Ruth Weiss


Biographie

1924 in Fürth geboren. In Fürth, Hamburg und Rückersdorf bei Nürnberg aufgewachsen und schließlich 1936 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester dem Vater nach Johannesburg/Südafrika gefolgt. Arbeitete nach ihrem High School-Abschluss zwei Jahre in einem Anwaltsbüro und ab 1944 für einige Jahre in der Buchhandlung ihres damaligen Mannes. In den 1950ern zweijähriger Aufenthalt in London und Tätigkeit bei einem Verlag. Bei ihrer Rückkehr nach Südafrika erneute Tätigkeit bei einer Versicherung und Assistentin ihres Mannes als Korrespondent für deutsche Medien.

1960 Einstieg in den journalistischen Beruf bei verschiedenen Printmedien. 1975-78 Rückkehr nach Deutschland und Tätigkeit als Chef vom Dienst der Afrika-Redaktion der Deutschen Welle. Anschließend vier Jahre als Freelance-Autorin in London u.a. mit Berichten zur Unabhängigkeit Simbabwes. 1982 Umzug nach Harare und Tätigkeit für den Zimbabwe Media Trust, als Ausbilderin für Wirtschaftsjournalisten und später erneut als Freelance-Autorin/Journalistin. 1992 Umzug nach England, 2002 Umzug nach Lüdinghausen/Westfalen. Heute lebt sie bei ihrem Sohn in Dänemark.

Sie setzte sich in ihren Werken hauptsächlich gegen Rassismus bzw. die Apartheid, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus ein und wurde in den 1960er Jahren auf eine sog. Schwarze Liste gesetzt, weshalb sie persönliche Verfolgung befürchten musste und nicht mehr in Südafrika einreisen durfte. 1991 wurde sie von dieser Liste gestrichen.

Sie veröffentlicht noch heute Blogtexte auf der Website der Ruth-Weiss-Gesellschaft.

... mehr lesen weniger
Auszeichnungen

Goldenes Kleeblatt der Stadt Fürth (2007) – Benennung einer Realschule in Aschaffenburg nach ihr (2010) – Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2014) – Ernennung zur Ehrenpräsidentin des PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland (2020).

Selbstständige Veröffentlichungen

Ein Lied ohne Musik. Polit. Autobiographie. Gelnhausen/Berlin/Stein: Burckardthaus-Laetare-Verlag 1981 [1983 als gekür. TB-Ausgabe beim Maier Verlag] – Die Frauen von Zimbabwe. München: Frauenbuchverlag 1983 – Afrika den Europäern! Von der Berliner Kongokonferenz 1884 ins Afrika der neuen Kolonisation. Wuppertal: Hammer 1984 [unter Mitarb. von Anthony Martin] [aus dem Englischen übersetzt von Gaby Piecha] – Wir sind alle Südafrikaner. Eine kurze Einführung in die Geschichte und Gegenwart Südafrikas. Hamburg: EB-Verlag Rissen 1986 – Die Saat geht auf. Eine neue Politik gegen den Hunger in Afrika. Das Beispiel Simbabwe. Wuppertal/Lünen: Hammer 1987 [Gem. hg. mit Swissaid, Zürich und der Dt. Welthungerhilfe, Bonn] – Menschen werfen Schatten. Das Projekt Vuti. Wuppertal: Hammer 1989 [gem. hg. mit der Dt. Welthungerhilfe] – Wege im harten Gras. Erinnerungen an Deutschland, Südafrika und England. Wuppertal: Hammer 1994 [1995 2. Aufl. mit einem Nachwort von Nadine Gordimer] [2014 ins Englische übers.] – Sascha und die neun alten Männer. Das Fest der Lichter. Zwei Erzählungen. Wuppertal: Hammer 1997 – Geteiltes Leid. Krieg und Frieden im südlichen Afrika. Hamburg: EB-Verlag 1997 – Die Reise nach Gaborone. Idstein: Komzi-Verlag 1997 [Mithg. AAB Südliches Afrika] – Peace in their time. War and peace in Ireland and Southern Africa. London: I.B. Tauris 2000 – Nacht des Verrats. Roman. Unkel/Rhein/Bad Honnef: Horlemann 2000 – Meine Schwester Sara. Augsburg: Maro-Verlag 2002 [2004 als TB beim dtv] – Blutsteine. Roman. Augsburg: MaroVerlag 2003 – Der Judenweg. Roman. Berlin: Mosse 2004 [Hg. Elmar Balster] – Die Nottaufe. Roman. Berlin: Mosse 2006 [Hg. Elmar Balster] – Mitzis Hochzeit. Augsburg: Maro-Verlag 2007 – Miss Moores Geburtstag. Roman. Berlin: Trafo 2008 – Eingeladen war ich nicht. Gedanken während einer Reise. Berlin: Trafo 2008 – Memory’s Tagebuch. Eine Geschichte aus Simbabwe. Berlin: Trafo 2009 – Miss Moores Hausparty. Roman. Berlin: Trafo 2010 – Deborahs Lied. Historischer Roman. Berlin: Trafo 2010 – Der jüdische Kreuzfahrer. Roman. Mainz: Thiele 2014 – Zimbabwes Diktator. Die Perle, die den Glanz verlor. Lich/Hessen: Verlag Edition AV 2016 – Der Aufstieg. Lich/Hessen: Verlag Edition Av 2017 – Der Niedergang. Lich/Hessen: Verlag Edition AV 2017 – Nachspiel. Bodenburg: Verlag Edition AV 2019 – Nachwort. Die Mischpoche. Bodenburg: Verlag Edition AV 2020 – Der spitze Hut. Roman. Bad Salzdetfurth: Verlag Edition AV 2021.

