Friedrich Bering


Biographie

Geboren am 24. Oktober 1817 als ältester Sohn auf dem Beringhof bei Iserlohn. 1837 Reifeprüfung in Arnsberg. Gemeinsam mit Friedrich Wilhelm Weber Studium der Medizin in Greifswald. Längere Reisen durch Schweden und Norwegen. 1842 Promotion zum Dr. med. in Bonn. Er wirkte als Arzt in Hamm und später Menden. Als 1848 die Bemühungen um eine freiheitliche Verfassung scheiterten, setzte er sich im Mai 1849 an die Spitze der Mendener Demokraten. Nach dem blutigen „Iserlohner Himmelfahrtstag“ 1849, der über hundert Tote forderte, war er bis zu seinem Freispruch 1850 in Wesel inhaftiert. Während der Festungshaft erfreute er die mitgefangenen Freiheitskämpfer durch seine Gedichte, die später leider nur für die Familie gedruckt wurden; in ihrer politischen wie religiösen Haltung atmen sie den Geist Friedrich Wilhelm Webers, nicht zuletzt auch in den mancherlei Übersetzungen aus dem Englischen. (Schulte: Westf. Köpfe, 3. Aufl. 1984) Er starb am 16. Januar 1888 in Fröndenberg. Friedrich Wilhelm Weber verfasste ein Nachrufgedicht auf ihn. (zit. bei Schulte 1984)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Gedichte, meiner teuersten Franziska für ihr mutiges Dulden in einer schweren Zeit, gewidmet. Zitadelle Wesel, im traurigen Blüthenmonde 1850.

Zeitgenössische Zeugnisse

Friedrich Wilhelm Weber: Nachruf auf Friedrich Bering [Ged.], in: Friedrich Wilhelm Weber: Herbstblätter. Nachgelassene Gedichte. Paderborn 1896, S. 43 – Gustav Schmöle sen.: Erinnerungen und Erlebnisse aus den Revolutionsjahren 1848-1849. Menden 1888 (Museum Menden) – Ludwig Nohl: Der Iserlohner Aufstand 1849. Ein Tatsachenbericht, niedergeschrieben im August 1850. Iserlohn 1949 (Museum Menden).

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

„Herrliches Kriegsheer“ raubte und mordete zwei Stunden lang. Dr. Behring führte 200 Menschen zur Revolution in die Kreisstadt, in: Mendener Ztg. vom 23.5.1974 [anonym] – F. Lueg: Grabinschriften erinnern an die Arztfamilie Bering, in: Heimatbuch Kreis Unna 14, 1993, S. 98-100 – F. Haarmann: Dr. med. Friedrich Bering (1817-1888). Arzt, Christ, Revolutionär und Helfer der Armen, in: Jahrbuch Westfalen 62, 2008, S. 226-232 – J. von Nathusius: Viel mehr als ein Arzt. Dr. Friedrich Bering in Fröndenberg. Der Sanitätsrat und seine Familie hinterließen Spuren, in: Jahrbuch Kreis Unna 39, 2018, S. 125-132.

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Erwähnungen in

Köster 1899, S. 131ff. (Museum Menden) – J. Schwering: Friedrich Wilhelm Weber. Sein Leben und seine Werke. Paderborn 1900, S. 49, 58, 61, 400 – Schwering 1922, S. 141 – Kannengießer 1923, S. 20, 22f., 60f., 85, 87f., 106f. [Kurzbiogr.] – Schwering 1930, S. 77f. – 1848/49. Revolution in Iserlohn. Katalog. Hg. von A. herzig und K. Rosenthal. Iserlohn 1974 [mehrfach erwähnt].

Bildnis

Fotogr. (ULB Münster) [Abb. in: Schulte: Westf. Köpfe, 3. Aufl. 1984].

Nachschlagewerke

Schulte, Westf. Köpfe, 3. Aufl. 1984 [mit Bildn.] – Dt. biogr. Archiv, N.F., Fiche 105, Sp. 349-352.

Grabstätte/ Gedenkstätte

Die Grabplatte, früher in der Familiengruft auf dem Mendener Friedhof, befindet sich heute auf dem Friedhof in Fröndenberg.

GND-Nummer
135666252   Link zu diesem Datensatz in der DNB