Biographie

Geboren am 2. Juli 1903 in Dortmund-Westich als Sohn eines Rektors. Nach dem Abitur 1922 vier Jahre lang unter Tage im Bergbau. Anschließend Studium der Bergbauwissenschaften in Clausthal (abgebrochen). Versuche als Dramaturg. Journalistische Tätigkeit. 1929 Beginn des Theologiestudiums (abgebrochen). Der Erfolg seiner ersten Romane ermöglicht es ihm, als freier Autor zu leben. 1937 ließ er sich in Dortmund nieder, da ihm seine Heimatstadt einen Ehrensold ausgesetzt hatte. Spätestens beginnend ab der Machtübergabe an die Nationalsozialisten und ihre Bündnispartner erlange Vollmer eine „weitgehende Identifikation mit den Zielsetzungen des Nationalsozialismus“. Er arbeitete an der Zeitschrift „Heimat und Reich“, dem Zentralorgan der westfälischen Kultur- und Literaturpolitik. 1941 erklärt er sich zusammen mit anderen Autoren in einem „Kriegsbekenntnis westfälischer Dichter“ zu „Soldaten des Wortes“. Vollmer trat dadurch hervor, von der Dichtung „Verantwortung und Gehorsam“ zu fordern. Er übersteht die Entnazifizierung unbeeinträchtigt. Ab 1952 Pressereferent der Bezirksregierung in Arnsberg. Er starb am 17. Februar 1965 in Arnsberg.

1950 Romanpreis der Deutschen Kohlenbergbauleitung. 1955 Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (gemeinsam mit Josef Winckler). Vollmers Erfindungs- und Gestaltungskraft sichern ihm einen respektablen Platz unter den Heimatdichtern, und auch der Versuch, einer zivilisatorisch zerstörten Landschaft und unvermeidlich schlechten Lebensverhältnissen Qualitäten abzugewinnen, die den dort Lebenden zu einem Heimatgefühl verhelfen können, wäre nur zu begrüßen, liefe er nicht zugleich auf Verschönerung von Zuständen und Verdeckung von Mißständen hinaus, die sich – wie die Zukunft gezeigt hat – verändern, verbessern, beseitigen ließen. Es sind hier die gleichen Vorbehalte anzumelden, die schon gegen seine Vorläufer geltend gemacht wurden, ja angesichts der weitgehenden Identifikation mit den entsprechenden Zielsetzungen des Nationalsozialismus – Vollmer ließ sich gern und ausdauernd zur Mitarbeit an „Heimat und Reich” gewinnen – sind sie zu verschärfen. (von Heydebrand)

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Auszeichnungen

Romanpreis der Deutschen Kohlenbergbauleitung (1950) – Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (1955).

Selbstständige Veröffentlichungen

Ein Notizbuch. Erzählungen. o.O.u.J.– Das Rufen im Schacht. Prosa und Lyrik. Mit 4 Holzschnitten von Maria Braun. Mönchen-Gladbach: Volksverein 1929 – Flug in die Sterne. 1929 – Die Ziege Sonja. Ein fröhlicher Roman aus der Randwelt des Ruhrgebiets. 1933; Neuausg. 1948 – Die Haftung aus Schäden durch die Feuerwehr, vornehml. nach württ. Recht. Urach (Württ.): Bühler 1933 – Die Schenke zur ewigen Liebe. Roman. Berlin: Propyläen 1935 [Rez.: 1. Westf. Landesztg., Dortmund, vom 7.5.1935; 2. F. Kaiser, in: Heimat und Reich, Dortmund, 1935, H. 5; 3. B. Rang, in: Westfalenspiegel 1952, H. 1]; Berlin: Büchergilde Gutenberg, 1935, 1937 – Land an der Ruhr. Reportage. Münster: Coppenrath 1935 – Vor Tagesanbruch. Erzählung. 1937 – Der Gang zum Nobiskrug. Erzählung. 1938 – Die Pöttersleute. Roman. Hamburg: Dt. Hausbücherei 1940; Sonderausgabe. ca. 1942; Hamburg: Hanseat. Verlagsanst. 1942 – Das Traumschiff. Erzählung. 1941 – Aus meiner Waldhütte. Erzählung. 1942 – Geschichten aus Westfalen. Erzählungen. 1943 – Die verlorene Seele. Erzählung. München: List 1947 – Die Weltreise zur fröhlichen Morgensonne. Jugendbuch. Düsseldorf: Marklein 1950 – Johannisfest auf Siebenplaneten. Düsseldorf: Marklein 1950 – Verzauberte Welt. Erzählungen. Gütersloh: Rufer 1954 – Der Kampf der Blutbarsche. Erzählungen. Gütersloh: Rufer 1954 – Des Herzogs Kornett. Roman. 1955 [Rez. C. Herbermann, in: Westfalenspiegel 1954, H. 1] – Der Froschfänger. Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses 1956 – Herford. Tausend Jahre Geschichte, Wirtschaft und Kultur. Oldenburg: Stalling 1956 – Bekenntnis zum Revier. Betrachtungen. Essen: West 1957 – Zwischenspiel in Salzuflen. Münster: Aschendorff 1958 – Informationen des Ausschusses zur Förderung des deutschen Handels. Berlin: 1958 – Das wohltemperierte Aquarium. Die Welt der Zierfische. München: Heimeran 1961 [Illustr.] – 125 Jahre Tradition und Fortschritt. Arnsberg: Becker 1962 – Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. Gütersloh: Bertelsmann 1963 – postum: Lesebuch. Walter Vollmer. Zusammengestellt von Walter Gödden in Verbindung mit Anne Blanken. Köln: Nyland-Stiftung 2017.

