Joseph Plaut


Biographie

Geboren am 5. Juni 1879 in Detmold als Sohn eines Lehrers und Schulinspektors jüdischen Glaubens. Von 1901 bis 1903 Besuch des Sternschen Konservatoriums in Berlin. In den Jahren 1902 bis 1904 Beginn seiner Karriere als Opernsänger, zunächst in kleinen Städten, dann von 1907 bis 1912 am Stadttheater Essen, anschließend bis 1914 am Deutschen Opernhaus Berlin. Engagement am Hebbel-Theater in Berlin. Soldat im Ersten Weltkrieg. 1918 Kriegsauszeichnung. Seit 1918 trat er als Schauspieler und Vortragskünstler mit eigenen Kabarettprogrammen auf (Heitere Plaut-Abende). 1936 Emigration in die Schweiz. Rezitationen in Zürich, Bern und Basel. 1937 Emigration nach Südafrika. Engagement an der Königlichen Oper von Südafrika. 1938 ging er nach England, wo er verschiedene Tätigkeiten ausübte. 1939/1940 Internierung auf der Isle of Man. Später lebte er in London und wurde Mitarbeiter der BBC. 1949 Rückkehr nach Detmold. Als Rezitator und Schauspieler arbeitete er für Theater und Rundfunk. Er bereiste Israel und andere Länder und starb am 25. November 1966 in Bad Salzuflen.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Das heitere Plaut-Buch. Eine Sammlung beschaulicher, feinkomischer und lustiger Gedichte und Vorträge aus dem Programm der heiteren Plaut-Abende. 2 Bde. Hamburg: Enoch 1919. 260 S. [Bildn.] (StLB Dortmund); erw. Neuaufl. in 2 Bdn. ebd. 1921-1925. 249, 246 S. (Bd. 2: Lipp. LB Detmold) – Hille-Bille. Original-Vorträge aus dem Programm der heiteren Plaut-Abende. Hamburg: Enoch 1928. 218 S. [Abb.] (Lipp. LB Detmold) – Das Kabarett im Hause. Ein vergnügliches Vortragsbuch. Berlin, Darmstadt: Falken-Verlag 1952. 196 S. (= Falken-Bücherei 91) (Bibl. Haus des Dt. Ostens, Düsseldorf); Neuaufl. u.d.T.: Vergnügliches Vortragsbuch. Ebd. 1964 (Lipp. LB Detmold); Nachdr. 1975 (StB Wuppertal-Elberfeld); Neuaufl. 1987. 192 S. – Humor des Herzens. Heiteres und Besinnliches. Hamburg: Rütten und Loening 1960. 195 S. (= Freizeitbibl.) [Illustr.] (Lipp. LB Detmold, StUB Köln); 2. Aufl. Gütersloh: Bertelsmann 1961. 195 S. – postum: Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt. Lieder und Texte des jüdischen Vortragskünstlers Joseph Plaut aus Lippe-Detmold. Hg. v. E. Heinen. Mit zahlreichen unveröffentlichten Fotos und 18 Originalaufnahmen von Schellackplatten auf eingelegter Compact Disc. Detmold: Buchantiquariat Lippe 2006.

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Übersetzungen

Shakespeare. Der Kaufmann von Venedig.

Tonträger

Schallplatten: Militärerinnerungen eines Westfalen. Gütersloh: Ariola 1959 – Herz und Humor. Joseph Plaut liest Daudet, Fontane, Hebel, Andersen u. Anton Tschechow. Gütersloh: Ariola 1959 – Militärerinnerungen eines Westfalen. Joseph Plaut erzählt eine heitere Geschichte. Gütersloh: Ariola 1961 – Kasernenhofblüten. Gütersloh: Ariola 1962 – Lippe Detmold, eine wunderschöne Stadt. Joseph Plaut singt vier bekannte Lieder. Gütersloh: Ariola 1963 – Wasserschlepper. Einjährig-Freiwilliger Plaut. Gütersloh: Ariola 1964, 1965 – Ein Abend mit Joseph Plaut. Hamburg: Dt. Grammophon-Ges. 1965 – O, du mein Sachsen. Köln: Electrola 1967 – Militärerinnerungen, Kasernenhofblüten, Geschichten und Gedichte. Erinnerungen eines Westfalen mit Herz und Humor. Gütersloh: Ariola 1972 – Populäre jüdische Künstler. Berlin, Hamburg, München. Musik & Entertainment 1903–1933. München: Trikont-Verlag 2001 [CD] – Hörspiele: Däumelinchen und andere Märchen: Die schönsten Märchen. Produktion Westdeutscher Rundfunk Köln 1951-1954. Hans Christian Andersen. Gelesen von Mathias Wieman, Josef Plaut. Berlin: DAV 2006 – Die zehn schönsten Märchen. Hans Christian Andersen. Stuttgart: SWR Mediaservices GmbH 2013 – Der Raub der Sabinerinnen. Stuttgart: hr media 2016 – Drei Tiergeschichten. SWR Mediaservices GmbH 2017.

