Gustav Humperdinck


Biographie

Geboren am 7. Oktober 1823 in Vreden als Sohn eines Arztes. Besuch der Elementarschule und des Progymnasiums in Vreden. Von 1841 bis 1844 Besuch des Gymnasiums in Münster. Fortsetzung des Gymnasialunterrichts in Coesfeld. Seit 1845 Studium der Philosophie und Theologie in Münster bis zum theologischen Examen. Anschließend wandte er sich dem Studium der Philologie zu. 1850 ging er zur Fortsetzung seines Studiums für neun Monate nach Berlin. Anschließend Rückkehr ins Elternhaus nach Vreden, um sich dort auf das Lehrerexamen vorzubereiten, das er 1852 in Münster ablegte. Nachdem er ein Probejahr als Lehrer in Paderborn absolviert hatte, wurde er Lehrer am Progymnasium in Siegburg und 1875 stellvertretender Leiter der Schule. 1877 wurde er in Xanten Leiter des neu einzurichtenden Lehrerinnenseminars. 1866 ließ er sich – nach vielen Querelen im Zusammenhang mit dem Kulturkampf – frühzeitig pensionieren und zog sich nach Poppelsdorf bei Bonn zurück, wo er am 28. April 1902 starb.

Seit Mitte der 70er Jahre war er mit Hermann Wette befreundet. In seiner Münsterer Zeit war Gustav Humperdinck gemeinsam mit Ferdinand Heitemeyer Gründungsmitglied der Studentenvereinigung Germania. Er war der Vater des Komponisten Engelbert Humperdinck („Hänsel und Gretel“).

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Selbstständige Veröffentlichungen

Ueber Gymnasial-Bildung, insbesondere den Sprach-Unterricht als Mittel derselben. Siegburg 1858 – Über die freirhythmischen Dichtungen Goethe’s. Eine Abhandlung. Siegburg 1859 – Die Sprachlaute, physiologisch und sprachwissenschaftlich betrachtet. Siegburg: Dämisch 1869 (EDDB Köln) – Die Vocale und die phonetischen Erscheinungen ihres Wandels in Sprachen und Mundarten. Siegburg: Dämisch 1874 – Die deutsche Grammatik an höheren Lehranstalten und die wissenschaftliche Pflege unserer Sprache. Nebst einem grammatischen Exkurs. Siegburg 1876 – Auf der Lebenswanderschaft. Gedichte. Köln, Leipzig: Ahn 1883. VII, 132S. (UB Bonn, StUB Köln) – Die deutsche Grammatik für höhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. Essen: Bädeker 1884. XV, 114S. (SB Essen) – Für Frauenarbeit in der Schule. Gegen Herrn Kreis-Schulinspektor W. Cremer’s „Frauenarbeit in der Schule“. Essen: Bädeker 1884. 21S. (ULB Düsseldorf, SB Essen) – Ueber den Vortrag epischer und lyrischer Dichtungen. Mit zahlreichen kommentierten Musterstücken für monologischen und dialogischen Vortrag, wie auch für chorische Aufführungen. Köln: Du Mont-Schauberg 1886. VIII, 176S. – Zeitbuch der Entstehung und Verzweigung der Familie Humperdinck-Riccius-Tyrell. Auf Grund glaubhafter Zeugnisse dargestellt und den Angehörigen gewidmet. Bonn: Georgi 1891. 43S. (ULB Düsseldorf, WLMKuK Münster) – Die Bedeutung des Christentums für die soziale Ordnung und Wohlfahrt in den Wirren der Gegenwart. Siegburg: Daemisch 1901 – zahlr. Schulprogr. für das Siegburger Gymnasium.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Nddt. Korrespondenzbl. 9, 1884, S. 66-71: Die Laute der Westmünsterländischen Mundart und deren Darstellung in der Schrift – Baehr: Rhein.-Westf. Dichterbuch 1888, S. 130-133: Benedikta; Niederrheinisches Holzschuhlied; Abschiedslied – Gymnasium. Zeitschrift für Lehrer an Gymnasien und verwandten Unterrichtsanstalten 6, 1888, 5, S. 145-149: Die orthoepischen Reformen im Lateinunterrichte – Hüttemann 1898, S. 340f.: Niederrheinisches Holzschuhlied.

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Erwähnungen in

C. Steinbicker: Vreden und die Familie Humperdinck, in: H. Mussinghoff u.a.: Lebensbilder aus dem Westmünsterland. Vreden 1981, S. 97-144 (=Beitr. des Heimatvereins Vreden 21) [mit Abdr. der auf Vreden bezogenen Passagen aus: Zeitbuch der Entstehung und Verzweigung… 1891] – L. Kremer: Mundart im Westmünsterland. Aufbau, Gebrauch, Literatur. Münster 1983 (=Schriftenreihe des Kreises Borken 5), S. 141f. – J. Langenberg: Aus dem Xantener Lehrerinnenseminar. Eine „Tragödie“ im Kulturkampf, in: Jahrbuch des Kreises Wesel 17, 1996, S. 121-130.

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Nachlass/Vorlass

Bestände außerhalb von Westfalen: 1. SB/UB Frankfurt/M. (Nachlass Humperdinck): Briefe (15 Postkarten) an Humperdinck, 1863-1902 – 2. StA/SB Bonn.

Sammlungen

1. StA Siegburg: Slg. Humperdinck.

Nachschlagewerke

Wienstein 1899 – Biogr. Jb. und Dt. Nekrolog 7, 1902 – Kosch, Bd. 1, 1933 – Kürschner: Nekrolog 1936 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 8, 1981 – Dt. biogr. Archiv, Fiche 5, Sp. 81, 152; N.F. Fiche 629, Sp. 406f.

GND-Nummer
117062626   Link zu diesem Datensatz in der DNB