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Unselbstständige Veröffentlichungen in

Der Querschnitt, 1934, 3, S. 174-176: Kleine Frühlingsmelodie – Heimat und Reich 1935, H. 2: Margarethe Schießtel-Bentlage, eine westf. Dichterin; H. 3: Um unserer grauen Heimat willen; H. 5: Glaube; H. 8: Was bedeutet mir Westfalen; Jg. 1936, H. 2: Vorfrühling; 1938ff. Buchbesprechungen; April 1939: Dank und Gruß an Wagenfeld. Von Hermann Erich Busse, Hans Friedrich Blunck, August Hinrichs, Anton Aulke, Heinrich Luhmann, August Kracht, Ludwig Klug, Walter Vollmer, Josef Bergenthal; Mai 1939: Der werktätige Mensch im Ruhrrevier; Aug. 1939: Ein Leben für das Buch. Erich Schulz zum 65. Geburtstag; 1941, Febr. Das Vereinsfest. Eine fröhliche Erzählung – Die Neue Lit., Nov. 1941: Herkunft und Heimat – Welt und Wort, März 1948: Meine Welt – Die Bergbau-Industrie vom 18.2.1950: Von alter Knappenpoesie – Hellweger Anzeiger 25.7.1953: Die schöne alte Sprache des Bergmanns – Westfalenspiegel 1953, H. 7: Gedanken am See; 1954, H. 10: Stroh im Rinnstein; 1955, H. 7: Ansprache auf dem Westfalentag; Mit Engeln spielt man nicht; 1957, H. 5: Frühling im Münsterland; H. 11: Im Kohlenland; 1969, H. 7: Der Sängerkrieg auf dem schmalen Berge – Die Ruhr. Bilder vom Lauf eines Flusses. Iserlohn: Sauerland Verlag 1958; Einf. – Der Märker, Jg. 11, 1962: Heimat und Dichtung. Vortrag, gehalten auf dem Heimatgebietstag „Märkisches Sauerland“ des Westfälischen Heimatbundes in Gevelsberg am 28.9.1962postum: 100 Jahre Bergarbeiter-Dichtung. Hg. von W. Köpping. Oberhausen 1982.

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Unselbstständige Veröffentlichungen über

H. Kindermann: Walter Vollmer. Der Dichter des Ruhrgebietes, in: Heimat und Reich, 1940, H. 11 – E. Schulz: Walter Vollmer, in: Die Neue Lit. 11, 1941, S. 260-268 – F. Kolbow: Dichtung aus Heimat und Volkstum. Zur Verleihung des Westf. Literaturpreises an Walter Vollmer, in: Die Neue Lit. Nov./Dez. 1941 – Heinrich Luhmann: Die Stimme des Ruhrlandes. Nachtrag zum 50. Geb. von Walter Vollmer, in: Die Glocke vom 25./26. Juli 1953 – E. Sylvanus: Zwei westf. Literaturpreisträger, in: Westfalenspiegel 1955, H. 7 – W. Holzhauer: Walter Vollmer zum 60. Geb. Sein Wirken als Mensch und Dichter, in: Sauerländ. Gebirgsverein 1963, H. 4, S. 137f. – W. Holzhauer: Walter Vollmer und sein Werk, in: De Suerlänner 1963, S. 101 – Rundschreiben WHB 3, 1965 – W. Gödden: Walther Vollmer. Die Schenke zur ewigen Liebe (1935), in: W. Gödden (Hg.): Flammende Herzen. Unterhaltungsliteratur aus Westfalen. Bielefeld: Aisthesis 2007, S. 77-82.