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Selbstständige Veröffentlichungen über

E. Heinen u.a.: Chottechott, was isser damit!? Zum Leben und Wirken des jüdischen Vortragskünstlers Joseph Plaut aus Lippe-Detmold (1879-1966). Mit Zeitzeugenberichten, Sonderbeitr. von Peter Schütze und Edgar Selge, zahlr. Abb., Werkverz. u. Vortragstexten. Detmold: Buchantiquariat Lippe 2004.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

G. Strutz: Wiedersehen mit Joseph Plaut, in: Freie Presse, Detmold, 6, Nr. 150 vom 30.6.1951 [Abb.] – „Plauderstunde“ mit einem Humoristen. Joseph Plaut fünfzig Jahre auf Bühne und Podium, in: Freie Presse, Detmold, 7, Nr. 12 vom 16.1.1952 [Bildn.] – Meister der heiteren Poesie. Joseph Plaut 80 Jahre, in: Allg. Wochenztg. der Juden in Deutschland, Düsseldorf, 14, Nr. 11 vom 12.6.1959 – W. Tölle: Joseph Plaut. Ein Gipfelstürmer des Humors, in: Freie Presse, Detmold, 15, Nr. 294 vom 27.12.1960 – J. Haemmerle: Joseph Plaut. Begegn. in Düsseldorf, in: Allg. unabhängige jüd. Wochenztg., Düsseldorf, 21, Nr. 9, 1966 – Ein großer Humorist nahm Abschied. Joseph Plaut starb im 88. Lebensjahr in Detmold, in: Lipp. Landesztg., Detmold, 200, Nr. 274 vom 26.11.1966 – H. Peuckert: Nekrolog auf einen Freudenspender. Heute wird Joseph Plaut zur letzten Ruhe bestattet, in: Lipp. Rundschau 21, 1966, Nr. 276 – R. Grube: „Doch beileibe keine Traurigkeit nicht!“, in: Bl. des Bielefelder Jugend-Kulturringes 1967, S. 115f. – W. Gödden: „Leichte Kunst ist schwer“ oder „Kunst bringt Gunst“. Der Vortragsvirtuose Joseph Plaut, in: I. Nölle-Hornkamp: Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn. Essen: Klartext 2004 – W. Gödden (Hg.): Joseph Plaut, in: Kabarettheroen aus Westfalen. Witzig, aberwitzig, schräg, fantastisch… Bielefeld: Aisthesis 2009, S. 54-89.

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Erwähnungen in

Westf. Literaturführer 1992, S. 42.

Bildnis

Fotogr. (Lipp. LB Detmold).

Nachlass/Vorlass

Bestände in Westfalen: Lipp. LB Detmold: Eigenh. Albumbl. mit Unterschr. für Heinz Herrmann, 19.12.1928 [Inhalt: Ged. zum Andenken an den Abend im Leipziger Krystall-Palast].

Bestände außerhalb von Westfalen: 1. DLA Marbach: Verschiedenes, Bearb. – 2. Theatermuseum Köln: Briefe an Martin G. Sarneck, 1954-1959 (2).

Sammlungen

WLA Hagen: Materialslg.

Nachschlagewerke

Stengel 1940 – Degener, 12. Ausg. 1955 – Kosch: Dt. Theaterlex. 1953 – Frenzel/Moser 1956 – Lipp. Bibl., Bd. 1, 1957 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 25, 1967 – Kürschner: Nekrolog 1971 – Oberhauser 1983 – Biogr. Hb. der deutschspr. Emigration, Bd. 2, 1983 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 12, 1990 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 1013, Sp. 188-191.

Grabstätte/ Gedenkstätte

Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof, Spitzenkamptwete in Detmold – Wohnhaus Wehrenhagenstraße 16 in Detmold.

GND-Nummer
116209046   Link zu diesem Datensatz in der DNB