Victor Meyer-Eckhardt


Biographie

Geboren am 22. September 1889 in Neheim-Hüsten als Sohn eines Kunstmalers. Bis 1900 Besuch der Elementarschulen in Olsberg und Daseburg (bei Warburg). 1900, nach dem frühen Tod des Vaters, Umzug der Mutter mit den Kindern nach Düsseldorf. Seit 1902 Besuch des dortigen Königlichen Gymnasiums. 1909 Reifezeugnis. Studium der Literaturgeschichte, Philosophie und Romanistik in Bonn, München, Berlin und Leipzig. Auf den Universitäten wurden Goethe, Johann Sebastian Bach und die griechische Antike seine entscheidenden Erlebnisse, die starke Spuren in seinem dichterischen Werk hinterlassen haben. (Röttger 1973) 1913 Promotion zum Dr. phil. Soldat im Ersten Weltkrieg. Er wurde Unteroffizier und war eine Zeitlang Dolmetscher in einem Infanterie-Regiment. Nach dem Krieg arbeitete er bis 1923 als Bibliothekar in Düsseldorf. Zahlreiche Reisen, oft zu Fuß, durch Italien, Griechenland und den vorderen Orient, die er vom Honorar seiner Reiseberichte bestritt. Seit 1923 lebte er als freier Schriftsteller in Leutherheide. Er starb am 2. September 1952 in Breyell am Niederrhein (heute Nettetal).

