Karl Willeke


Biographie

Geboren am 12. Januar 1875 in Schmallenberg als Sohn eines Werkmeisters bei der in Schmallenberg ansässigen Strumpffabrik. Besuch des Lehrerseminars in Warendorf. Anschließend war er über vierzig Jahre lang Realschullehrer und Rektor, ab 1908 in Hagen. Dort war er zudem für zehn Jahre Stadtverordneter der Zentrumspartei. 1934 enthoben ihn die Nationalsozialisten seines Amtes als Schulleiter, weil er sich geweigert hatte, ein Bild Hitlers im Schulgebäude aufzuhängen. Nachdem er 1943 in Hagen ausgebombt worden war, kehrte Willeke nach Schmallenberg zurück. Sein Sohn Erwin Willeke und die Tochter Maria Schoene waren im Krieg ums Leben gekommen. In der Nachkriegszeit war Karl Willeke unter den Gründungsmitgliedern der CDU in Schmallenberg und besaß einen Sitz im Gemeinderat. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er bei seiner Tochter Hewig Wex in Arnsberg. Dort starb er am 20. September 1956.

Er schrieb weitverbreitete deutschkundliche Bücher für Volks- und Mittelschulen, verfaßte Sonette, übersetzte aus dem Englischen und Französischen. Schon im Jahre 1934 begann er mit der Übertragung der Göttlichen Komödie in das Sauerländer Platt, doch konnte das über 500 Seiten starke Werk erst nach zwanzig Jahren mit Förderung und Unterstützung erscheinen. (Rost 1990)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Deutschkunde: Ein Hilfsbuch für den Geschichts- und Deutschunterricht und zur Belebung deutscher Gesinnung. Leipzig: Dürr 1923 – Ableitendes Wörterbuch der deutschen Sprache für Mittelschulen und verwandte Anstalten. Ein Hilfsbuch für den arbeitsbetonten deutschkundlichen Unterricht. Mit W. Hopff. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1924; 3. Aufl. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1928 – Geschichtsstoffe für die Grundschule, Unterrichtsentwürfe auf anschaulich-heimatlicher Grundlage. Arnsberg: Stahl 1925 – Deutsche Wortkunde in der Arbeitsschule. Eine methodische Begleitschrift zu den „Ableitenden Wörterbüchern der deutschen Sprache“ und zugleich ein Handbuch für den arbeitsbetonten deutschen Sprachunterricht. Mit W. Hopff. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1925; 3. Aufl. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1931 – Deutsche Sprachkunde für Mittelschulen. Ein Arbeitsbuch für Schüler. [In mehreren Ausgaben]. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1925 – Ableitendes Wörterbuch der deutschen Sprache für Volks- und Fortbildungsschulen. Ein Hilfsbuch für den arbeitsbetonten deutschkundlichen Unterricht. Mit W. Hopff. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1925; 2. Aufl. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1926 – Sprachbüchlein für das zweite Schuljahr. Ein Arbeitsbuch für Schüler. Mit W. Hopff. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1928; Neubearbeitung von W. Hopff. 7. Aufl. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1936 – Sprachkunde für Volksschulen. Ein Arbeitsbuch für Schüler. [In mehreren Ausgaben]. Mit W. Hopff. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1928 – Praktisches Handbuch für den Rechtschreibunterricht. Mit W. Hopff. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1929 – Deutsche Sprachkunde. Ein Arbeitsbuch für Schüler. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1930 – Deutsche Sprachkunde für Volksschulen. In 5 Heften. [In mehreren Ausgaben]. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1935 – In memoriam. Ein Sonettenkranz auf ein teures Grab. Dortmund: Lensing 1940 – Dante. Die göttliche Komödie ins Plattdeutsche übertragen. Balve: Zimmermann 1955 (ULB Münster, StA Arnsberg, EAB Paderborn) – Wörterbücher und Geschichtsbücher.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Pädagogische Woche, Jg. 16, 1920, H. 12, S. 185-186: Grundsätzliches zu dem Aufsatze: „Die mängelt unserer schriftsprache“ in Nr. 10 der P. W. ; Jg. 16, 1920, H. 13, S. 195-196: Gedanken über ein neues Lesebuch; Jg. 16, 1920, H. 27, S. 417-419: Die Mundart in der Volksschule; Jg. 16, 1920, H. 30, S. 454-456: Zu dem Artikel: „Völkerversöhnung und Geschichtsunterricht“ in Nr. 25 der Päd. Woche; Jg. 16, 1920, H. 51, S. 633-635: Um die Persönlichkeit ; Jg. 17, 1921, H. 62, S. 569-572: Deutschkunde in der Schule; Jg. 17, 1921, H. 66, S. 606: Einiges über Fremdwörter; Jg. 17, 1921, H. 68, S. 625-626: Zu Dantes Todestag – Pädagogische Post, Jg. 1, 1922, H. 31, S. 478-480: Aus Karl Spittelers Sprachwerkstatt; Jg. 3, 1924, H. 3, S. 30: Kultur- oder Zivilisationspädagogik?; Jg. 3, 1924, H. 60, S. 824-826: Vom deutschen Sprachunterricht – Frohe Saat, Jg. 2, 1925, H. 5, S. 17-19; H. 6, S. 21-23: Beiträge zum deutschen Sprachunterrichte; Jg. 2, 1925, H. 6, S. 23-24: Sprachunterricht als Kulturkunde postum in: Tönne/Tochtrop/Göbel: Das obere Sauerland im Spiegel der Geschichte. Bigge 1963: Am Opfersteine – Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 11, 1967, S. 4: Obringhauser Linde [Ged.; ebenso in: Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 60, 1993/94, S. 62 u. Jg. 73, 2007, S. 116] – Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 13, 1968, S. 2: Die Einnahme der Stadt Schmallenberg. Tatsachenbericht über die Kriegsereignisse vom 31. März bis 7. April 1945 – Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 13, 1968, S. 8: Die Stadt Schmallenberg und der Luftkrieg – Ruihske Leäsebauk 2001 – Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 73, 2007, S. 120: Weihnachtsgrüße. Gang zur Christmette – Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 74, 2008, S. 41: Toter Wald – Schmallenberger Heimatblätter, Jg. 75, 2009, S. 33: Am Wässerlein.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

