Biographie

Geboren am 14. Januar 1891 in Iserlohn als Sohn eines Lehrers. Nach dem Abitur 1911 studierte er in München und Münster Germanistik, Geschichte, Englisch, Kunstgeschichte und Musik. Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. 1916 schied er wegen einer Verwundung aus dem Militärdienst aus. 1916 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Christian Dietrich Grabbe. Die Dissertation wird 1917 im Coppenrath-Verlag in Münster verlegt. Von 1918 bis 1944 war er Lehrer und Studienrat am Gymnasium in Ahlen. Nach dem Eintritt in den Schuldienst wandte er sich seinem zentralen Wirkungskreis, der westfälischen Heimatbewegung, zu. 1923 übernahm er unter Karl Wagenfeld den Vorsitz im Hauptausschuss für Literatur des Westfälischen Heimatbundes. Zugleich war er Geschäftsführer des WHB, gründete dessen Rundschreiben, organisierte Heimatkurse für Lehrer und Jugendpfleger und öffnete den Verband mehr als bisher für Fragen der Gegenwart. So wurde er für den WHB zu einem seiner wichtigsten Rat- und Ideengeber im Bereich der Kultur- und Heimatpflege. Darüber hinaus baute er das Netz der Heimatvereine in Westfalen weiter aus, organisierte die „Westfalentage“, regte die Schaffung eines „Westfälischen Literaturpreises“ an und sorgte schließlich während des Zweiten Weltkrieges für die Fortsetzung der Arbeit des WHB, indem er Vorträge organisierte und abhielt. […] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte Schulte die Geschäfte des WHB bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1956. Seine Arbeit trug wesentlich dazu bei, daß der WHB seine Position als eine der stärksten Regionalorganisationen des „Deutschen Bundes Heimatschutz“ bzw. des „Deutschen Heimatbundes“ behielt und ausbaute. (Ditt 1986)

Von 1931 bis 1933 Gutachter für das Lesebuch an höheren Schulen beim preußischen Kultusministerium. Im August 1944 Ernennung zum Provinzialarchivrat in der Kulturpflegeabteilung des Provinzialverbandes Westfalen. Der zweite Wirkungskreis, in dem er ebenso engagiert wie qualifiziert publizistisch tätig wurde, war die westfälische Landesgeschichte. Seinen Schriften liegt ein Heimatbegriff zugrunde, der die Besonderheiten der Geschichte und des Raumes Westfalen sowie „das Westfälische“ darzustellen und zu erklären und zudem die Idee der politischen Selbstverwaltung geschichtlich zu begründen versuchte. Er starb am 20. April 1986 in Ahlen.

1963 Ehrenbürgerschaft der Stadt Iserlohn. 1965 Ernennung zum Professor durch das Land Nordrhein-Westfalen. 1970 Ehrenmitglied der Historischen Kommission für Westfalen.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Christian Dietrich Grabbes Hohenstaufendramen auf ihre literarischen Quellen und Vorbilder geprüft. Münster: Coppenrath 1917. 80 S. (= Neue Beitr. zur Grabbe-Forschung) [Diss. phil.]; 2. Aufl. mit dem Untertitel: Neue Beiträge zur Grabbe-Forschung. Münster: Coppenrath 1918. 114 S. (StUB Köln, ULB Düsseldorf, ULB Münster) – Hans Roselieb. Würzburg, Dortmund: Wolfram-Verlag 1924. 56 S. (= Dichter der Gegenwart 9) (ULB Münster, StB Trier, EAB Paderborn) – Renaissance und Barock in der deutschen Dichtung. 1926 – Der Wald in der deutschen Dichtung. 1927 – Deutsche Volksbräuche. 1927 – Heimatbuch der Stadt Ahlen. Ahlen: Schultz 1929 (ULB Münster, Lipp. LB Detmold, StLB Dortmund) – Geschichte der höheren Schulen in Ahlen. Ein Ausschnitt aus dem Kulturleben einer münsterländischen Stadt. Aus Anlass des 25jährigen Jubiläums des Realgymnasiums. Ahlen: Gummich 1936. 40 S. (ULB Münster, StLB Dortmund, ULB Düsseldorf) – Iserlohn. Die Geschichte einer Stadt. 2 Bde. Iserlohn: Wichelhoven 1937f. (ULB Münster, StA Bielefeld, StLB Dortmund) – Kreis Beckum. Münster: Regensberg 1947. 71 S. (= Kreis- und Stadthandbücher des Westf. Heimatbundes 2) (ULB Münster, StUB Köln, StLB Dortmund, StA Bielefeld) – Volk und Staat. Westfalen im Vormärz und in der Revolution 1848/49. Münster: Regensberg 1954. 806 S. [Abb.] (ULB Münster, UB Bonn, StLB Dortmund) – Fritz Anneke, geb. 1818 Dortmund, gest. 1872. Ein Leben für die Freiheit in Deutschland und in den UStA. Dortmund: Ruhfus 1961. 100 S. [Sonderdr. aus: Beitr. zur Gesch. Dortmunds und der Grafschaft Mark 57, 1960] (StLB Dortmund) – Westfälische Köpfe. 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen. Biographischer Handweiser. Münster: Aschendorff 1963. VIII, 444 S. [Abb.] (ULB Münster u.ö.); 3., erw. Aufl. Münster: Aschendorff 1984 – Der Westfälische Heimatbund und seine Vorläufer. 2 Bde. Münster: Selbstverlag des Westf. Heimatbundes 1973 (ULB Münster, StLB Dortmund, StA Bielefeld) – postum: Von den alten Postwegen. Isselburg: Heimatverein Anholt 2013.