Als freier Schriftsteller nannte er sich Meyer-Eckhardt (Eckhardt nach dem Geburtsnamen seiner Mutter). In konservativer Haltung setzte M. der literar. Moderne eine formstrenge, inhaltlich jedoch ekstatisch-myst. Lyrik entgegen; im Literaturbetrieb blieb er Außenseiter. Formal lehnte er sich zunächst an Goethe, Hölderlin, Nietzsche, in seinem Spätwerk an Homer, Aischylos und Shakespeare an. Mütterlichkeit und allbeherrschendes Daimonion waren M.s Themen in der Lyrik […], geschichtl. Epochen (besonders die Zeit der Französischen Revolution) die seiner Novellen und Romane. (Killy-Literaturlexikon)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Platens Gaselen. Diss. Leipzig 1913. X, 102S. – Der Bildner. Gedichte. Jena: Diederichs 1921. 128S. (ULB Münster, UB Bonn, StUB Köln, ULB Düsseldorf) [Rez.: A. Köster: Viktor Meyer-Eckhardt. Der Bildner, in: Das Lit. Echo, Stuttgart, Berlin, 23, 1921] – Das Vergehen des Paul Wendelin. Aus den letzten Tagen eines Soldaten. Novelle. Braunschweig: Piepenschneider 1922. 154S. (ULB Düsseldorf) – Die Möbel des Herrn Berthélemy. Roman. Jena: Diederichs 1924. 319S. (ULB Münster, UB Bonn, ULB Düsseldorf) [Rez.: Die Möbel des Herrn Berthélemy, in: Zeitschr. für Bücherfreunde, Leipzig, 17, 1927]; 2. Aufl. Jena: Diederichs o.J.; Neuaufl.; 3. Aufl. Bad Salzig, Boppard: Rauch 1949 – Dionysos. Ein Gedichtzyklus. Jena: Diederichs 1924. 70S. (ULB Münster, StUB Köln, ULB Düsseldorf) – Die Gemme. Novellen. Jena: Diederichs 1926. 182S. (UB Bonn, StB Trier, ULB Düsseldorf); Neuaufl. Bad Salzig, Boppard: Rauch 1949. 216S. (StA Arnsberg, Lipp. LB Detmold) – Das Marienleben. Ein Gedichtzyklus. Jena: Diederichs 1927. 78S. [6 Abb.] (UB Bonn, ULB Köln) [Rez.: Schwiefert: Viktor Meyer-Eckhardt. Marienleben, in: Zeitschr. für Bücherfreunde, Leipzig, 19, 1927] – Das Glückshündlein von Adana. Eine Erzählung aus dem Morgenlande. Berlin: Atlantis 1935. 137S. [Abb.] (ULB Düsseldorf) – Der Tag des deutschen Handwerks. Lobpreis der Hand. Düsseldorf: Staatl. Kunstakad. 1935. 10Bl. (ULB Düsseldorf) – Gedichte. Langensalza: Beltz 1936. 24S. (=Dt. Bl. 13) – Stern über dem Chaos. Heroische Novellen. Leipzig: Quelle und Meyer 1936. 335S. (StLB Dortmund, ULB Düsseldorf) – Merlin und der Teufel. Nach einer Sage aus dem 5. Jahrhundert. München: Deukula 1937. 26S. – Menschen im Feuer. Begebenheiten aus zwei Jahrtausenden. Berlin: Die Rabenpresse 1939. 675S. (ULB Münster, ULB Düsseldorf, StLB Dortmund) – Orpheus. Gedichte des Lebens. Berlin: Die Rabenpresse 1939. 219S. (ULB Münster, StLB Dortmund, ULB Düsseldorf) – An Zeus. Bibliophiler Phönixdruck aus Anlaß des 50. Geburtstages des Dichters am 23. September 1939. Berlin: Die Rabenpresse 1939. 11S. (=Bibliophiler Phönix-Druck 2) (ULB Düsseldorf) – Der Graf Mirabeau. Novelle. Berlin: Die Rabenpresse 1940. 198S. (UB Bonn, StLB Dortmund, StUB Köln, ULB Münster) – Die drei Hochzeiten und andere Novellen. Berlin: Dt. Buchgemeinsch. 1940. 320S. (ULB Düsseldorf) – Die Zecher von Famagusta. Räubergeschichten. Berlin: Die Rabenpresse 1940. 60S. (=Die Kunst des Wortes 23) (StLB Dortmund) – Dionysos. Apollon. Zwei Zyklen. Berlin: Die Rabenpresse 1941. 127S. (ULB Münster) [Rez.: W. Willige: Viktor Meyer-Eckhardt: „Dionysos“, in: Die Tat 16, 1942] – Lob der Hand. Den Freunden des Verlags zum Anlaß des fünfzehnjährigen Bestehens. Berlin: Die Rabenpresse 1941. 16S. (=Bibliophiler Phönix-Druck 3) [mit T. Scheller] – Über die Erkenntnis des Frommen. Düsseldorf: Schwann 1948. 63S. (ULB Münster, Lipp. LB Detmold, UB Bonn) – Der Herr des Endes. Eine Romantrilogie. Düsseldorf: Bagel 1948. 921S. (ULB Münster, StB Duisburg, StB Bochum) – Madame Sodale. Roman. Düsseldorf, Köln: Diederichs 1950. 438S. (Lipp. LB Detmold, UB Bonn, StLB Dortmund) – Die Geschichte von den zwei Gürteln oder Die Abenteuer des Johannes Meier von Soest. Düsseldorf, Köln: Diederichs 1951. 84S. (=Dt. Reihe 154) (ULB Münster, StA Bielefeld, UB Bonn) – postum: Wanderfahrten. Reisebriefe. Nachw. von W. Willige. Heidelberg, Darmstadt: Schneider 1964. 266S. (=Veröffentl. der Dt. Akad. für Sprache und Dichtung 32) (ULB Münster, StB Essen, StUB Köln) – Der Herzog von Enghien. Unveröffentlichte Gedichte, Prosadichtungen, Aufsätze und Essays aus dem Nachlaß. Hg. und Nachw. von H. Röttger. Ratingen, Kastellaun, Düsseldorf: Henn 1973. 320S. (ULB Münster, StLB Dortmund, StUB Köln).

