Biographie

Geboren am 10. März 1918 in Oberhausen-Sterkrade als Sohn eines Bergmanns. Von 1930 bis zum Abitur 1937 Besuch des Gymnasiums in Bottrop. Arbeitsdienst. 1939 Soldat. In Frankreich verwundet. Aufnahme eines Bergbaustudiums. Nach Beginn des Russlandfeldzugs 1941 erneut einberufen und Soldat (zuletzt Leutnant und Kompanieführer) bis Kriegsende. Aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft Mitte 1945 zu einer Oberhausener Zeche entlassen. Dort Schlepper, Lehrhauer und Hauer unter Tage. Seit 1950 Hauer auf einer Gelsenkirchener Zeche. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er für grubenuntauglich erklärt und in den Tagesbetrieb der Anlage versetzt, später als Angestellter übernommen (Zeche Nordstern in Gelsenkirchen-Horst). Bis zu seiner Pensionierung im Juni 1973 auf dem Lohnbüro und in der Stabsstelle der Schachtanlage tätig. Er starb am 18. September 1983 in Gelsenkirchen.

Ab 1960 Mitarbeiter bei der Volkskunst in Aktion, Oberhausen. 1961 bis 1969 Mitglied der Gruppe 61. Ab 1967 Mitarbeiter der Volkshochschule Gelsenkirchen. Einrichtung einer Schreibschule für schreibende Arbeiter. Mitwirkung an der Literarischen Gesellschaft Gelsenkirchen. 1970 in Köln Mitbegründer des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt. Ab 1975 Kontakte zur Bewegung schreibender Arbeiter in der DDR. Seit 1970 Mitglied des Redaktionskollegiums Progressive Literatur, Oberhausen.

Als Vertreter einer „neuen Industriedichtung“ behandelt B. in pol. Absicht Erfahrungen der Arbeitswelt. In den frühen Texten noch deutlich von der expressionistischen Arbeiterdichtung bestimmt („Auf allen Straßen”, „Gedichte”), entwickelte er in seinen späteren Bänden eine unpathetisch-aphoristische Schreibweise („Stechkarten”). (Killy-Literaturlexikon)

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Selbstständige Veröffentlichungen

Auf allen Straßen. Gedichte. München, Wien: Relief 1964 – Neue Industriedichtung. Gedichte. Recklinghausen: Paulus 1965 – Lyrik und Prosa von schreibenden Arbeitern unserer Zeit. Recklinghausen: Paulus 1965 – Stechkarten. Texte für Betriebsarbeiter. Lyrik und Kurzprosa. Oberhausen: Asso 1971; mit dem Untertitel: Texte für Betriebsarbeiter. 2. Aufl. 1974 [Rez. in: Anschnitt 24, 1972, Nr. 3, S. 26 (J. Reding)] – Sie erkannten ihre Macht. Ein Stück von dem großen Bergarbeiterstreik 1889. Oberhausen: Asso 1976 – Zwischen Tackenberg und Rothebusch. Geschichten aus dem Kohlenpott. Oberhausen: Asso 1978 [Abb.; Rez in: Anschnitt 31, 1979, S. 111f. (W. Köpping)] – postum: Rath-Heumar. Ein Doppelort. Fotos von Sabine Lubenow, Texte von Josef Büscher. Leipzig: Stadt-Bild-Verlag 2004.

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Herausgabe

Schichtenzettel. Bergarbeiterdichtung. Oberhausen: Asso 1969 [mit K. Küther und R. Limpert] – Für eine andere Deutschstunde. Arbeit und Alltag in neuen Texten. Oberhausen: Asso 1972 [mit A. Althoff] – Chile lebt. Oberhausen: Asso 1973 – Für Portugal. Oberhausen: Asso 1975 – neue volkskunst [Mithg.].

