Biographie

Geboren am 15. Dezember 1894 in Schlitz (Vogelsbergkreis). War ein deutscher Linguist und germanistischer Mediävist. 1929 Habilitation. Ab 1932 Lehrstuhl für Deutsche Philologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Mit seinem Werk „Der deutsche Wortschatz im Sinnbezirk des Verstandes. Die Geschichte eines sprachlichen Feldes“ (1931) begründete er die Wortfeldforschung. Er griff dabei Ideen von Ferdinand de Saussure auf und sah den Wortschatz als System sich gegenseitig bestimmender Einheiten. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er 1933 der NSDAP bei. 1935 wurde er Dekan der Universität. In der Nachkriegszeit 1956/57 Rektor der Universität Münster. Seit 1961 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1964 Mitbegründer des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim. Er starb am 15. September 1970 in Bad Salzuflen.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Der Heilige Jodocus. Sein Leben u. s. Verehrg, zugl. e. Beitr. zur Geschichte d. dt. Namengebg. Breslau: M. & H. Marcus 1924; Hildesheim/New York: Olms 1977, 2008 – Der deutsche Wortschatz im Sinnbezirk des Verstandes. Die Geschichte eines sprachlichen Feldes. Heidelberg: Carl Winter 1931 – First. Über die Stellung des Zauns im Denken der Vorzeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1940 – Vorgeschichte des Wortes Reich. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1943 – Über die Herkunft einiger Wörter des sittlichen Bereichs. Heidelberg: Springer 1948 – Lehm. Etymologien zum Fachwerk. Marburg: Simons 1951 – Holz. Etymologien aus dem Niederwald. Münster/Köln: Böhlau 1952 – Reihendienst. Vortrag, gehalten anlässlich des Rektoratsantritts am 13. November 1956. Münster: Aschendorff 1957 – Versuch über Flussnamen. Köln/Opladen: Westdt. Verl.1960 – Venus. Etymologien um das Futterlaub. Köln/Graz: Böhlau 1963 – Jacob Grimm als Etymologe. Vortrag. Münster/Westf.: Aschendorff. 1964 – Wortgeschichten aus alten Gemeinden. Köln/Opladen: Westdt. Verl. 1965 – Altes und Neues vom sprachlichen Feld. Rede anlässlich der feierlichen Überreichung d. Konrad-Duden-Preises d. Stadt Mannheim durch d. Oberbürgermeister am 3. März 1968. Mannheim/Zürich: Bibliographisches Institut – Anger und Park. Eine vergessene Wurzel d. engl. Gartens. Festvortrag z. Verleihung d. Peter-Josef-Lenné-Preises in d. Eichengalerie d. Charlottenburger Schlosses Berlin am 23. Jan. 1967. Berlin: Inst. u. Lehrstuhl f. Landschaftsbau u. Gartenkunst, Techn. Univ. Berlin 1968 – postum: Anthony van der Lee, Oskar Reichmann (Hg.): Aufsätze und Vorträge zur Wortfeldtheorie. Jost Trier. The Hague/Paris: Mouton 1973 – Über die Erforschung des menschenkundlichen Wortschatzes. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1973 – Die Idee der Klugheit in ihrer sprachlichen Entfaltung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1973 – Hans Schwarz (Hg.): Wege der Etymologie. Von Jost Trier. Nach der hinterlassenen Druckvorlage mit einem Nachwort. Berlin: E. Schmidt 1981.

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Herausgabe

Münsterische Forschungen. Schriftenreihe. Köln: Böhlau Verlag [mit H. Gollwitzer].

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Zahlr. Beitr. in verschiedenen Zeitschriften, u.a. in: Germanisch-romanische Monatsschrift 17, 1929, S. 11-24: Architekturphantasien in der mittelalterlichen Dichtung – Westfalen 24, 1939, S. 155-166: Haus und Wohnen – Das Auditorium 1, 1947, S. 3-6: Worte an die Studenten der deutschen Philologie – Studium Generale 2, 1949, 3, S. 135-166: Rhythmus – Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 2, 1955, 4, S. 3: Tagung des Germanistenverbandes in Frankfurt 1956 – E. Karg-Gasterstädt (Hg.): Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie. Berlin: Akademie-Verlag 1956: Wald – H. Gipper (Hg.): Sprache, Schlüssel zur Welt. Festschrift für Leo Weisgerber. Düsseldorf: Schwann 1959, S. 229-244: Wonne – Archiv für Kulturgeschichte 43, 1961, S. 177-187: Wiederwuchs – Archiv für Begriffsgeschichte 9, 1964, S. 189-202: Umfrage und Meinung – R. Henss (Hg.): Germanistik in Forschung und Lehre. Vorträge und Diskussionen des Germanistentages in Essen, 21.-25. Oktober 1964. Berlin: Schmidt 1965, S. 195-208: Stilistische Fragen der deutschen Gebrauchsprosa. Perfekt und Imperfekt – G. Patzig (Hg.): Die deutsche Sprache im 20. Jahrhundert. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1966, S. 110ff.: Alltagssprache – Sprachnorm, Sprachpflege, Sprachkritik. Jahrbuch 1966/1967, S. 11-27: Unsicherheiten im heutigen Deutsch – Beiträge zur Namensforschung 2, 1967, S. 131-145: Name und Technik – U. Engel (Hg.): Festschrift für Hugo Moser. Zum 60. Geburtstag am 19. Juni 1969. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann 1969, S. 193-201: Antenne – postum in: L. Schmidt (Hg.): Wortfeldforschung. Zur Geschichte und Theorie des sprachlichen Feldes. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1973, S. 1-38: Über Wort- und Begriffsfelder; S. 41-54: Die Idee der Klugheit in ihrer sprachlichen Entfaltung; S. 116-128: Deutsche Bedeutungsforschung; S. 129-161: Das sprachliche Feld. Eine Auseinandersetzung; S. 185-192: Über die Erforschung des menschenkundlichen Wortschatzes; S. 453-464: Altes und Neues vom sprachlichen Feld.

