Biographie

Geboren am 16. September 1872 in Minden. Besuch der Höheren Töchterschule in Hannover. Fortsetzung des Schulbesuchs in Kassel. Sie entwickelte eine starke Neigung zur Musik und vor allem zur Malerei. Nach dem Schulabschluss ging sie nach München, um Malerei zu studieren. Da damals Frauen noch nicht zum Universitätsstudium zugelassen wurden, besuchte sie von 1894 bis 1899 die sog. Damenakademie, wo sie an der Front der Emanzipation stand (Korn 1965). Ihr Talent wurde bald entdeckt, und sie konnte sich als freie Künstlerin niederlassen. Anfang des Jahrhunderts sprach sie auf einem Internationalen Frauenkongress in Berlin. Während ihrer Münchener Zeit Reisen und Studienaufenthalte in Amsterdam, Rom, Neapel, Paestum, Florenz und Venedig. 1906 Umzug nach Bremen. Auszeichnung mit der Silbernen Medaille für die Ausgestaltung eines Marmorhofes. Sie betrieb Studien an der Bremer Kunstbibliothek und arbeitete daneben journalistisch für die Bremer Nachrichten. Einen Sommer lang lebte sie in Blankenese. 1912 erhielt sie den Auftrag zur Gestaltung der Ausstellung Die Frau in Haus und Beruf in Berlin, die von Kaiserin Auguste Viktoria eröffnet wurde. 1913/1914 Auftragsarbeit für den Kreis Enger, das Thema Widukindsage künstlerisch zu gestalten. 1914 Augenoperation. Weitere Auftragsarbeiten an verschiedenen Orten. Von 1929 bis 1934 Ausgestaltung einer Kirche in Bad Oeynhausen mit einem großen Wandgemälde (Christus umgeben von Szenen der biblischen Geschichte). Sie lebte in jenen Jahren zeitweilig in Berlin, wo sie seit Anfang der 30er Jahre ein Atelier unterhielt und Anschluss an Künstlerkreise fand. Zweite Augenoperation. 1934 Bekanntschaft mit Käthe Kollwitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte sie 11 Jahre lang in Murnau (Oberbayern). 1952 zum 80. Geburtstag der Künstlerin Ausstellung im Mindener Stadttheater. Im selben Jahr Umzug nach Minden, wo sie zunächst in einem Diakonissenmutterhaus und seit 1954 in einem Altenheim lebte. Sie starb am 2. Februar 1955 in Minden.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Fest des Todes. Improvisationen in Original-Lithographien. Bremen: Rolandsverlag 1909. 15 Taf. – Tau. Verse und Buchschmuck von Ida Carola Ströver. Bremen: Rolandsverlag 1911 – Der Weg des Weibes. Monumentaler Fries von Ida Carola Ströver für die Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf“. Berlin 1912. Darmstadt: Zedler und Vogel 1912. 6 Bl. – Die Entfesselten. Ein Drama in Bildern. 50 Orig.-Lithographien zur Chronik des Wiedertäuferaufstandes in Münster. Bremen, Berlin 1915/1916 – Ins Frankenland, ins Russenland. Marschlied. Bremen: Fischer 1915 [Musik von G. Bürke] – Der Heliand. Ein Sachsengesang aus dem neunten Jahrhundert. In der Übertragung von Karl Simrock. Bildwerk und Buchschmuck von Ida Carola Ströver. Berlin: Furche 1915; 2., erw. Aufl. Berlin: Furche 1917; Neuausg. Berlin: Furche 1926 – Der Heliand. Darstellungen aus dem Leben Jesu im Lichte altgermanischer Anschauung. 2 Mappen. Berlin: Furche 1916 (StLB Dortmund) – Die goldene Pforte. Eine deutsche Kindheit. Berlin: Furche 1918. 230 S. [Abb.] (ULB Münster, StLB Dortmund, StA Bielefeld) – Bremer Sturmtage. Nov. 1918-Feb. 1919. Dargest. in fünfzig Federzeichn. Bremen: Leuwer 1919. 5 S., 80 Taf. (ULB Münster, ULB Düsseldorf) – Amazonen. Eine Bildfolge, erfunden und auf Stein gezeichnet. Bremen: Angelsachsen-Verlag 1922. 4S., 20 Taf. – Bekenner. Fahrten und Fährnisse, Ekstasen und Visionen der Apostel und Evangelisten. Mit einem Vorw. von D.W. Stählin. Sollstedt, Wülfingerode: Treue Verlag 1927. 151, 13 S. (ULB Münster) – Die Wiedertäufer in Münster. Das Aufflackern eines mittelalterlichen Bolschewismus und sein Niederbruch. 12 Bilder nach Orig.-Lithogr. mit Text von E. Hövel. Münster: Helios 1930. 3 S., 12 Taf. (ULB Münster); mit dem Untertitel: 35 Wiedergaben nach Zeichnungen von Ida Carola Ströver mit begleitenden Worten von E. Hövel. Dortmund: Ruhfus 1933 (= Westf. Kunsthefte). 37 Bl. (UB Bonn, ULB Münster, StLB Dortmund, Lipp. LB Detmold) – Emma Merkel. De ole Edda, neerdütsch vertellt. Mit 8 Textillustr. von Ida Carola Ströver. Berlin: Pape 1940.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Der Türmer, Monatsschr. für Gemüt und Geist, Berlin, 1932: Empor [Ged.] – Westermanns Monatshefte, Braunschweig, 77, 1933, Bd. 154: Die Frau auf dem Gerüst, Selbstdarstellung einer deutschen Künstlerin; Altwedigenstein [Ged.].