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Düsseldorfer Dichter. Hg. vom Freihochschulbund Düsseldorf. Düsseldorf 1930: Der Spuk von Somgoffro. Novelle – Preußische Jahrbücher, Bd. 227, 1932, H. 3: Goethes Farbenlehre – Hochland, Bd. 49, 1949/50, 2, S. 193-194: Puschkins Kritik am Faust – C. Knaut, H. Reh, W. Schneider (Hg.): Dt. Blätter. Langensalza, Berlin, Leipzig o.J.: Gedichte. Eine Auswahlpostum: Sudhoff 1996: Der Krötenstein.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

N. Voß: „Das Weh nach dem Lande, in dem man geboren ist.“ Zum Tode Victor Meyer-Eckhardts, in: Westfalenspiegel, Dortmund, 1952, H. 11, S. 15 – N. Voß: Victor Meyer-Eckhardt, in: De Suerlänner, Bigge, 1963 – K.-H. Keller: Der Schriftsteller Victor Meyer-Eckhardt, in: Sauerland, Meschede, 4, 1983, S. 144 [Bildn.] – K.-H. Keller: Vor 100 [hundert] Jahren geboren: Victor Meyer-Eckhardt, in: Sauerland 1989, S. 92 – B. Hey’l: Victor Meyer-Eckhardts Erzähltexte über die Französische Revolution 1924 bis 1951. Zu Problemen der Gattungsgeschichte des historischen Romans im zwanzigsten Jahrhundert, in: Travellers in time and space, Amsterdam: Rodopi 2001, S. 91-109.

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Erwähnungen in

Westf. Literaturführer 1992, S. 114f.

Bildnis

1. umfangr. Fotoslg. (DLA Marbach) – 2. Fotogr. (Abb. in: Rost 1990) – 3. Fotogr. (WLA Hagen).

Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: 1. Heine-Inst., Düsseldorf (Nachlass): 154 Kps., 2130 Mss., 59 Tagebücher und Notizbücher, 7603 Briefe an Meyer-Eckhardt, u.a. von E. Barth, Karl Röttger, T. von Scheffer; 2891 Briefdurchschläge von Meyer-Eckhardt, u.a. an Josef Bergenthal, 1950, an Lulu von Strauß und Torney, 1925-1930 (33), an Hanns Martin Elster, 1933-1939 (20), an Gerhart Hauptmann, 1939-1942 (3), an Agnes Miegel 1930, an Benito Mussolini, 1930-1936 (5), an zahlr. Ztg. und Zeitschr., sowie Verlage; Briefe an die Reichs-Rundfunk-Gesellsch. z.H. Martin Rockenbach, 1926-1950 (126), an den Reichsverband Dt. Schriftsteller, 1933-1939 (53), an Karl Röttger, 1931-1950 (7), an Detmar Heinrich Sarnetzki, 1929-1941 (4), an Friedrich Sieburg, 1950-1951 (4), an Augustin Wibbelt, 1926, an Josef Winckler, 1925; Zettelmat. zu hist. Dichtungen; Ölbilder, Zeichn., Bibliogr., Sekundärlit.; s. Lit. Nachlässe in NRW 1995, S. 225f. – 2. StB München: Briefe im Rudolf-Alexander-Schröder-Archiv (2) – 3. StUB Frankfurt/M.: Briefe an Alfons Paquet, 1931 (2) – 4. StLB Düsseldorf: 600 Bücher aus Meyer-Eckhardts Privatbibl.; s. Jb. der Dt. Schillergesellsch., Stuttgart, 9, S. 649.

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Sammlungen

1. DLA Marbach: Slg. [Ged.; Prosa; Übers.; Briefe von Meyer-Eckhardt] – 2. WLA Hagen: Materialslg. – s. Denecke/Brandis, 2. Aufl. 1981, S. 246.

Nachschlagewerke

Kutzbach 1950 – Kürschner: Nekrolog 1971 – Oberhauser 1983 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 10, 1986 – Wilpert, 3. Aufl. 1988 – Killy, Bd. 8, 1990 – Rost 1990 – Wilpert/Gühring, 2. Aufl. 1993 – Freund 1993 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 893, Sp. 93-95.

Grabstätte/ Gedenkstätte

Geburtshaus: Haus Hammeke am Hüstener Markt in Neheim-Hüsten.

GND-Nummer
117003980   Link zu diesem Datensatz in der DNB