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Herausgabe

Heimat. Monatsblatt für die Geschichte und Heimatkunde des märkischen und kölnischen Sauerlandes. Jg. 5f. Iserlohn: Pfeiffer 1924 (ULB Düsseldorf) – Westfälische Mundarten. Im Auftr. des Westf. Heimatbundes, Fachstelle für Nddt. Sprache hg. Münster 1970.

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Die Westdt. Volksztg., Hagen, Beil. Heimat, Nr. 12, Dez. 1925: Neues von Annette von Droste-Hülshoff – Heimat, Dortmund, 11, 1929: Der Geist der Landschaft. Das Geheimnis der „Heimat“ im Schaffen Hans Roseliebs; Eine Festwoche zu Ehren von Julius Hart – Münstersche Ztg. vom 25.5.1929: Der Dichter zwischen zwei Dichterinnen. Zur Veröffentlichung der Briefwechsel Levin Schükkings mit Luise von Gall und Annette von Droste-Hülshoff – Gladbecker Bl. für Orts- und Heimatkunde 16, 1929, Nr. 3-4: Karl Wagenfeld. Zum 60. Geburtstag – Münstersche Ztg. vom 5.4.1929 (Wochenbeil.: Der Türmer von Lamberti): Karl Wagenfeld 60 Jahre – Westf. Jugend, Münster, 7, 1929, Nr. 1/2: Karl Wagenfeld und der Westf. Heimatbund – Heimat, Monatsbl. für die Geschichte und Heimatkunde des märk. und köln. Sauerlandes, 12, 1929, Nr. 4: Karl Wagenfeld. Zum 60. Geburtstag des Führers im Westf. Heimatbunde am 5. April (1929) – Heimatbl., Beil. der Osnabrücker Volksztg. vom 3.4.1929: Karl Wagenfeld. Zum 60. Geburtstag des nddt. Dichters und Führers in der dt. Heimatbewegung am 4. April [dass. in: Dt. Volksbl., Stuttgart, vom 5.4.1929; dass. in: Westf. Volksztg., Bochum, vom 5.4.1929; dass. in: Kölner Lokal-Anzeiger vom 9.4.1929] – Der dt. Erzieher, Hamburg, 1939: Die Grundlegung der westf. Volkstumspflege. Die Lebensarbeit eines westf. Lehrers. Aus Anlaß von Dr. h.c. Karl Wagenfelds 70. Geburtstag am 5. April – Münstersche Ztg., Nr. 6, Jan. 1938: Die Droste. Zu ihrem 141. Geburtstag am 10. Januar – Gelsenkirchner Ztg. vom 22.12.1939: Dr. h.c. Karl Wagenfeld zum Gedächtnis [auch in: Mindener Ztg. vom 22.12.1939; Westf. Landesztg., Münster, vom 22.12.1939] – Lüdenscheider General-Anzeiger vom 22.12.1939: Ein Leben für die Heimat. Karl Wagenfeld zum Gedächtnis – Münstersche Ztg. vom 21.12.1939: Karl Wagenfeld, ein Vorkämpfer westf. Art. Der Mensch und sein Werk – Niedersachsen, Monatsschr. für Kultur und Heimatpflege, Bremen, Illustr. Halbmonatsschr., 44, 1939: Karl Wagenfeld – Heimat und Reich, Bochum 1939: Karl Wagenfeld. Ein Leben für Volkstum und Heimat – Münstersche Ztg. vom 4.4.1939: Karl Wagenfeld. Zu seinem 70. Geburtstag am 5. April 1939 – Rhein.-Westf. Ztg. 202, Nr. 354 vom 18.7.1939: Die Westfälische Landesbibliothek. Ein Mittelpunkt des westfälischen Geisteslebens. Direktor [Erich] Schulz feiert 65. Geburtstag und tritt in den Ruhestand – Münsterländer Heimatkalender, Münster, 3, 1940: Unser Karl Wagenfeld. Zu seinem 70. Geburtstage [auch in: De Suerlänner, Bigge, 1940] – Nddt. Welt, Lübeck, 170, 1942: Ernst Wilhelm Heinrich Meyer-Mölleringhoff. Ein Weserdichter – Westf. Nachr., Münster, vom 25.9.1948: Eduard Schulte – Neuer Westf. Kurier, Hamm, vom 6.4.1949: Der getreue Ekkehart Westfalens. Zu Karl Wagenfelds 80. Geburtstag am 5.4. – Festgabe für A. Fuchs. Paderborn 1950: Harkort als Vorkämpfer einer deutschen und sozialen