Robert Werner Schulte


Biographie

Geboren am 1. März 1897 in Lüdenscheid als Sohn eines Fabrikanten. Besuch der Realgymnasien in Lüdenscheid und Wiesbaden. 1914, 17jährig, Kriegsfreiwilliger. Kriegsverletzung. Studium der Philosophie, Psychologie, Philologie und Medizin an der Universität Leipzig. 1917 erneut als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg (Rumänien). 1919 Promotion zum Dr. phil. Er ging dann als 1. Assistent an das neubegründete erste Laboratorium für industrielle Psychotechnik der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Daneben studierte er besonders Medizin, Jurisprudenz und Nationalökonomie jahrelang weiter. 1919 wurde er ordentlicher Dozent für experimentelle und praktische Psychologie an der Humboldt-Hochschule, 1920 ordentlicher Dozent für Psychologie und Pädagogik der neugegründeten Deutschen Hochschule für Leibesübung und Begründer und Leiter des dortigen ersten Sportpsychologischen Laboratoriums sowie 1921 Leiter der Abteilung für Erziehungslehre der Deutschen Hochschule (bis 1924) und (bis 1926) Leiter der Psychotechnischen Hauptprüfstelle für Sport und Berufskunde […]. (Reichshb. der dt. Gesellsch., Bd. 2, 1931) In der Folgezeit Leitung weiterer Institute seines Faches. Vorstandsmitglied der Abteilung für Psychotechnik, Sport und Lebenskultur der Humboldt-Hochschule, Berlin. Er starb am 17. Januar 1933 in Berlin durch Suizid.

