmann. Hamburg: Janssen 1913. 61S. (=Quickborn Bücher 3) (ULB Münster, StLB Dortmund, ULB Düsseldorf).

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

J. Riehemann: Osnabrücker Dichter und Dichtungen. Eine Anthologie in hoch- und niederdeutscher Sprache. Osnabrück: Schöningh 1903 [Briefe, Erz. und Ged.].

Selbstständige Veröffentlichungen über

W. Rabeler: Wegbereiter der plattdeutschen Dichtung. Johann Lauremberg, Johann Heinrich Voß, Philipp Otto Runge, Friedrich Wilhelm Lyra, Ludwig Harms, Klaus Groth. o.O. 1953 – I. Lindemann: Justus Wilhelm Lyra [Sohn F.W. Lyras]. o.O. 1987.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

A. Meyer: Friedrich Wilhelm Lyra und seine „Plattdeutschen Briefe“, in: Mitt. des Vereins für Gesch. und Landeskunde von Osnabrück 51, 1929, S. 83ff.

Erwähnungen in

Casser 1934, S. 68 – Die Bibliothek der Brüder Grimm. Erarb. von Ludwig Denecke und I. Teitge. 1989, S. 185f. – Weber 1991, S. 41-72 [mehrf. erwähnt].

Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: Nieders. SA Osnabrück, Dep. 3b 11: Nachlass des Sohnes Justus Wilhelm Lyra; enthält u.a. Briefe von Ernst Moritz Arndt, Jacob Grimm, Gottfried Kosegarten.

Nachschlagewerke

Eckart 1891 – ADB, Bd. 52, 1906 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 10, 1986 – Neue deutsche Biographie, Bd. 15, 1987 – Biogr. Handbuch Osnabrück 1990 – Dt. Biogr. Archiv, Fiche 792, Sp. 317.

GND-Nummer
102560560   Link zu diesem Datensatz in der DNB