Maximilian Joseph Franz von Oer


Biographie

Geboren am 30. September 1806 auf Gut Nottbeck bei Stromberg als Sohn eines Landrats. Er war der Bruder des Historienmalers Theobald von Oer. Bis zu seinem 15. Lebensjahr wurde er durch Hauslehrer unterrichtet. Seit 1821 Besuch des Gymnasiums in Münster. Von 1825 bis 1829 Studium der Rechts- und Kameralwissenschaften in Bonn, Berlin und Breslau. In Breslau Bekanntschaft u. a. mit Gustav Kühne, Heinrich Laube und August Binzer, die ihn zur Schriftstellerei anregten. Eine Menge noch ungedruckter lyrischer Gedichte verdankt dieser Blütezeit seines Lebens ihre Entstehung. (Brümmer, Bd. 2, 1877) 1829 Studienabschluss in Berlin. Von dort begab er sich zu seinen Eltern nach Erfurt, wo er 1831 bei der Regierung eine Stelle als Referendar antrat. Seine Abneigung gegen die Akten (Brümmer) ließ ihn 1832 den Staatsdienst quittieren. Er ging nach Plaue, einem Städtchen an der Havel, wo er von 1840 bis 1844 (Anfang 1845?) das Bürgermeisteramt innehatte. 1844 zog er sich nach Arnstadt in den Thüringer Wald zurück, um sich ganz dem Studium der Geschichte und der schriftstellerischen Arbeit zu widmen. Der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen in Arnstadt ernannte ihn 1844 zum Fürstlichen Rat. Er starb am 9. August 1846 in Erfurt.

Seine Balladen behandeln vorwiegend die christlich-germanische und sarazenisch-spanische Ritter- und Heldenwelt. Seine Gedichte sind in romantischem Geiste gedichtet; er ist insbesondere in der Darstellung der germanischen und altspanischen Heldenwelt glücklich. (Kehrein, Bd. 1, 1868)

... mehr lesen weniger
Selbstständige Veröffentlichungen

Meteorsteine [Ged.]. Erfurt: Müller 1835 – Balladen und Romanzen. Erfurt: Müller 1837 – Erzählungen. Erfurt: Müller 1837 [Inhalt: Der Trompeter; Die Treue; Der heimliche Staat; Das Duell; Die Fahrt nach Köln] – postum: Plaue und die Ehrenburg. Arnstadt: Thüringer Chronik-Verlag 1999.

... mehr lesen weniger
Unselbstständige Veröffentlichungen in

Aurora 1, 1829: Jung-Heerwald; Die Rose von Montfort; Süsser Tod. Romanze – Der Wanderer 1832-1841 – Ztg. für die elegante Welt 33, 1833: Der heimliche Staat. Erzählung; Der Mohrin Liebe; Die Mohrin von Mohil; Jg. 34, 1834: Herr Reck und seine Dame; Rätsel; Der Ritter von der Wiesenblume; Der Templer. Erzählung; Die Windesbraut – Thüringen und der Harz, mit ihren Merkwürdigkeiten, Volkssagen und Legenden. Bd. 7. Sondershausen 1842, S. 145-152: Plaue und die Ehrenburg – A.W. Grube: Dt. Geschichten in dt. Gedichten. Leipzig 1850: Das weiße Sachsenroß; Heinrich IV. und Heinrich V. – Hub: Deutschlands Balladen- und Romanzendichter 1864-1869: Die drei Templer – weitere Beitr. in: Hebe 1829-1833; Der Hochwächter 1833-1836; Conversationsbl., Beil. zur Westf. Ztg., 1834f.; Preuß. Volksfreund [zwischen 1836-1849]; Der erzählende Hausfreund in den Stunden der Erholung 1838; Thuringia 1841-1843; Der Dt. Volksfreund 1847f.; Bremer Bürgerfreund; Preuß. Gemeinnütziges Wochenbl. – postum: K. Gödeke (Hg.): Edelsteine. Hannover 1851: Die Glocken zu Speier – H. Hartmann (Hg.): Das Buch vom Sachsenherzog Wittekind. Minden 1883: Das weiße Sachsenroß – Hartmann: Schatzkästlein 1885, S. 306-310: Das weiße Sachsenroß; Die Glocken zu Speier; Die drei Templer – Bahlmann: Westf. Sagenkranz 1897: Das weiße Sachsenroß – Hüttemann 1898, S. 208-211: Die Glocken zu Speyer; Das weiße Sachsenroß – Uhlmann-Bixterheide: Westfalens Erzähler 1922, S. 36: Die Glocken zu Speyer.

... mehr lesen weniger
Selbstständige Veröffentlichungen über

W. Suchier: Biographie zu Maximilian von Oer. Erfurt, nach 1932 [nicht zu ermitteln].

Unselbstständige Veröffentlichungen über

W. Gödden: Wer war … Maximilian von Oer?, in: 800 Jahre Wallfahrt und Stromberger Geschichte. Zwischen Kreuz und Schwert. Hg. v. Heimatverein Stromberg. Stromberg: Heimatverein 2007, S. 369-375.

Erwähnungen in

Hub: Deutschlands Balladen- und Romanzendichter 1865, Bd. 2, S. 380 – F. Georgi: Chronik der Stadt Plaue in Thüringen. Plaue 1927, S. 195 – […] Broecker-Stromberg: Der Dichter-Bürgermeister Maximilian von Oer, in: Die Glocke vom 17.6.1932 – Von Dichtern und Schriftstellern 1938 – Reif 1979 [s. Reg.] – Kortländer 1979, S. 293, 303f.

Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: SBPK Berlin – zum Inhalt: Denecke/Brandis, 2. Aufl. 1981, S. 328.

Sammlungen

WLA Hagen: Materialslg.

Nachschlagewerke

Raßmann 1866; N.F. 1881 – Kehrein, Bd. 1, 1868 – Brümmer, Bd. 2, 1877 – ADB, Bd. 24, 1887 – Wienstein 1899 – Kosch, Bd. 2, 1937 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 11, 1988 – Freund 1993 – Dvorak, Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Bd. 1, Teilband 4, 2000, S. 241-242 – Dt. biogr. Archiv, Fiche 912, Sp. 177-182; N.F. Fiche 963, S. 249.

GND-Nummer
189562447   Link zu diesem Datensatz in der DNB