Er war Erfinder von über 200 neuen psychotechnischen und medizinischen Prüfgeräten. Verfasser und Mitarbeiter einer Reihe wissenschaftlicher Kulturfilme, besonders sportlicher Art: psychotechnischer Beirat zahlreicher Behörden und Industrien für Rationalisierung, Arbeitshygiene, Reklamepsychologie usw. […] Er erhielt […] mehrere literarische Preise bei lyrischen und novellistischen Wettbewerben sowie eine Reihe von Auszeichnungen bei wissenschaftlichen Ausstellungen. (Reichshb. der dt. Gesellsch., Bd. 2, 1931) 1929 wurde er Leiter der Rundfunkarbeitsgemeinschaft für allgemeine und angewandte Psychologie beim Deutschlandsender.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Abriss der Lautwissenschaft. Eine erste Einführung in die Probleme und Methoden der Phonetik. Leipzig: Reisland 1917 – Schleiermachers Monologen in ihrem Verhältnis zu Kants Ethik. Eine Studie zur Geschichte der Moralphilosophie. Diss. Leipzig 1919; Langensalza: Beyer 1920. XVI, 104 S. (= Phil. und päd. Arbeiten 7) (ULB Münster) – Über des ringenden Lebens rauschenden Reihen. Gedichte und Skizzen. Leipzig: Volger 1919. 83 S. (StUB Köln) – Herzeliebez frouwelin! Gedichte. 1919 – Daidalos. Flieger-Roman. 1921 – Leib und Seele im Sport. Eine Vortragsreihe. Charlottenburg: Oesterheld und Apel 1921. 31 S. – Das Studium der Liebe. Lustspiel. Charlottenburg: Oesterheld und Apel 1921 – Die Berufseignung des Damenfriseurs. Methoden und Ergebnisse eines psychotechnischen Prüfsystems auf der Grundlage einer Funktionsanalyse. Leipzig: J. A. Barth 1921 – Der heimliche Abend. Lyrik. Abschied, eine Scene. Hans Trutzing, Epistulae. Charlottenburg: Oesterheld und Apel 1922. 63 S. – Die Rolle des Beobachtungsbogens bei der Auslese der Begabten. Langensalza: H. Beyer & Söhne 1923 – Sakhi. Von Liebe, Gott und Tod. Roman. Die Geschichte zweier Menschen. Charlottenburg: Oesterheld und Apel 1924. 99 S. – Erziehung und Bildung im Sturm und Drang der Entwicklungsjahre. Langensalza: H. Beyer & Söhne 1924 – Psychotechnische Untersuchungen im Kalksteinbruch. Berlin W 62: Kalkverlag 1925 – Eignungs- und Leistungsprüfung im Sport. Die psychologische Methodik der Wissenschaft von den Leibesübungen. Berlin: G. Hackebeil 1925 [mit J. Podehl, G. Schlichting und W. Knappe] – Blühendes Blut. Novelle aus den Wirren der Nachkriegszeit. Dresden: Verlag der Schönheit 1925. 29 S. (= Bücherei der Schönheit 11) – Selige Traumlast. Gedichte. Dresden: Verlag der Schönheit 1925. 19 S. (= Bücherei der Schönheit 12) – Süße, blonde Bajadere. Tangolied. 1925 – Psychotechnische Eignungsprüfung im Schreibmaschinenbau. Stuttgart: F. Enke 1926 [mit W. Nolte] – Leistungssteigerung in Turnen, Spiel und Sport. Grundlinien einer Psychobiologie der Leibesübungen. Oldenburg: Gerhard Stalling 1926 – Die moderne Sportmassage. Ein Beitrag zur rationellen Hautpflege. Göppingen: Chemisch-Pharmazeutische Fabrik 1927 – Du bist voll Güte. Lied. 1927 – Körper-Kultur. Versuch einer Philosophie der Leibesübungen. München: E. Reinhardt 1928 – Die Psychologie der Leibesübungen. Ein Überblick über ihr Gesamtgebiet. Berlin: Weidmannsche Buchhandlung 1928 – Stolz und Wehmut. Lieder der Liebe. Berlin: Eppenheim 1928. 16 S. – Versuch einer Psychologie der Leibesübungen. 1.-3. Aufl. München: Reinhard 1928. 72 S. [Abb.] – Der Einfluss des Kaffees auf Körper und Geist. Experimental-Untersuchungen und Beobachtung über die psychophysiologische Wirkung von coffeinhaltigem und coffeinfreiem Kaffee. Dresden: Deutscher Verlag für Volkswohlfahrt 1929 [mit J. Müller und C. Kupsch] – Eignungsprüfung, Arbeitserleichterung, Ermüdungsminderung für die Arbeit an Buchungsmaschinen. Berlin: Borcherts Verlag für Schreibmaschinen-Literatur 1931 – Ernährung und Leistung im Sport. Vortrag mit 15 Lichtbildern nach Entwürfen des Verfassers. Berlin W8: Reichsausschuss zur Förderung des Milchverbrauchs 1932 – Experimentalstudien zur Physiologie der perkutanen Jod-Applikation. Dresden: Chemisches Werk Dr. Klopfer 1933.

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Herausgabe

Psychotechnik und Polizei. Probleme, Methoden und Erfahrungen. Oldenburg: Gerhard Stalling 1926 – Sinn- und planvolle Leibesübungen. 2. Bde. Dresden: Verlag der Schönheit 1926.

Unselbstständige Veröffentlichungen in

F. Strube: Ausgleichende Gymnastik für Berufstätige. Anleitung, Richtlinien und Übungsgruppen zum Ausgleich der Berufsschäden für jeden Beruf. Dresden: W: Limpert 1927: Grundlegung einer Gymnastik für Berufstätige.

Nachschlagewerke

Kürschner: Dt. Gelehrtenkalender 4, 1931 – Reichshb. der dt. Gesellsch., Bd. 2, 1931 [Fotogr.] – Kosch, 2. Aufl., Bd. 3, 1956 – Kürschner: Nekrolog 1971 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 1193, Sp. 302-307.

GND-Nummer
126797110   Link zu diesem Datensatz in der DNB