Zeitgenössische Zeugnisse

Aenny Hindermann-Wegener: Lied eines Lebens. Minden 1950.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

F. Rürup: Die Malerin von der Goldenen Pforte, in: Mindener Tageblatt vom 13.9.1952 – B. Korn: Begegn. mit Ida C. Ströver, in: Mindener Tageblatt vom 27.9.1952 – Berichte über die Eröffnung der Ida-C.-Ströver-Ausstellung in: Mindener Tageblatt vom 29.9.1952; Freie Presse vom 29.9.1952; Westfalenztg., Paderborn, vom 29.9.1952 – S. Schettler: Die Passion Christi. Gedanken zu einer Skizzenfolge der westf. Malerin Ida C. Ströver nach dem Johannes-Evangelium, in: Mindener Tageblatt vom 14.4.1962 – B. Korn: Gott, Heimat und Phantasie. Leben und Werk der westf. Malerin, Grafikerin und Schriftstellerin Ida Caroline Ströver-Wedigenstein, in: Mindener Heimatblatt 37, 1965, S. 3-77 [zahlr. Ausz. aus Tagebüchern; Ged.; Abb. der Werke, zahlr. Fotogr.; Verz. der Gemälde; Bibliogr.].

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Erwähnungen in

Westf. Literaturführer 1992, S. 92.

Bildnis

1. mehrere Fotogr. (StA Minden; Abb. in: Korn 1965; Reprod. Ref. Lit. des LWL Münster) – 2. Gemälde von Lotte Schröder-Krüger, 1951 (Abb. in: Korn 1965, s.o.) – 3. Selbstbildnis mit Hut, 1946 (Abb. in: Korn 1965; Reprod. Ref. Lit. des LWL Münster).

Nachlass/Vorlass
Nachschlagewerke

Dt. Kunst und Dekoration, Bd. 18, 1906 – Degener, 10. Ausg., 1935 – Thieme/Becker, Bd. 32, 1938 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 1281, Sp. 72-74.

GND-Nummer
132502747   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Kommunalarchiv Minden – Archiv der Stadt Minden und des Kreises Minden-Lübbecke

Institution
Kommunalarchiv Minden – Archiv der Stadt Minden und des Kreises Minden-Lübbecke
Bestand
echter Nachlass
Ordnung
geordnet
Umfang
1/2 Archivkarton
Nutzung
uneingeschränkt
Signatur
Kommunalarchiv Minden, Stadt Minden W 1,W 2, W 5, W 5a, W 5b
Inhalt

Tagebuch, Manuskripte, Briefe, Abdrucke und Fotos von eigenen Werken. Selbstzeugnisse [Der Meister spricht. Begegnungen mit Albrecht Dürer, in Bild und Wort; Lionardo; Rembrandt; Plaudereien einer Künstlerin; Wittekindshofer Notizbuch].