Biographie

Geboren am 14. Juli 1865 in Berksen bei Soest als Sohn eines Landwirts. Besuch des Gymnasiums in Soest. 1885 Abitur. Studium der evangelischen Theologie in Tübingen, Leipzig, Berlin und Bonn. 1890 Examen in Münster. Ab 1891 war er Synodalvikar in Hamm, ab 1893 Pfarrer in Nieheim und ab 1905 Pfarrer in Dinker (heute Ortsteil von Welver). Befreundet mit Friedrich Wilhelm Weber und Ludwig Schröder. Seit 1934 im Ruhestand. Er starb am 1. März 1939 in Hamm.

Mit kämpferischer Weltanschauungslyrik und ‑epik ist wohl auch Wilhelm Wilms (1865-1939), ein evangelischer Pfarrer aus der Grafschaft Mark, hier einzuordnen. Zwei ohne Jahresangabe in Berlin erschienene Gedichtbände („Aus Vorhof und Heiligtum“, 1900, und „Um des Volkes Seele“, 1903), deren erster 1903 seine 3. Auflage erlebt, bezeugen einen gewissen Erfolg; aus diesem ersten Band liest der Autor an „Wilms-Abenden“ in Westfalen vor, und für eine Dichtung mit dem Titel „Bauernehre“ erhält er besonderen Beifall. Zwischenüberschriften seiner Sammlungen wie „Mit Gott für Kaiser und Reich“ oder „Für deutsche Art“ geben programmatisch seine Richtung an; die Polemik gegen Pessimismus sowohl als auch gegen Wissenschaft und Fortschritt bezeichnet den nur bewahrenden Standort. (von Heydebrand 1983)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Vernunft und Glaube. Eine Kritik der herrschenden Religion vom Standpunkte des Laien. Zürich: Verl.-Magazin 1892 – Das Recht auf Arbeit. Vortrag. Hamm: Verlag volkstümlicher Schriften 1894 – Aus Vorhof und Heiligtum. Gedichte; 2. Aufl. Offenbach: Scherz 1900. VII, 112 S.; 3., verm. Aufl. Berlin: Wunder 1903. VII, 136 S. (StBPK Berlin, StA Soest) – Um des Volkes Seele. Gedichte. Berlin: Wunder 1903. VI, 99 S. (StA Soest, StBPK Berlin, StA Bielefeld) – Der Lehrer als Pionier des deutschen Obstbaues. Frankfurt/O.: Trowitzsch 1906. 19 S. – Dietwald Vrischemai. Ein Sang aus der Blütezeit der westfälischen Hansa. Bielefeld, Leipzig: Velhagen & Klasing 1907. 308 S. (StBPK Berlin, StA Hamm, StA Soest, StLB Dortmund, ULB Münster); 2. Aufl. Dortmund: Ruhfus 1924. 308 S. (StBPK Berlin, StA Soest, StLB Dortmund, ULB Münster) – Als die Freiheit kam. Vaterländisches Schauspiel in 11 Auftritten. Witten: Westdeutscher Lutherverlag 1913. 24 S. (StLB Dortmund, StBPK Berlin) – Mit Gott für Kaiser und Reich. Kriegslieder. Dinker: Selbstverlag 1914. 32 S. (Heimatmuseum Welver) – Deutschtum und Militarismus. Eine Rechtfertigung Deutschlands. Berlin: Engelmann 1919 – Winke für Neubekehrte. Kassel: J. G. Oncken Nachf. 1926; Neubearb. von E. Wilms. Kassel: Oncken 1963, 9. Aufl. – Persönlichkeit und Menschheitsfragen. Berlin: Engelmann 1929 – Die Bürger von Rothenburg. Ein deutsches Trauerspiel in 5 Aufzügen. Köln: DuMont Schauberg 1930 – Wegweiser für Friedesuchende. Kassel: J. G. Oncken 1931 – Die Taufe. Untertauchung oder Besprengung?. Kassel: Verlagshaus d. Dt. Baptisten 1933 – Der Pfarrgarten zu Dinker. Historische Dichtung. Nachdr. Hamm o.J. 28 S. (Heimatmuseum Welver) – postum: Wegweisung für das Leben in der Gemeinde Jesu Christi. Herausgegeben, neubearbeitet und erweitert von Siegfried Ekelmann. Berlin: Union Verlag 1958; 3. Aufl. Berlin: Evangelische Versandbuchhandlung Ekelmann 1967 – Der Weinberg steht in Blüte: Hinführung der Kinder zur Erstkommunion. Kevelaer: Butzon und Bercker 1983.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Monatsbl. für dt. Lit.-Gesch. 1, 1897: Friedrich Wilhelm Weber. Ein Lebensbild; Eine wunderbare Kritik [von Emilie Ringseis] von F.W. Weber’s „Dreizehnlinden“ – Deutsche Monatsschrift für das gesamte Leben der Gegenwart, Bd. 3, 1903, S. 811: Über ein Kleines; S. 916: Der Segen der Nachwelt – Soester Heimatkalender für 1915: Vergeltung. Erzählung aus dem Bauernleben der Soester Börde; Jg. 1925: Heinrich Meier, ein Dorfpfarrer der Soester Börde zur Zeit des 30-jährigen Krieges; Jg. 1926: Was du ererbt von deinen Vätern hast… Erzählung aus der Soester Börde; Jg. 1931: De Professor iut Saust un Henrich Kräggenfeld iut de Boier – Der prakt. Ratgeber für Obst- und Gartenbau [zahlr. Leitart.] – Soester Heimat-Kalender [Ged.] – postum in: C. Wilken: Komm, geh mit! Lebenserinnerung nach 90 Jahren. Norderstedt: Books on Demand 2018, S. 273: Der Heilige Geist ist ein bunter Vogel.

