Ernest M. Wolf


Biographie

Er wurde am 6.1.1909 in Dortmund (Husen) als Ernst Wolf geboren und starb am 14. Mai 1994 in den USA.  Er war ein US-amerikanischer Germanist und Romanist deutscher Herkunft. 1937 mussten er und seine Frau Deutschland verlassen. Nachdem er zuerst nach Schweden auswanderte, emigrierte er danach in die USA, da er nicht nach Palästina gehen konnte. Dort wirkte er nach einem weiteren Studium als Lehrer und Hochschullehrer in San Diego.

Über seine Kindheit und Jugend gibt es nur wenig konkrete Angaben. Im Jahr 1927 legte er in Dortmund die Reifeprüfung ab und war Mitglied der jüdischen Jugendbewegung „Kameraden“. 1935 ging er als Lehrer an das Jüdische Landschulheim Herrlingen. Dort blieb er bis 1937 und lernte dort auch seine spätere Frau Hedy Adler kennen. Nach der Emigration nach Schweden arbeitete Wolf am jüdischen Landschulheim Internat Kristinehov. Nach Wolfs Kündigung an eben diesem Internat, reisten er und seine Frau über Russland und Japan nach Los Angeles. Der Neustart war nicht einfach. Wolf arbeitete zunächst als Gärtner und Privatlehrer. Nebenher studierte er erneut und erwarb die Lehrberechtigung für höhere Schulen in Kalifornien. 1947 trat er seine Lehrtätigkeit am San Diego State College an. 1976 wurde er emeritiert. Im Jahr 1946 kam seine einzige Tochter zur Welt.

„Als frühe und zumindest in Deutschland mit großem Abstand erste wissenschaftliche Monographie über Apollinaire hat sie zunächst den dokumentarischen Fundus von Leben und Werk in einen zentralen Bereich ausgeweitet und stabilisiert und damit wesentlich dazu beigetragen, überhaupt erst die Voraussetzung für ein adäquates Verständnis des Apollinaireschen Werks zu schaffen. Der biografische Ansatz hat Wolf dennoch nie dazu verführt, gefühlsmäßig zu argumentieren – im Gegenteil: Seine Untersuchung ist ein Muster streng textbezogener Analyse, die sich vor dem Hintergrund ständiger Reflexion auf die Eigengesetzlichkeiten des literarischen Werkes vollzieht, denen sich jeder Rezeptionsvorgang unterzuordnen hat. Ein solches methodisches Vorverständnis, dem heute für viele etwas Selbstverständliches anhaftet, war in den dreißiger Jahren, um es mit den Worten eines zeitgenössischen französischen Kritikers auszudrücken „le plus audacieux et le plus original“; eine kohärente wissenschaftliche Erforschung ist auch in Frankreich erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Gang gekommen.“ (Zitat nach Eberhard Leube).

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Selbstständige Veröffentlichungen

Blick auf Deutschland: Kleine Skizzen zur dt. Kulturkunde. New York: Scribner’s Sons 1966 – Notre-Dame of Chartres and Notre-Dame of Parisin Rilkes Die Kathedrale. o.O. 1969 – The sculpting surf: an interpretation of Rilkes “Das Portal 1”. o.O. 1969 –Stone into poetry: The cathedral cycle in Rainer Maria Rilke’s Neue Gedichte. Bonn: Bouvier 1978 (= Studien zur Germanistik, Anglistik und Komparatistik; Bd. 61) – Guillaume Apollinaire und das Rheinland. Frankfurt am Main: Lang 1988 – Magnum opus: Studies in the narrative fiction of Thomas Mann. New York, Bern, Frankfurt a. M., Paris: Lang 1989.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Revue de litterature comparée. Oktober/Dezember 1951: Apollinaire und die „Lore-Lay“ Brentanos – Modern Language Journal, Vol. 37, 1953, 7, S. 339-346: Spoken Textbooks – The Journal of Higher Education, Vol. 27, 1956, 9, S. 485-513: Foreign Languages in American Education – Modern Language Journal, Vol. 41, 1957, 7, S. 338-341: The Teaching of English to the Foreign Born – The German Quarterly, Band 33, 1960, S. 49-53: The German Equivalents of English to like – The German Quarterly, Band 36, 1963, S. 171-179: German Pocket Book Series – PML, Vol. 80, 1965, 1, S. 9-18: Rilke’s „L’ange du méridien“: a thematic analysis – The German Quarterly, Vol. 41, 1968, 2, S. 196: “Ihr Entstehn ging über alles fort…”: A Thematic Analysis of Rilke’s “Die Kathedrale” –Twentieth Century Literature, Vol. 19, 1973, 1, S. 40-52: A case of slightly mistaken identity: Gustav Mahler and Gustav Aschenbach  – Thomas-Mann-Gesellschaft Zürich. Blätter der Thomas-Mann-Gesellschaft, Bd. 21, 1985/86, S. 17-26: „Ein Verslein nach dem Französischen“ – R. Wolff (Hg.): Thomas Manns “Buddenbrooks” und die Wirkung. Bonn: Bouvier 1986, S. 75-94: Scheidung und Mischung – Thomas-Mann-Gesellschaft Zürich. Blätter der Thomas-Mann-Gesellschaft, Bd. 24, 1991/92, S. 21-30, 36: “Offenbar nichts weiter als eine Parodie…”: Zur Kontroverse um die “Rabenaas-Stophe” und um die Satire des protestantischen Christentums in Thomas Manns ‘Buddenbrooks’.

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Selbstständige Veröffentlichungen über

H. Feidel-Mertz: Schulen im Exil. Die Verdrängte Pädagogik nach 1933. Reinbek: rororo 1983 – L. Schachne: Erziehung zum Widerstand. Das jüdische Landschulheim Herrlingen. 1933-1939. Frankfurt am Main: dipa-Verlag 1986 – J. Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945. München: Saur 1988 – P. Rudberg: The Swedish Jews and the victims of Nazi teror, 1933-1945. Uppsala: Uppsala Universitet 2015.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

R. Koester: Wolf, Ernest M.: Magnum opus [Rezension], in: Monatshefte für deutschen Unterricht, deutsche Sprache und Literatur, Bd. 85, 1993, H. 3, S.375-379.

GND-Nummer
109356160   Link zu diesem Datensatz in der DNB