... mehr lesen weniger
Herausgabe

Frauen gegen Apartheid. Zur Geschichte des politischen Widerstandes von Frauen. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt 1980 [aus dem Englischen von Gisela Albrecht u. Janet Wolverton] – Mandelas zornige Erben. Kampf um die Macht in Südafrika. Wuppertal: Hammer 1987 [Hg. zsm. mit Hannelore Oesterle] – Fresia. Ein Mädchen aus Simbabwe erzählt. Wuppertal: Hammer 1988 [zsm. mit Graham de Smidt, Fresia Schmbare u. der Dt. Welthungerhilfe].

... mehr lesen weniger
Unselbstständige Veröffentlichungen in

Dienste in Übersee (Hg.): Rhodesiens Zukunft heißt Zimbabwe. Zwischen Kolonialismus und Selbstständigkeit. Frankfurt am Main: Lembeck 1997, S 49-64: Die Genfer Rhodesien-Konferenz; S. 65-73: Zur Lage der Weißen in Zimbabwe; S. 74-83: Beziehungen zwischen den Gastländern und den Freiheitsbewegungen; S. 84-88: Der Stand 1977 – Lutz van Dijk (Vf.): Der Attentäter. Die Hintergründe der Pogromnacht 1938. Die Geschichte von Herschel Grynszpan. Essen: Verlag Neuer Weg 2018, S. 226-230: Nachwort von Ruth Weiss.

... mehr lesen weniger
Tonträger

Meine Schwester Sara. Nassachmühle: GUGIS HörBücher 2015 [erzählt von Dietmar Schönherr] – Dietmar Schönherr liest Ruth Weiss, Meine Schwester Sara. Uhbingen: Der Diwan Hörbuchverlag 2016 [ungekür. Lesung].

Ausstellungen

„… und die Lust und Trieb zu arbeiten unbeschreiblich…“ Johann Georg Krünitz und seine Oekonomisch-technische Encyklopädie. Ausstellung aus Anlass des 200. Todestages von Johann Georg Krünitz (1996-1997). Wiesbaden: Reichert 1996 [mit D. Bouziane, H. Krems] – Faszination Forschung. Johann Reinhold Forster (1729-1798). Wiesbaden: Reichert 1998 [mit R. Mahlke].

... mehr lesen weniger
Zeitgenössische Zeugnisse

Interview des Deutschen Exilarchives 1933-1945 mit Ruth Weiss. Lüdinghausen, Kreis Coesfeld, 16.09.2013. Leipzig/Frankfurt am Main: Deutsche Nationalbibliothek 2013 [Hg. Deutsches Exilarchiv 1933-1945].

Unselbstständige Veröffentlichungen über

B. Noack: Der wärmende Glaube. Die Schriftstellerin und Journalistin Ruth Weiss, in: B. Noack: Mit Licht und Schatten gepflastert. Elf literarische Erkundungen in Fürth. Gunzenhausen: Schrenk 2007, S. 93-101 – G. Franger: Ruth Weiß, in: i.A. Stadt Fürth. Gleichstellungsbeauftragte (Hg.): Bedeutende Fürther Frauen. Fürth: Stadt Fürth, 2009, S. 7 – B. Noack: Ruth Weiss, in: B. Noack (Hg.): Spurensuche. Eine Entdeckungsreise durch Fürth mit Fotos. Cadolzburg: ars vivendi 2013, S. 252-257 – K. Brinkbäumer, K. Thimm: „…und da saß Mandela“. Die bald 90-jährige Journalistin Ruth Weiss emigrierte 1936 als Kind jüdischer Eltern nach Südafrika. Ein Gespräch über Antisemitismus und Apartheid, Heimatlosigkeit und ihr Leben zwischen Beruf und Kind, in: Der Spiegel, Jg. 27, 2014, H. 3, S. 40-43.

... mehr lesen weniger
Homepage
GND-Nummer
118630547   Link zu diesem Datensatz in der DNB