Friedrich Wilhelm Winckel

Geboren am 7. September 1804 in Berleburg als Sohn eines Arztes. Er erhielt seinen ersten Unterricht von seinem Vater sowie von zwei Geistlichen. Seit 1819 lebte er bei Verwandten in Diez. Von 1820 bis 1824 Besuch der Gymnasien in Weilburg bei Wetzlar, Wetzlar und Soest. Von 1824 bis 1827 Theologiestudium in Berlin. Von 1827 bis 1829 gehörte er dem Predigerseminar in Wittenberg an. Seit 1831 war er Pfarrer in Raumland bei Berleburg. 1838 Umzug nach Berleburg, wo er bis 1854 als zweiter und später als erster Pfarrer bis zu seinem Tod am 13. Dezember 1876 wirkte. Ab 1859 war er zugleich Superintendent der Diözese Wittgenstein. Aufgrund seiner seelsorgerischen und wissenschaftlichen Verdienste verlieh ihm die Universität Marburg die theologische Doktorwürde.

Aus dem Leben Casimirs weiland regierenden Grafen zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Nebst einer einleitenden Uebersicht der Geschichte des Hauses Wittgenstein und der Stadt Berleburg. Frankfurt a. M.: Brönner 1842. VII, 177 S. (StA Bad Berleburg, ULB Münster, StUB Köln, SB Trier, StUB Köln); Fotomech. Nachdr. Neu hg. mit einem Geleitwort von W. Wasilewski. Bad Berleburg: Selbstverlag 1989 (StA Bad Berleburg) – Konfirmationsfeier der Prinzessin Louise v. Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Durchlaucht, am 23. Juni 1848. Aus Auftrag zum Besten des hiesigen Kirchen Neubaues. Gummersbach: Friedrich Cupken 1848 – Casimir, regierender Graf zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg und das religiös kirchliche Leben seiner Zeit. Bielefeld: Velhagen und Klasing 1850. 112 S. (StA Bad Berleburg, SB Mülheim/R., UB Bochum-Querenburg, Bibl. des Städt. Ratsgymn. Bielefeld) – Der Brief des Apostels Paulus an die Römer. Kap. I-13. Katechet. bearb. Bielefeld: Velhagen und Klasing 1850. 39 S. – Dankopfer, dargebracht in erster Predigt nach langer Krankheit über Psalm 116, 16 […]. Berleburg, Bielefeld: Velhagen und Klasing 1852. 8 S. – Predigt über Ps. 126, 5. 6. zum Gedächtniss Sr. Durchlaucht des Fürsten Albrecht zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, geh. am 29. Febr. 1852. Berleburg: Matthey 1852 – Der Heidelbergische Katechismus im Auszuge. Berleburg 1853 – Drei 1852 gehaltene Predigten. 1852-1853 – Predigt am Feste der Himmelfahrt Christi d. 25. Mai 1854 geh. zu Berleburg. Olpe: Gedr. bei Th. Mietens 1854 – Rede über 1. Mos. XXIV, zum Gedächtnis Ihrer Durchlaucht der verwitweten Fürstin und Frau Charlotte, regierenden Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Gehalten in der Begräbnißkirche zu Berleburg, den 25. Oktober 1854. Berleburg: Matthey 1854 (StA Bad Berleburg) – Worte des Tröstes und des Dankes am Grabe meines lieben Sohnes Richard. Geboren zu Kaumland den 25. Sept. 1835 Gestorben zu Berleburg den 6. Juli 1861. Berleburg: Matthey 1861 – Prinz Victor von Wied in Briefen. Erinnerungen aus den deutschen Prüfungsjahren 1805-1812. Berleburg: Matthey; Neuwied: Heuser 1863. 135 S. (ULB Münster, Lipp. LB Detmold, EAB Paderborn) – Chronik der evangelischen Gemeinde Berleburg. Von der Gründung der Stadt bis zum Tode Graf Ludwigs des Aelteren, Grafen von Sayn zu Wittgenstein. aus älteren Quellen zusammengestellt. Lüdenscheid: Selbstverlag 1872. 47 S. (StA Bad Berleburg, WLMKuK Münster, ULB Münster, SB Essen, EAB Paderborn) – Lasset uns ihn lieben, denn er hat uns erst geliebt. Katechismus zur Vorbereitung auf die Confirmation in der evangelischen Kirche. Marburg: Elwert 1874. 98 S. – Aus dem Leben Ludwigs des Aelteren von Sayn regier. Grafen zu Wittgenstein. Berleburg: Selbstverlag [ca.] 1875.

Ludwig der Ältere, Graf von Sayn zu Wittgenstein, in Erzählung, Brief und Verordnung. Seine Selbstbiographie. Aus handschriftlichen Tagebüchern und Urkunden. Berleburg: Matthey; Frankfurt a. M.: Völcker 1855. IX, 103 S. (WLMKuK Münster, ULB Münster) – Heidelberger Katechismus für die Synode Siegen und Wittgenstein. Siegen 1862.

Monatsschr. für die evang. Kirche der Rheinprovinz und Westfalens 3, 1844, S. 233ff.: Kurze Geschichte der Inspirationsgemeinden, vorzüglich in der Grafschaft Wittgenstein; Jg. 10, 1851, S. 173ff.: Die Berleburger Bibel – Sonntags-Bibliothek, Jg. 5, 1850: Casimir und das religiös-kirchliche Leben seiner Zeit – Protest. Monatsbl., 17, 1861 [Lebensbild des Prinzen Victor von Wied] – Evangelisches Schulblatt, Jg. 9, 1865, H. 4, S. 129-145: Uebersicht der Literatur des Lebens Jesu – Didaskalia – postum in: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins, Jg. 105, 2017, Bd. 81, H. 1, S. 6-19: Unser Berleburger Kirchhof. Ein unbekannter Artikel aus der Feder des ehemaligen Berleburer Pastors und Superintendenten Friedrich Wilhelm Winckel [bearb. von Ulf Lückel].

H. Schmidt-Bachem: Wilhlem Winckel/Berleburg, in: H. Schmidt-Bachem: Aus Papier. Eine Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Papier verarbeitenden Industrie in Deutschland. Berlin: de Gruyter 2011, S. 65 – C. Reimann: „Eine überaus ungezwungene Liebenswürdigkeit.“ Die Casimir-Schriften des Berleburger Pfarrers Friedrich Wilhelm Winckel als Dokument der lokalen Pietismus-Rezeption im 19. Jahrhundert, in: C. Reimann: Die Tagebücher des Grafen Casimir zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1687-1741) als Selbstzeugnis eines pietistischen Landesherrn. Kassel: Kassel University Press 2019, S. 83-89.

Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Münster 1903, Jg. 12-13, S. 4-5, S. 15 – C. E. Hertling: Der Wittgensteiner Pietismus im frühen 18. Jahrhundert. Ein Beispiel sozialer Intervention. 1980 [Diss., Köln, Pädagogische Hochschule Rheinland], S. 92-93 – Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte, Bielefeld 2001, Jg. 96, S. 55 – Westfälische Forschungen, Münster 2006, Jg. 56, S. 114 – H.-J. Schrader: Literatur und Sprache des Pietismus. Ausgewählte Studien. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2019, S. 268, S. 273, S. 445-447, S. 521, S. 587, S. 630.