Unselbstständige Veröffentlichungen in

Wir tragen ein Licht durch die Nacht 1961 – Die Bergbauindustrie, 1961ff. – Gewerkschaftl. Monatshefte, 1961ff. [u.a. 25, 1974: Schreiben über die Arbeitswelt: Schreibmotive, Schreiberfolge] – Weggefährten aus dem Ruhr-Wupperraum, Anthologie. 1962 – Gruppe 61 (Hg.): Neue Industriedichtung. Recklinghausen 1963 – Gewerkschaftl. Rundschau 16, 1963 [über Erich Grisar]; 18, 1965: Zum Tode des Arbeiterdichters Bruno Schönlank; 19, 1966: Der Dichter Ewald Rolf wurde 65 Jahre alt; Ein Dichter auf der Seite der Armen und Schwachen – dichtung und arbeit. Almanach 1964 – Almanache der Gewerkschaft Textil & Bekleidung 1964-1970 – M. von der Grün, F. Hüser (Hg.): Aus der Welt der Arbeit. Neuwied, Berlin 1966 – W. Köpping (Hg.): Unter Tage. Über Tage. Frankfurt/M. 1966 – Frauen, Arbeit, Automaten 1966 – A. Voigtländer (Hg.): Seilfahrt. Berlin, Weimar 1967 – Ein Wort ins Herz der Welt. Wien 1967 – Das unzerreißbare Netz 1968 – F. G. Kürbisch (Hg.): Anklage und Botschaft. Die lyrische Aussage der Arbeiter seit 1900. Hannover: Dietz 1969, S. 252: Angstlied; S. 267: Ruheloseste Erde von allen; S. 291: Versammlung; S. 320: Maigedanken – F. Hüser (Hg.): Texte Texte. Recklinghausen 1969 – Spiegel unseres Werdens. 1969 – T. Rother (Hg.): Schrauben haben Rechtsgewinde. Düsseldorf 1971 – Anschnitt, Jg. 23, 1971, Nr. 6; Jg. 24, Nr. 1 und 3: Von deutscher Bergmannsdichtung. 1. Allgemeines. 2. Von Heinrich Kämpchen bis Otto Wohlgemuth. 3. Bergmannsdichter der Gegenwart [ebenfalls erschienen in: A. Maxwill (Hg.): Bergarbeiterdichtung. Schreiben zwischen Erfahrung, Sentiment und Zorn. Essen: Klartext 2020, S. 61-94] – T. Koch (Hg.): Welt im Wandel. München: Bruckmann 1972, S. 103: Fließband-Kontakt – Gewerkschaftl. Monatshefte, Jg. 25, 1974: Schreiben über die Arbeitswelt. Schreibmotive, Schreiberfolge – H.E. Käufer (Hg.): Revier heute. Recklinghausen 1972 – Ruhrtangente, Opladen, 1972/73 – Österr. Ges. f. Kulturpolitik (Hg.): Arbeiterdichtung. Analysen, Bekenntnisse, Dokumentationen. Wuppertal: Hammer 1973, S. 169-173 – Almanach für Literatur und Theol., Wuppertal, 1974f., H. 8f. – Denkzettel. Leipzig 1974 – T. Karst (Hg.): Texte aus der Arbeitswelt seit 1961. Stuttgart 1974 – Schwarze Solidarität. 85 Jahre kämpferische Bergarbeiterdichtung 1974 – A. Juhre (Hg.): Die Stadt. Wuppertal: Hammer 1975, S. 110: Perfekte Werbung; Nächtliche Emscher in Horst; Feierabend – A. Weyer (Hg.): Zärtlichkeiten. Wuppertal: Hammer 1976, S. 61 – Marler Lesebuch 1977 – S. Reinhardt (Hg.): Max von der Grün, Materialienbuch. Darmstadt: Luchterhand 1978, S. 144-147: Quatsch mit Soße – H. Berger (Hg.): Im Angebot. Texte für den Frieden. Gelsenkirchen: Gelsendruck 1982, S. 27: Der Anfang vom Ende; S. 35: Warnung – W. Köpping (Hg.): 100 Jahre Bergarbeiter-Dichtung. Oberhausen: Asso 1982, S. 68-69: Nächtliche Emscher; S. 71: Dunstglocke; S. 74: Zwischen Lippe, Ruhr und Rhein; S. 82: Ruheloseste Erde von allen; S. 83: Revierheimat; S. 84: Milder Abend im Revier; S. 91: Gefangene Kirche; S. 91: Fronleichnam im Revier; S. 94: Wortgrenze; S. 101: Seilfahrt; S. 261: Die Wandlung der Macht; S. 264: Die Phalanx der schwarzen Fahnen; S. 276: Gewerkschaftslied; S. 286: Markenkontrolle; S. 292: Lengede; S. 320: Markennummer 207; S. 394: Revierherbst; S. 396: Sauers Waren-Konsum; S. 415: So sah ich den Pütt zum erstenmal; S. 426: Herzliches Beileid; S. 438: Bergmann nach der Schicht; S. 439: Porträt; S. 444: So still wie sie gelebt, ist sie gestorben; S. 446: Der Vater; S. 464: Schweiß tropft dir…; S. 484: Der Ossenbühl; S. 498-501: Die barmherzige Linsensuppe – F. G. Kürbisch (Hg.): Entlasen ins Nichts. Reportagen über Arbeitslosigkeit 1918 bis heute. Ein Lesebuch. Berlin: Dietz 1983, S. 117-122: Die Phalanx der schwarzen Fahnenpostum in: H. Hering (Hg.): Und das ist unsere Geschichte. Gelsenkirchener Lesebuch. Oberhausen: Asso 1984, S. 338-344: Der Untergang der Bismarck-Schächte – G. Sieber (Hg.): Der kühn die Elemente bändigt. Dortmund: Hoesch-Werke AG 1984, S. 24: Quo vadis – U. Achten, P. Gerstenkorn, H. Menze (Hg.): Recht auf Arbeit, Recht auf Faulheit. Essen: Klartext 2007, S. 319: Seid hart zueinander – A. Maxwill (Hg.): „Der Ruf gilt dir, Kamerad!“ Deutsche Arbeiterdichter im Porträt. Essen: Klartext 2020, S. 29-36: Josef Winckler (1881-1966); S. 61-70: Ludwig Kessing (1869-1940); S. 85-94: Ludwig Lessen (1872-1943) – A. Maxwill (Hg.): Bergarbeiterdichtung. Schreiben zwischen Erfahrung, Sentiment und Zorn. Essen: Klartext 2020, S. 187-192: Die Arbeiterdichtung sammelt sich. Die industrielle Arbeitswelt bietet reichlich Motive (1961).

