Franz Böller
Biographie |
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Hinweis: Dieser Autor entspricht nicht den Auswahlkriterien des Lexikons Westfälischer Autorinnen und Autoren. Aus diesem Grund werden an dieser Stelle keine weiteren Informationen zu seinem Werk aufgeführt. Er ist lediglich hier verzeichnet, weil Nachlassbestände von ihm in westfälischen Archiven vorhanden sind. Franz Böller war Lehrer (ab 1922 in Gladbeck). 1923 Herausgeber des Lesebuchs Lebensgut. |
Nachlass/Vorlass |
GND-Nummer |
116223588 Link zu diesem Datensatz in der DNB |
Kreisarchiv Warendorf
Institution |
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Kreisarchiv Warendorf |
Bestand |
angereicherter Nachlass |
Ordnung |
geordnet
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Umfang |
13 Archivkartons, 1,5 lfd. Meter
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Nutzung |
uneingeschränkt
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Signatur |
N 123
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Verzeichnung |
Laufzeit |
1834-1985
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Inhalt |
Der Bestand umfasst insgesamt 43 Archivmappen in 13 Archivkartons und besteht hauptsächlich aus einer reichhaltigen Sammlung an Gedichten, Zeitungsausschnitten und Korrespondenzen. Die Bandbreite an Themen in Böllers Gedichten ist zeitlich wie inhaltlich sehr weit gestreckt. So sind in der Sammlung unter anderem Gedichte enthalten, die Böller in seiner Kindheit und Jugend (Nr. 12), als Soldat im Ersten Weltkrieg (Nr. 14, 19, 24, 40) und während der Zeit des Zweiten Weltkrieges (Nr. 24) verfasst hat. Darüber hinaus umfasst die Gedichtsammlung Böllers neben gesammelten und übertragenen Werken deutscher Autoren, wie zum Beispiel dem aus Warendorf stammenden Dichter Dr. Augustin Wibbelt (Nr. 22), noch sehr viele übersetzte Gedichte von bedeutenden englischen Literaten – so zum Beispiel Christina Rosetti, Thomas Hardy, Thomas Moore, William Butler Yeats oder John Henry Newman. Die Sammlung der Zeitungsausschnitte und Zeitschriften erstreckt sich über vielfältige Themenfelder; einen persönlichen Interessensschwerpunkt setzte Böller jedoch im kirchlichen und religiösen Bereich. So ist die Zeitungsausschnittsammlung zu den Marienerscheinungen (Nr. 6, 7, 30) sehr umfangreich – insbesondere zu denen in Heroldsbach (Nr. 11). Dasselbe gilt auch für die Situation der katholischen Kirche im Dritten Reich und deren Haltung gegenüber dem NS-Staat (Nr. 23, 37). Eng an diese zeitliche Epoche sind auch viele Zeitungsartikel aus den Bereichen zur Politik, Literatur und Sprache sowie zum Kriegsgeschehen im Zweiten Weltkrieg geknüpft (Nr. 13, 33). Darüber hinaus enthält dieser Nachlassbestand noch viele Zeitungsartikel, Zeitschriften, Broschüren und Prospekte mit religiösen, kirchlichen, politischen, pädagogischen, sprachlichen, literarischen, kulturellen und sonstigen Inhalten aus der Zeit vor und nach der NS-Herrschaft. Diese Umstände führten unter anderem dazu, dass das Spektrum an Zeitungen und Zeitschriften sehr vielseitig ist – vor allem auf dem Gebiet der Kirchenzeitungen. Denn der Zeitungsbestand enthält neben den Wochenzeitungen einzelner Bistümer sowohl englischsprachige Zeitungen wie „The Catholic Times“, „Church Times“ oder „The Reader´s Regest“, als auch überregionale katholische Journale wie „Maria Siegt. Monatsschrift zur Förderung der Marienverehrung.“ Böller korrespondierte mit vielen Personen zu unterschiedlichen Themen. Ähnlich wie bei den Zeitungsartikeln ist auch hier ein Fokus auf religiöse und geistliche Themen erkennbar. So enthält der Bestand unter anderem viele Briefe und Berichte über Marienerscheinungen – vor allem über die in Heroldsbach (Nr. 11). Weiterhin stand Böller in sehr engem Kontakt zu dem aus Warendorf stammenden und in Brasilien als Missionar und Pfarrer tätigen Bernhard Hagedorn (Nr. 21). Ebenfalls hielt Böller Kontakte über längere Zeit mit Pfarrer und Dekan Anton Jäger (Nr. 4, 19, 21, 39, 44), den Kaplänen Rudolf Ernst (Nr. 11, 16) und Franz Niehaus (Nr. 26) sowie zahlreichen weiteren Personen aufrecht, die sich für religiöse Themen interessiert haben. Zu nennen wären Rudolf Graber (Nr. 6, 7, 11, 36), sonstige Laien sowie Geistliche und Ordensangehörige. Auf literarischer Ebene pflegte Böller insbesondere mit Prof. Dr. Karl d´ Ester (Nr. 17, 21) und mit Dr. Erich Nörrenberg (Nr. 3, 17, 21) Kontakt, da er mit ihnen gemeinsam das Buch „Lebensgut. Ein deutsches Lesebuch für höhere Schulen“ herausgegeben hat. Böllers dichterisches Wirken ist unter anderem in der Korrespondenz mit Dr. Augustin Wibbelt (Nr. 17, 21) oder mit Anton Aulke (Nr. 39) dokumentiert. Darüber hinaus enthält der Bestand unter anderem Briefe des Oberarchivrates Dr. Wilhelm Schulte (Nr. 16, 17, 21, 25), mit dem Böller in freundschaftlichem Kontakt stand, Böllers Schulfreund Leo Röcken (Nr. 3, 39), Böllers Eltern (Nr. 12, 17, 36, 44), Böllers Schwester Elisabeth Rohleder und deren Ehemann Dr. Franz Rohleder (Nr. 12, 25, 27, 44) sowie Feldpostbriefe von Böllers Schülern (Nr. 6, 25). Dies gilt auch für Briefe von Böllers Ehefrau Johanna Linnemann an diesen vor ihrer Eheschließung (Nr. 10) und ihre eigenen Korrespondenzen (Nr. 12, 17, 19, 21, 29, 36). Neben den Sammlungen an Gedichten, Zeitungsausschnitten und Korrespondenzen erhält der Nachlass von Böller noch Tagebücher von ihm selber (Nr. 29, 36) und eine sehr umfangreiche Sammlung an Heiligenbildern und (Rosenkranz-) Gebeten (Nr. 26). Darüber hinaus sind im Bestand (Informations-)Prospekte und Broschüren zu vielfältigen Themen sowie Reise- und Wanderkarten (Nr. 8, 9, 13, 18, 34, 42, 43) und Mitgliedsausweise Böllers in NS-Organisationen (Nr. 9, 29) zu finden. |