Mitteilungsblatt der Deutschen Dante-Gesellschaft, Nr.2/1954 [laut: Sauerlandruf Nr. 3-4/1955, S. 81] – H. Werminghaus: Ein neues Denkmal der ndt. Sprache, in: Sauerlandruf Nr. 3-4/1955, S. 79-81 – In sauerländischem Platt. Dantes „Göttliche Komödie“. Ein Lebenswerk von Karl Willeke, in: DeS/De Suerlänner 1957, S. 93 – Mitteilungsblatt der Deutschen Dante-Gesellschaft, April 1957 [laut: DeS/De Suerlänner 1959, S. 15] – Pädagoge u. Dichter. Karl Willeke, in: DeS/De Suerlänner 1959, S. 15 – Dante Plattdeutsch, in: DeS/De Suerlänner 1965, S. 128 – A. Hilckmann: Dante auf Niederdeutsch. Zur plattdeutschen Übersetzung der Göttlichen Komödie von Karl Willeke, in: A. Hilckmann: Sollen die niederdeutschen Dialekte sterben? Berlin-Grunewald: Contra torrentem Verlag 1967, S. 46-47 – J. Wiegel: Karl Willeke – Übersetzer von Dantes Göttlicher Komödie ins Plattdeutsche vor 100 Jahren in Schmallenberg geboren, in: Schmallenberger Heimatblätter Nr. 39-40/1974, S. 18 – Der Mann, der Dantes „Göttliche Komödie“ ins „Platt“ übertrug, in: Westfalenpost Meschede, 11.1.1975 – M. Padberg: Der Mann, der Dantes „Göttliche Komödie“ ins „Platt“ übertrug. Karl Willeke vor 100 Jahren in Schmallenberg geboren, in: Sauerland Jg. 1975, 1975, H. 1, S. 105 – Schieferbergbaumuseum Schmallenberg-Holthausen (Hg): Schmallenberger Köpfe. Schmallenberg 1985, S. 84f. – Dantes „Göttliche Komödie“ in vertrautem Sauerländer Platt, in: Westfalenpost. Tageszeitung für den Hochsauerlandkreis, 11.1.1990 – F.-J. Schütte: Vor 50 Jahren gestorben: Karl Willeke (1875-1956), in: Schmallenberger Heimatblätter Nr. 72/2005-2006, S. 88 – Karl Willeke übertrug Dantes „Göttliche Komödie“ aus dem Italienischen in Sauerländer Mundart. Er starb vor 50 Jahren, in: Sauerland Nr. 1/2007, S. 37 – A. Hilckman: Dante auf Niederdeutsch. Zu der plattdt. Übertragung der Göttlichen Komödie von Karl Willeke. = masch. Rez., o.J. [Kopie im Chr.Koch-Mundartarchiv].

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Erwähnungen in

Zeitschrift für Deutschkunde, Berlin 1928, Jg. 42, S. 164 – Förderung des Plattdt. im kurkölnischen Sauerland?, in: Sauerlandruf Nr. 2/1955, S. 51f – H. Luhmann (Hg.): Das Sauerland. Raum, Kultur, Wirtschaft. Essen: Burkhard-Verlag Heyer 1960, S. 10 – W. Vollmer: Westfälische Städtebilder: Berichte und Betrachtungen. Gütersloh: Bertelsmann 1963, S. 408 – F. Oberhauser (Hg.): Literarischer Führer durch Deutschland. Ein Insel-Reiselexikon für die Bundesrepublik Deutschland und Berlin. Frankfurt a. M.: Insel-Verlag 1983, S. 36, S. 501 – F.-R. Hausmann, V. Kapp (Hg.): Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. 2. Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen von 1730 bis 1990. 1., A-Goldoni. Tübingen: Niemeyer 2004, S. 387 – A. Kars, F. Oberhauser: Literarischer Führer Deutschland. Mit Registern. Frankfurt a. M.: Insel-Verlag 2008, S. 49, S. 847.

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Bildnis

Fotogr. im Chr.Koch-Mundartarchiv (ca. 1954) – Fotogr. im WLA Hagen – Abb. in: Schmallenberger Köpfe 1985; Rost 1990.

Nachlass/Vorlass

Bestände in Westfalen: Teilnachlass Karl-Dietmar Wex, Arnsberg: Stammbaum; hdt. Gedichte [Slg. masch.].

Sammlungen

WLA Hagen: Materialslg.

Nachschlagewerke

Wigge-Schriftsteller 1953 – Schmallenberger Köpfe 1985 [Fotogr.] – Rost 1990 [Fotogr.] – Sowinski 1997 – CKG-Dokumentation 2003 – PBuB: www.ins-db.de.

GND-Nummer
126297622   Link zu diesem Datensatz in der DNB