Walter Poller


Pseudonym
Walter Raven, Walter Weissenburg, Walter Jeune.
Biographie

Geboren am 6. Januar 1900 in Kiel. Sein Vater war Metallformer, dann sozialdemokratischer Parteisekretär und während der Weimarer Zeit Polizeipräsident. Nach der Oberrealschule Pressevolontariat bei der Kieler Arbeiterzeitung. Mitarbeiter der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung. Gasthörer an der Kieler Universität. Im Sommer 1918 Soldat. Im November 1918 Soldatenratsmitglied in Jüterborg. Führendes Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend. 1919 Übernahme der Redaktion der Tageszeitung Der Hammer in Hamm als jüngster verantwortlicher Redakteur einer deutschen Tageszeitung. Daneben vielfältige schriftstellerische Arbeit und politisches Engagement. 1923 Reise nach Istanbul. 1933 wurde das Verlagsgebäude von den Nazis demoliert, Poller misshandelt und in „Schutzhaft“ genommen. Erneute Verhaftung, nachdem er Flugblätter gegen die Nazis veröffentlicht hatte. Vierjährige Gefängnisstrafe in Münster, Neusustrum, Börgermoor, Plötzensee, Oslebshausen, Celle und dem Moorlager Lührsbockel in der Lüneburger Heide. Anschließend ohne Grund erneute Inhaftierung. Über Celle und Dortmund Einlieferung ins KZ Buchenwald. 1940 Entlassung, begünstigt dadurch, dass seine Familie ihren Wohnsitz von Hamm nach Hamburg verlegt hatte. Arbeit in der Firma eines Onkels (Bruders?). Nach 1945 politischer Sekretär der SPD, Landesverband Hamburg. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau in Dortmund. 1961 musste er krankheitsbedingt aus der Redaktion ausscheiden. Er lebte als Pensionär in Hohenlimburg und starb am 17. Oktober 1975 bei seinem Sohn in Hagen.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Arztschreiber in Buchenwald. Bericht. 1946; mit dem Untertitel Bericht des Häftlings 996 aus Block 36. Hamburg: Phönix 1947; Hannover: Verlag für Literatur und Zeitgeschehen 1960; Offenbach/M.: Verlag das Segel 1960 – Vernunft muss siegen. Zwei Jahre Deutschlandpolitik im Spiegel der „Westfälischen Rundschau“. Dortmund 1948 – Die Revolution einer Stadt. Besuch in Istanbul. Frankfurt a.M.: Verlag das segel 1953 – Gedenkblatt für Theodor Haubach. Frankfurt a.M., Dortmund 1955.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Arbeiter-Jugend. Monatsschrift der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands. Berlin, 13, 1921, 7, S. 227-229: Bielefeld und der „Alltag unserer Bewegung“ – La otra Alemania. Buenos Aires, 151, 1947, 9, 10, S. 10: Glückwünsche aus Deutschland und Europa – postum: H. und W. Kirsten (Hg.): Stimmen aus Buchwald. Göttingen: Wallenstein 2002, S. 56-64: Mein Totentanz [aus Arztschreiber in Buchenwald].

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Selbstständige Veröffentlichungen über

P. Schäfer: Walter Poller. Lebenslanges Eintreten für Demokratie und Gerechtigkeit. Münster: Universitäts- und Landesbibliothek 2018 [Online-Ressource].

Unselbstständige Veröffentlichungen über

S. Goch: Sozialdemokraten aus dem Bezirk Westliches Westfalen unter dem Nationalsozialismus. Enth. auch biograph. Skizzen zu Jeanette Wolff, Walter Poller, Fritz Husemann u. Josef Kappius, in: B. Faulenbach (Hg.): Vom Außenposten zur Hochburg der Sozialdemokratie: der SPD-Bezirk Westliches Westfalen 1893-1993. Essen 1993, S. 126-159 – D. Beck: Walter Poller (1900-1975). Arztschreiber in Buchenwald, in: B. Faulenbach (Hg.): Sozialdemokratie im Wandel. Essen 2001, S. 143-144 – K. Schrotthofer: Walter Poller. „Ein Bollwerk gegen die Schweinehundgesinnung“, in: Geschichte(n) aus Westfalen. Sechzig Jahre Westfälische Rundschau. Essen: Klartext 2006, S. 32-35.

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Erwähnungen in

H. Langbein: Menschen in Auschwitz. Wien: Europaverlag 1972 – B. Faulenbach (Hg.): Eine Partei in ihrer Region. Zur Geschichte der SPD im westlichen Westfalen. Essen: Klartext 1988, S. 190, 195 – A. Thom (Hg.): Medizin unterm Hakenkreuz. Berlin: Volk und Gesundheit 1989, S. 353, 450 – L. Baumann: Kreuzberger antifaschistisches Gedenktafelprogramm 1985-1990 und Gedenkzeichen an den Orten des jüdischen Gemeinde- und Kulturlebens vor 1941. Berlin: Kunstamt Kreuzberg 1990 – K. Rickers: Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920-1970. Neumünster: Wachholtz 1992, S. 33-36 – W. Tormin: Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945-1950. Hamburg: Ergebnisse 1995, S. 69, 100 – S. Lemke-Müller (Hg.): Ethik des Widerstands. Der Kampf des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) gegen den Nationalsozialismus. Bonn: Dietz 1996, S. 214 – Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945. Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung. Göttingen: Wallenstein 1999, S. 63, 86, 118, 132 –W. Röll: Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945. Göttingen: Wallenstein 2000, S. 37, 102, 209, 225, 302 – W. Kirsten: Gedichte aus fünfzig Jahren 1954-2004. Zürich: Ammann 2004, S. 369 – Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes. Bonn 2007, 56, S. 263.

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Nachschlagewerke

Wer ist Wer? 1948 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 1952 – Degener, 12. Aufl. 1955 – Hammer Autoren 1973 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 12, 1990 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 1019, Sp. 172-174 – Dt. Bibliothek.

GND-Nummer
107019779   Link zu diesem Datensatz in der DNB