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Tonträger

Bergmann an der Himmelstür. Musik von F. Jansen, in: Schichtenzettel. Oberhausen: Asso 1969 – Liedtexte, in: Arbeitersongbuch. Frankfurt/M.: Fischer 1973 – Liedtexte, in: Polit. Lieder. Oberhausen: Asso 1973f. – Angstlied, in: Lauter Lyrik. Der Hör-Conrady. Die große Sammlung deutscher Gedichte. Düsseldorf: Patmos 2008, S. 60.

Fernsehen

Poeten im blauen Anton. ZDF 1964 – Der Arbeiterdichter Josef Büscher. Grabrede auf den deutschen Steinkohlenbergbau. WDR 1966.

Bühne

Aufbruch 1889. 1969 [Mitverf.].

Briefe

Josef Büscher an Fritz Hüser, in: J. Grande (Hg.): Fritz Hüser 1908-1979. Briefe. Oberhausen: Asso 2008, S. 120-121; S. 157-161; S. 293-294.

Zum Briefwechsel

A. M. N. Sokoll: Von Gelsenkirchen nach Leuna und zurück. Ein deutsch-deutscher Briefwechsel zwischen Josef Büscher und Prof. Dr. Rüdiger Bernhardt, in: U. Gerhard (Hg.): Schreibarbeiten an den Rändern der Literatur. Die Dortmunder Gruppe 61. Essen: Klartext 2012, S. 215-236.

Literarische Zeugnisse

K.-P. Wolf: Mörderisches Ostfriesland. 3 Kriminalromane. Der siebte bis neunte Fall für Ann Kathrin Klaasen. Frankfurt a. M.: FISCHER digiBook 2019.

Selbstständige Veröffentlichungen über

Josef Büscher. Vorw. Walter Köpping. Oberhausen 1969 – R. Reichel-Fink: Josef Büscher. 70. Geburtstag, 10. März 1918; 5. Todestag, 19. September 1983. Gelsenkirchen: Stadtbücherei 1988.

Unselbstständige Veröffentlichungen über

Josef Büscher. Mitglied der Gruppe 61, in: Wir 1964, H. 4 – Gibt es die Arbeiterdichtung noch? Auf der Suche nach einer Antwort fanden wir die „Gruppe 61“. Wir sprachen mit dem Industriedichter Josef Büscher, dem Vater unseres Ehemaligen Heiko Büscher, in: Fähre 1965/66, Nr. 27 – P. Schütt: Worte zum Alltag, in: Dt. Volksztg. 1, 1971 – H.J. Bernhard: „Dortmunder Gruppe 61“. Bruno Gluckowski, Josef Reding, Josef Büscher u.a., in: H.J. Bernhard (Hg.): Literatur der BRD. Berlin: Volk und Wissen 1983, S. 537-548 – K. Scheibe: Gelsenkirchen literarisch. Gelsenkirchen 1984 – A. Klotzbücher (Hg.): Lit. Leben in Dortmund. Dortmund 1984, S. 202-204 – R. Noltenius: Josef Büscher, in: R. Noltenius: Literatur und Kultur der Arbeitswelt. Inventar zu Archiv und Bibliothek des Fritz-Hüser-Instituts. München: Saur 2005, S. 47-48 – I. Kibgis: Nachruf auf Josef Büscher (1918-1983), in: Ilse Kibgis Lesebuch. Hg. von K.-H. Gajewski. Bielefeld: Aisthesis 2017, S. 80 – J. Dirksen: Josef Büscher war der Mann für das Wort zum Alltag, in: IKZ-Online vom 09.03.2018.