Demokratie – Der Ravensberger, Heimatkalender für das Ravensberger Land, Bielefeld, 25, 1953: Adolf Clarenbach. Gedenkrede – Westf. Nachr., Münster, vom 31.1.1953: Gustav Höfken (1811-1889) – Westf. Anzeiger und Kurier vom 23.2.1954: Nachruf auf Friedrich Castelle – Westfalenspiegel, Dortmund, 3, 1954: Karl Wagenfeld. Zu seinem 85. Geburtstag am 5. April; Jg. 16, 1967, H. 6: Wie die Droste sie sah… Die Menschen zwischen Menden und Klusenstein; Jg. 1968, H. 4: „Wachen Sie unerbittlich streng über meine Tätigkeit im Reichstag.“ Der Abgeordnete aus Hattingen: Publizist und Nationalökonom; Jg. 18, 1969, H. 4: Heimatfreunde, solche und solche. Erinnerungen an Karl Wagenfeld; Jg. 19, 1970, Nr. 1: Franz Löher. Aus dem Leben eines Paderborner Theodorianers – Sauerländer Gebirgsbote, Iserlohn, 75, 1973: Land und Leute zwischen Lenne und Hönne im Blick der Droste – Quickborn, Zeitschr. für plattdt. Sprache und Dichtung, Hamburg, 66, 1976: Rez. zu Christine Koch. „Op stillen Wiägen“. Gedichte und Lieder. EMI Elektrola – Westf. Heimatkalender, Münster, 1955: Die Harkorts – Der Reidemeister, Nr. 1 vom Aug. 1956: Carl Theodor Ferdinand Grün. Ein Lüdenscheider sozialer Idealist (1817-1887) – Kirche und Leben, Münster, vom 1.9.1957: Neues über die Droste als christliche Dichterin – Heimatkalender des Kreises Beckum, 1959: Katharina Busch. Die erste Dichterin Westfalens – Westf. Zeitschr., Münster, 109, 1959: Mathilde Franziska von Tabouillot-Anneke geb. Giesler (1817-1884), die sogen. „Kommunistenmutter von Münster“ – Westf. Heimatkalender, Ausg. Paderborn, 14, 1960: Der unbekannte Friedrich Wilhelm Weber – Der Märker, Lüdenscheid, 9, 1960, H. 5: Die Gieslers aus Blankenstein. Ein Beitrag zur märkischen Kultur- und Familiengeschichte – Beitr. zur Gesch. Dortmunds und der Grafschaft Mark 57, 1960: Fritz Anneke. Ein Leben für die Freiheit in Deutschland und in den UStA– Horneburg. Geschichte und Geschichten. Datteln-Horneburg: Bürgerschützenverein 1983, S. 65: Von Rittern, Landsknechten und Schützen… Streifzüge, Aspekte, Spekulationen – Der Märker, Lüdenscheid 1984, 33, S. 13: Professor Dr. Erich Nörrenberg. Erinnerungen an den als Sprachforscher seinerzeit besten Kenner der Mundarten Westfalens anlässlich seines 100. Geburtstages am 20. Jan. 1984; S. 162: Wandervögel in und aus Westfalen – Festschrift zum 75jährigen Bestehen des Städtischen Gymnasiums Ahlen. Ahlen 1986, S. 23: Geschichte der höheren Schule in Ahlen. Ein Ausschnitt aus dem Kulturleben einer münsterländischen Stadt. Aus Anlass des 25jährigen Jubiläums des Realgyymnasiums; S. 206: Heinrich von Staden. Ein Ahlener Gymnasiast am Hofe Iwans des Schrecklichen; S. 208: Friedrich Caspar von Geismar. 1783.1848. Eine bedeutende westfälische Persönlichkeit. Schüler der Ahlener Lateinschule – Haltener Jahrbuch 1991, S. 131: Sagen und Märchen aus Haltern – D. Keller (Red.): Zeugen ihrer Zeit 2. Heimatverein Liesborn 1998, S. 12: Ein großer Arzt und Mensch. Stephan Landgräber 1771-1815 – Briefe aus der Abtei Gerleve, Gerleve 2002, 33, 2, S. 4: Benediktiner in Westfalen. Ein Rückblick auf mehr als ein Jahrtausend – zahlr. Beitr. im Heimatkalender des Kreises Warendorf 1957ff.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