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Selbstständige Veröffentlichungen über

Benno von Wiese und Kaiserswaldau u. Karl Heinz Borck (Hg.): Festschrift für Jost Trier zu seinem 60. Geburtstag am 15. Dezember 1954. Meisenheim/Glan: Westkulturverl. 1954 – William Foerste u. Karl Heinz Borck (Hg.): Festschrift für Jost Trier zum 70. Geburtstag. Köln/Graz: Böhlau 1964 – Hartmut Beckers u. Hans Schwarz (Hg.): Gedenkschrift für Jost Trier. Köln/Wien: Böhlau 1975 – W. Zillig (Hg.): Jost Trier. Leben, Werk, Wirkung. Münster: Aa-Verlag 1994 – W. Zillig (Hg.): Über Jost Trier. Münster: Aa-Verlag 1998.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

H. Schwarz: Grundlage und Richtpunkte der Genealogie sprachlicher Denkformen im Werke Jost Triers. Eine Würdigung zum 70. Geburtstag, in: Forschungen und Fortschritte 38, 1964, 12, S. 380-382 – H. Moser: Wörter wie Pferde. Jost Trier zum Gedächtnis, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.09.1970 – H. Moser: Dem Gedächtnis Jost Triers, in: Sprache und Gesellschaft. Beiträge zur soziolinguistischen Beschreibung der deutschen Gegenwartssprache. Jahrbuch 1970. Düsseldorf: Schwann 1971, S. 323-237 – H. Schwarz: Jost Trier zum Gedenken, in: Wirkendes Wort 21, 1971, 1, S. 60-62 – T. Sodmann: Jost Trier zum Gedenken, in: Niederdeutsches Wort 11, 1971, S. 87-88 – R. Schützeichel: Jost Trier, in: Sprachwissenschaft 5, 1980, 2, S. 146-171 – R. Hiersche: Zu den Wegen der Etymologie Jost Triers, in: Beiträge zur Namenforschung. N.F. 18, 1983, S. 258-283 – P. Derks: In pago Borahtron. Zu einigen Ortsnamen d. Hellweg- u. Emscherzone. Albert K. Hömberg, William Foerste u. Jost Trier in memoriam, in: Essener Beiträge 99, 1984, S. 1-78 – H. Gipper: Jost Trier und das sprachliche Feld. Was bleibt?, in: Zeitschrift für germanistische Linguistik 23, 1995, 3, S. 326-341 – C. Hutton: Etymology as collective therapy. Jost Trier’s leap of faith, in: C. Hutton: Lingistics and the Third Reich. Mother-tongue facism, race and the science of language. London: Routledge 1999, S. 86-105 – G. Scheffler: Wortfeldtheorie. Jost Trier, in: G. Scheffler: Schimpfwörter im Themenvorrat einer Gesellschaft. Semantik und Gesellschaft. Marburg: Tectum Verlag 2000, S. 83-87 – R. Schützeichel: Jost Trier, 1894-1970. Germanische Philologie, Ordentliches Mitglied seit 1939, in: Göttinger Gelehrte Bd. 2. Göttingen: Wallstein-Verlag 2001, S. 498-499 – J. Volmert: Die Krone der Gelehrtenrepublik“. Jenseits von Politik und Geschichte. Vergleich zweier Universitätsreden von Jost Trier aus den Jahren 1938 und 1947, in: H. Dainat und L. Danneberg (Hg.): Literaturwissenschaft und Nationalsozialismus. Tübingen 2003, S. 321-344 (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, 99) – K.-H. Ehlers: Vom gestörten Gleichgewicht. Feldgliederungswandel und historische Phonologie bei Jost Trier, in: K.-H. Ehlers: Strukturalismus in der deutschen Sprachwissenschaft. Die Rezeption der Prager Schule zwischen 1926 und 1945. Berlin: De Gruyter 2005, S. 356-375 – J. Brokoff: Die Verselbständigung der Poesie als Spiel am Ende des 18. Jahrhunderts und der Spielbegriff bei Johann Huizinga und Jost Trier, in: T. Anz (Hg.): Literatur als Spiel. Evolutionsbiologische, ästhetische und pädagogische Konzepte. Berlin: De Gruyter 2009, S. 101-114 – Schneewittchen und die sieben Zwerge. Lea Ritter-Santini, Golo Mann, Jost Trier, Heinz Gollwitzer und Wolfdietrich Rasch in einer Aufführung der Studiobühne 1960, in: O. Lämke (Hg.): Studiobühne Münster 1949-2017. Berlin: LIT-Verlag 2017, S. 72-73.

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Erwähnungen in

P. Osswald: Wortfeldtheorie und Sprachenvergleich. Tübingen: Narr-Verlag 1977, S. 13A. Gardt: Geschichte der Sprachwissenschaft in Deutschland. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Berlin: De Gruyter 1999, S. 244.

Nachlass/Vorlass
GND-Nummer
118623907   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Universitäts- und Landesbibliothek Münster, Handschriftenabteilung / Historische Bestände

Institution
Universitäts- und Landesbibliothek Münster, Handschriftenabteilung / Historische Bestände
Bestand
echter Nachlass
Umfang
33 Kapseln, 1 Ordner
Nutzung
uneingeschränkt
Verzeichnung
Inhalt

Werkmanuskripte: Etymologie, Rechtschreibreform; Biografisches: u.a. Entnazifizierungsunterlagen; Korrespondenz, v.a. fachlich.