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Erwähnungen in

G. W. Oesterdiekhoff, H. Strasser (Hg.): Köpfe der Ruhr. 200 Jahre Industriegeschichte und Strukturwandel im Lichte von Biografien. Essen: Klartext 2009, S. 259ff. – K.-P. Wolf: Nachwort, in: Max von der Grün: Späte Liebe. Erzählung. Bielefeld: Pendragon 2010 – H. Hensel: Brot und Spiele. Sätze über politische Ökonomie und den Preis der Kunst. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer 2011, S. 65-66 – R. Bernhardt: Vom Schreiben auf dem Bitterfelder Weg. Die Bewegung schreibender Arbeiter. Betrachtungen und Erfahrungen. Essen: Neue Impulse Verlag 2018 – B. Caspers, D. Hallenberger, W. Jung, R. Parr: Ruhrgebietsliteratur seit 1960. Eine Geschichte nach Knotenpunkten. Stuttgart: Metzler 2019, S. 32; S. 36-39; S. 416.

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Nachlass/Vorlass

Bestände in westfälischen Archiven

Weitere Bestände in Westfalen: ULB Münster, Nachlass Schulte Kemminghausen: Zwanzig Ged.

Sammlungen

1. StLB Dortmund, Personenslg.: Zeitungsausschnittslg. – 2. Westf. Literaturarchiv Hagen: Slg.

Nachschlagewerke

Kosch, 3. Aufl., Bd. 2, 1969 – Revier heute 1971 – Sie schreiben zwischen Moers und Hamm 1974 – Sie schreiben in Gelsenkirchen 1977 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 1978 – Who’s Who in Literature? Bd. 1, 1978/79 – Oberhauser/Oberhauser, 2. Aufl. 1983 – Schulz-Fielbrandt 1987 – Killy, Bd. 2, 1989 – Westf. Literaturführer 1992 – Lex. deutschsprachiger Schriftsteller. 20. Jh. Hildesheim 1993 – Dt. Biogr. Enzyklopädie, Bd. 2, 1995 – Brauneck 1995 – Literatur in NRW, Bd. 3, 1998 – Dt. Bibliothek – Bibliographie: F. Hüser, M. von der Grün (Hg.): Aus der Welt der Arbeit. Neuwied, Berlin 1966.

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GND-Nummer
118517171   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv

Institution
Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv
Bestand
Sammlung
Verzeichnung


Institut für Stadtgeschichte / Stadtarchiv Gelsenkirchen

Institution
Institut für Stadtgeschichte / Stadtarchiv Gelsenkirchen
Bestand
echter Nachlass
Ordnung
grob vorgeordnet
Umfang
5 lfd. Meter
Nutzung
uneingeschränkt
Signatur
Na 32
Inhalt

Manuskripte; Typoskripte; Briefe; Fotos; Druckschriften; Plakate; Cassetten; literarische Werke; Geschäftsunterlagen; Literatur über Josef Büscher; Sammelstücke zum Werkkreis „Literatur der Arbeitswelt“; Sammelstücke zur Literarischen Werkstatt Gelsenkirchen und Schreibschule; Gruppe Gelsenkirchener Autoren; Gelsenkirchener Tage der Industrie- und Arbeiterliteratur; Sammelstücke zur Literatur, Literaturgeschichte und Literaturtheorie; Fremdmanuskripte.

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Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt

Institution
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
Bestand
angereicherter Teilnachlass
Ordnung
geordnet
Umfang
0,25 lfd. Meter, 115 Verzeichnungseinheiten
Nutzung
uneingeschränkt
Inhalt

Werke: 79 Werke, darunter Ged., Aufs. und Widmungen sowie von als auch an bzw. über Büscher 1961-1966 und o.J.; Briefe an diverse Empfänger, 1961-1981 (24), an Fritz Hüser, 1960-1969 (88), von diversen Absendern,1961-1981 (18), von Fritz Hüser, 1961-1969 (37); Lebenszeugnisse (Lebenslauf und biogr. Angaben; 2 Todesanzeigen; u.a. 1 Personenbeschreibung Büschers von Hans Dieter Baroth, 1969.

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