A. H. von Wallthor: Wilhelm Schulte, in: Der Märker, Lüdenscheid, 3, 1986, S. 133f. – K. Ditt: Wilhelm Schulte (1891-1986), in: Westf. Forschungen, Münster, 36, 1986, S. 204f – A. John: Wilhelm Schulte und die Stadt Ahlen, in: Festschrift zum 75jährigen Bestehen des Städtischen Gymnasiums Ahlen. Ahlen 1986. S.186-191 – K.-H. Kirchhoff: Schriftenverzeichnis Wilhelm Schulte (+ 1986). Veröff. 1917-1985, in: Westfälische Forschungen 37, 1987, S. 163-173 – G. Sandgathe: Dr. Wilhelm Schulte, in: Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Abiturienten-Vereinigung Ahlen. Hg. von L. Schulter. Ahlen 1996. S. 107-109 – K. Ditt: Volkstum und Heimat. Wilhelm Schulte in der westfälischen Heimatbewegung und Landesgeschichte, in: Westfälische Forschungen, Münster 2016, 66, S. 217.

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Erwähnungen in

Karst 1984 [s. Reg.].

Nachlass/Vorlass
Sammlungen

1. StLB Dortmund: Slg. – 2. WHB Münster: Sammlung.

Nachschlagewerke

Kosch, 2. Aufl., Bd. 3, 1956; 3. Aufl., Bd. 16, 1996 – Schulz-Fielbrandt 1987.

GND-Nummer
189433183   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv

Institution
Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv
Bestand
Teilnachlass, Nachlass
Verzeichnung


Stadtarchiv Iserlohn

Institution
Stadtarchiv Iserlohn
Bestand
Teilnachlass
Ordnung
geordnet
Umfang
108 Kartons
Nutzung
uneingeschränkt
Signatur
N 24
Laufzeit
1891‒1986
Inhalt

Werkmanuskripte: ab 1914, Gliederung: deutsche Geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Personen- und Familiengeschichte, Westfalen, Westfälische Regionen und Orte, Iserlohn; Korrespondenzen: vorwiegend mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Verlagen; Sammlung: Rezensionen, Materialsammlungen zum Arbeits- und Forschungsgebiet, vermischt mit Werkmanuskripten; Nachlassbibliothek: Werke des Nachlassers und Sachbücher (Handapparat).

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Weitere Informationen

Wilhelm Schulte bei Archive NRW