Richard Limpert
Biographie |
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Geboren am 26. August 1922 in Gelsenkirchen. Von 1929 bis 1937 Besuch der Volksschule. Lehre als Sattler und Polsterer. Dekorateur. Soldat. Von 1944 bis 1949 sowjetische Kriegsgefangenschaft. Von 1950 bis 1957 Polsterer. Ab 1957 Glashüttenarbeiter und Maschinist auf drei Zechen im Ruhrgebiet. Bildungsobmann der IG Bergbau und Energie. Dann wegen Zechenstilllegungen im Ruhrgebiet im Frühruhestand. Seit Mitte der 1960er Jahre schriftstellerische Tätigkeit. Seit 1968 Mitarbeit in der Literarischen Werkstatt Gelsenkirchen und seit 1969 im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt. Er starb am 16. März 1991 in Essen. Im Sinne eines ungebrochenen sozialistischen Realismus stellt L. die kapitalistische Entwicklung in der BR Deutschland und deren – negative – Auswirkungen auf das Bewußtsein und die Lebensrealität v.a. der Bergarbeiter dar. In der Prosa greift er Erfahrungen der Arbeitswelt auf und komprimiert sie zu kurzen, reportageartigen Texten, die in anschaulicher Alltagssprache der Bewußtseinsschärfung der Betroffenen dienen sollen. (Killy-Literaturlexikon) |
Auszeichnungen |
1. Preis bei einem Reportagewettbewerb (1970) – Georg-Weerth-Literaturpreis (1978) – Preis des Forums Kohlenpott (1987). |
Selbstständige Veröffentlichungen |
Lotterie. Gedichte. Dordrecht/Niederlande: Stichting Produktiegroep o.J. [mit J. Büscher, K. Küther, W. de Vries] – Schichtenzettel. Oberhausen: Asso 1969 [mit J. Büscher, K. Küther] – Menschen seh ich, die mit Eifer … Lyrik und Prosa. Hamburg: Neue Presse 1970 [Nachw. von E. Runge; Illustr. von D. Süverkrüp] – Gedichte des Sozialpartners. Mülheim/R.: Anrich 1971 [mit H. Berger und G. Hinz] – Über Erich 1933-1952. Bericht. Mülheim/R.: Anrich 1972 – Fragen, so nebenbei. Wuppertal: Hammer 1975 (= NRW literarisch 4) – Ein Tenor aus Steele hat Gold in der Kehle. Ein Lese-Lieder-Bilderbuch. Oberhausen: Asso 1978 [mit K. Fasia]. – Frauentag. Szenenfolge. Dortmund: Pläne 1978 – Wortmeldung & Zwischenrufe. Prosa und Gedichte. Oberhausen: Asso 1979 – Zeitgedichte. München: Damnitz 1982 – Erich Trepmils Geschichte. Oberhausen: Asso 1983 – Durchs Megafon geflüstert. Gedichte, Aktionstexte, Kurzprosa. Oberhausen: Asso 1987. |
Unselbstständige Veröffentlichungen in |
(Auswahl): Agitprop. Hamburg 1969 – F.G. Kürbisch (Hg.): Anklage und Botschaft. Hannover 1969 – Beispiele Beispiele 1969 – J. Fuhrmann, K. Kuhnke (Hg.): Thema Arbeit. Hamburg 1969 – K.D. Bredthauer, H. Pachel (Hg.): Ein Baukran stürzt um. 1970 – 25 Jahre danach. 1970 – In den Sand geschrieben. 80 Kurzgeschichten für Religionsunterricht und Jugendarbeit. Stuttgart: Calwer 1974, S. 183-184: Der letzte Ofen wird gerückt – 100 Jahre Bergarbeiter-Dichtung. Hg. von W. Köpping. Oberhausen 1982. |
Tonträger |
Kinderlied. Musik: Peter, Paul & Barmbeck. o.O.u.J. [LP] – Kumpels Erben. Tönnis Basement Band (Texte von Limpert) (LP) – Für eine andere Deutschstunde. Schulbuchtexte von Richard Limpert. Produktion des Müllenbacher Dichterstübchens 1987 [MC]. |
Fernsehen |
(Slg. der Videokassetten: Fritz-Hüser-Inst. für dt. und ausländ. Arbeiterliteratur, Dortmund) Sichere Energie. Texte und Darstellung: Richard Limpert. Produktion: Rainer Komers (Oberhausener Kurzfilmtage) – Neues Leben blüht auf den Ruinen (ZDF; Mitwirkender Richard Limpert, 1980) – Interviews und Texte von Kurt Küther und Limpert (ZDF 1980) – „Fast ein Prolet …“ Richard Limpert, ein Arbeiter erzählt von einem bewussten Leben (WDR 1983) – Richard Limpert. Zwei kleine Ausschnitte aus seiner jahrzehntelangen Mittäterschaft in der Friedensbewegung (Gelsenkirchen 1986. Kamera: Heinz und Bert Gossen). |
Unselbstständige Veröffentlichungen über |
J. Grande: Sprache auf Distanz trifft Text mit Appell. Wolfgang Körner: „Wo ich lebe. Storys und Berichte“/ Richard Limpert: „Fragen so nebenbei. Gedichte und Songs“ (1975), in: M. Baßler, W. Gödden, u.a. (Hgg.): Vom Heimatroman zum Agitprop. Die Literatur Westfalens 1945-1975. 118 Essays. Bielefeld: Aisthesis 2016, S. 485-489. |
Erwähnungen in |
A. Klotzbücher (Hg.): Lit. Leben in Dortmund. Dortmund 1984, S. 205 – G. Stieg, B. Witte: Abriß einer Geschichte der Arbeiterliteratur 1973 – J. Reding: Menschen im Ruhrgebiet. Wuppertal 1974 – B. Röttger: Dialoge. 18 Porträts. Gelsenkirchen 1985. |
Nachlass/Vorlass |
Bestände in westfälischen Archiven Weitere Bestände in Westfalen: Archiv Gelsenkirchener Autoren. |
Sammlungen |
StLB Dortmund, Personenslg.: Zeitungsausschnittslg |
Nachschlagewerke |
Revier heute 1971 – Sie schreiben zwischen Moers und Hamm 1974 – Sie schreiben in Gelsenkirchen 1977 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 1978 – Who’s Who in Literature? Bd. 1, 1978/79 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 9, 1984 – Killy, Bd. 7, 1990 – Westf. Literaturführer 1992 – Munzinger Archiv 1999 – Dt. Bibliothek. |
GND-Nummer |
107792397 Link zu diesem Datensatz in der DNB |
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
Institution |
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Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt |
Bestand |
Teilnachlass |
Ordnung |
geordnet
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Umfang |
0,25 lfd. Meter, 50 Verzeichnungseinheiten
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Nutzung |
uneingeschränkt
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Laufzeit |
1967-1991
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Inhalt |
Werke, Briefe, Lebensdokumente, Sammelstücke: |