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Selbstständige Veröffentlichungen über

M. Wilms: Erinnerungen an Vater. Hg. von M. Horst. Welver-Dinker: Ev. Kirchengemeinde Dinker 2003.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

A. Janson: Der Lehrer als Pionier des deutschen Obstbaues [Rezension], in: Die Gartenwelt, Berlin 1906, Jg. 11, H. 12, S. 139-140 – T. Kohlmann: Dreizehnlinden und Dietwald Vrischemai. Friedrich Wilhelm Weber und Wilhelm Wilms, in: Westf. Heimatkalender, Münster, 1969, S. 165-167 – Um Obstbau und Literatur verdient gemacht. Pfarrer W. Wilms schuf das „Lied der Soester“, in: Soester Anzeiger 1981 (StA Soest) – T. Kohlmann: Willkommen im Pfarrhaus mit Spruch und Lied. Aus dem Gästebuch von Pfarrer Wilhelm Wilms (1865-1939), in: Unser Westfalen, Hamm 1997, S. 111-112 – H. Westermann: Junker Dietwald Vrischemai und die Soester Fehde, in: Der Dorfbote, Jg. 15, 2003. S. 16-18.

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Erwähnungen in

Das Litterarische Echo, Berlin 1904, Jg. 6, 1271 – Der Obstbau. Monatsschrift für Pomologie und Obstkultur, Stuttgart 1909, Jg. 29, S. 14 – J. Schwering: Die Lit. der westf. Mark, in: Die Grafschaft Mark. Festschr. zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 1909.

Bildnis

Fotogr. (Hofarchiv Wilms, Welber-Berksen).

Nachlass/Vorlass

Bestände in westfälischen Archiven

Weitere Bestände in Westfalen: Hofarchiv Wilms, Welver-Berksen: Werkmss. [Ged., Lenz und Liebe u.a.]; Stammbuch, Fotogr.

Bestände außerhalb Westfalens
Sammlungen

1. WLA Hagen: Materialslg. – 2. StA Soest: Zeitungsausschn. über Wilms; Art. aus dem Soester Heimatkalender von Wilms.

Nachschlagewerke

Hammer Autoren 1973 – Bauks 1980 – von Heydebrand 1983.

GND-Nummer
129106755   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Stadtarchiv Hamm

Institution
Stadtarchiv Hamm
Bestand
Sammlung
Ordnung
grob vorgeordnet
Umfang
1 Archivkarton
Nutzung
uneingeschränkt
Signatur
Bestand 609
Inhalt

Werkmanuskripte:
„Verwehte Blätter – (Gedichte)“, ohne Datum;
„Diewald Vrischemai, ein Sang aus der Soester Fehde“, 2 Bde., ohne Datum;
einzelne Gedichte, 1899-1902; Fotogr.



Bitte beachten Sie, dass die Daten zu Beständen außerhalb Westfalens zuletzt 2005 erhoben wurden und derzeit einer Aktualisierung unterzogen werden.

1. DLA Marbach: Brief an Cotta, 5.12.1898 – 2. StUB Hamburg (Nachlass A. Janssen): Brief an Alfred Janssen, 14.6.1907.