Biographie

Die Biografie von Bruno und Helmut Dreßler ist eng verbunden mit der Geschichte der Büchergilde Gutenberg. Bruno D. initiierte 1924 als Vorsitzender des „Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker“ (bis 1919 „Verband der deutschen Typographischen Gesellschaften“) die Gründung der Büchergilde Gutenberg. Es sollte eine „Buchgemeinschaft von Buchlesern der arbeitenden Klasse“ sein, die anspruchsvolle, gut gestaltete Bücher zu einem niedrigen Preis anbieten wollte. Als Geschäftsführer arbeitete er von der Gründung bis 1933 für die Büchergilde in Berlin, bis ihn die Nationalsozialisten nach einer Verhaftung im November 1933 ins Exil in die Schweiz trieben. Dort übernahm er 1934 die Leitung der Schweizer Büchergilde, deren Mitgliederzahl bis zu seinem Ausscheiden in den Ruhestand von 6.000 auf 110.000 anstieg. Als Mitglied des Aufsichtsrates der neugegründeten Büchergilde in Westdeutschland war er am Aufbau des neuen, von seinem Sohn Helmut geleiteten Verlags beteiligt.

Helmut Dreßler wurde 1910 in Leipzig geboren, besuchte dort und ab 1926 in Berlin Schule und Universität. Später wechselte er nach Heidelberg, wurde wegen der Teilnahme an einer Sonnwendfeier des Arbeiter Turn- und Sportvereins in Schutzhaft genommen und vom Studium an deutschen Universitäten ausgeschlossen. Er studierte daraufhin in der Schweiz und in Italien Wirtschaftswissenschaften, war 1941-1944 in Frankfurt und Berlin berufstätig. 1944 verließ er Deutschland erneut, um in der Schweiz in der Büchergilde mitzuarbeiten. 1946 kehrte er zurück und betrieb die Neugründung der Büchergilde in Frankfurt, deren Geschäftsführer er im März 1947 wurde. 1974 starb Helmut Dreßler in Frankfurt.

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Selbstständige Veröffentlichungen

Die Wirtschaftlichkeit der Buchhaltung. Frankfurt/ M. 1941 [Diss.] – Werden und Wirken der Büchergilde Gutenberg. Zürich: Büchergilde Gutenberg 1947.

Selbstständige Veröffentlichungen über

J. Räuber/ L. Dreßler: Material zur Büchergilde Gutenberg. Bruno und Helmut Dreßler. Leipzig: Dt. Bücherei, Sammlung Exil-Literatur 1995 – L. Dreßler: Erfüllte Träume. Bruno und Helmut Dreßler und die Büchergilde Gutenberg. 1924-1974. Frankfurt/ M.: Union-Dr.- und Verl.-Anst. 1997 – R. Höffner/ H. Palm: Die Büchergilde Gutenberg. Nachlass Dreßler 1879-1999. Essen: Klartext 2002 – L. Dreßler: Die schönsten Bücher 1924-1974. Büchergilde Gutenberg. Helmut Dreßler 1910 – 2010. Frankfurt/ M.: Selbstverlag 2010.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

W. Stichnote: Zum Tode von Helmut Dreßler. Ein ungeschriebener Brief an Stelle e. Nekrologs, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, Bd. 31, 1975, S. 133-134.

Nachlass/Vorlass
GND-Nummer
119485621   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt

Institution
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
Bestand
angereicherter Nachlass
Ordnung
geordnet
Umfang
4,25 lfd. Meter, 744 Verzeichnungseinheiten
Nutzung
uneingeschränkt
Verzeichnung

gedrucktes Findbuch

Laufzeit
1879-1999
Inhalt

Persönlicher Nachlass mit fachbezogenen Aufsätzen und grafischen Werken aus der Zeit als Buchdrucker; Korrespondenzen; Lebensdokumente; Schriftgut grafischer Verbände; Schriftgut der Büchergilde; Fotos überwiegend die Büchergilde betreffend; Abgabe zu Lebzeiten von Maria Luise Dreßler, Ehefrau von Helmut.

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