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Erwähnungen in

Kriegsbekenntnis westf. Dichter (u.a. von Walter Vollmer), in: Heimat und Reich 1941, H. 3 – Cl. H.: Erstes Treffen westf. Dichter, in: Westfalenspiegel 1955, H. 5 – C. Herbermann: Eigenzüge in der westf. Dichtung. Nachlese vom westf.-fläm. Autorentreffen in Paderborn, in: Westfalenspiegel 1963, H. 1 – W. Schulte: Der westf. Heimatbund und seine Vorläufer. Bd. 1. Münster, 1973, S. 154, 337; Bd. 2, S. 275 – A. Klotzbücher (Hg.): Lit. Leben in Dortmund. Dortmund 1984, S. 197f.

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Nachlass/Vorlass

Bestände in westfälischen Archiven

Weitere Bestände in Westfalen: 1. Fritz-Hüser-Inst. für dt. und ausländ. Arbeiterliteratur Dortmund: 1 Beurteilung von Charakter und Werk Vollmers mit handschriftl. Korrekturen; Briefe: an Hans Ballhausen, Rektor im Ruhestand, 1921-1927 (10); an Fritz Hüser, 1960/61 (5); von Fritz Hüser 1961-1963 (3) – 2. ULB Münster: Briefe an Friedhelm Kaiser, 1947 (1), 1950 (4), 1951 (2), 1952 (1), 1953 (3); an Karl Schulte Kemminghausen, 1937 (1); 1951 (1); 1956 (1).

Bestände außerhalb Westfalens
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Sammlungen

1. WHB Münster: Fotoslg. – 2. Westf. Literaturarchiv Hagen: Slg.

Nachschlagewerke

Kürschner: Nekrolog 1936-1970 – Oehlke 1942 – Kutzbach 1950 – Degener, 12. Aufl. 1955 – Kosch, 2. Aufl., Bd. 4, 1958 – Oberhauser/Oberhauser, 2. Aufl. 1983 – von Heydebrand 1983 – Lenhard 1984 – Wilpert, 3. Aufl. 1988 – Freund 1993 – Rost 1990 – Dt. Biogr. Archiv, N.F., Fiche 1348, Sp. 226-229 – Dt. Bibliothek.

GND-Nummer
117488216   Link zu diesem Datensatz in der DNB

Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv

Institution
Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Handschriftenabteilung / Westfälisches Handschriftenarchiv
Bestand
echter Nachlass, Sammlung
Ordnung
grob vorgeordnet
Nutzung
uneingeschränkt
Verzeichnung
Inhalt

Werkmanuskripte: etwa 350 Manuskripte (auch unveröffentlichte), darunter die Romane „Flug in die Sterne“, „Gespenster in Dortmund“, „Johannisfest auf Siebenplaneten“, „Die Pöttersleute“, „Roter Mohn“, „Die Schenke zur ewigen Liebe“, „Tankstelle Goldener Westen“, „Die verlorene Seele“; Korrespondenzen: etwa 900 Briefe und Postkarten an W. Vollmer, überwiegend seine Veröffentlichungen betreffend, z. B. von Thomas Mann, ferner von Josef Bergenthal, Friedrich Castelle, Erich Grisar, Adolf von Hatzfeld, Clemens Heselhaus, Heinrich Luhmann, Erich Schulz, Hermann Stahl, Ludwig Tügel, Werner Warsinsky, Josef Winckler, Otto Wohlgemuth; mehrere 100 Briefentwürfe und Durchschläge seiner Briefe; 142 Briefe und Postkarten Vollmers, davon 64 an Josef Bergenthal, 19 an Erich Grisar, 47 an Erich Schulz; Lebensdokumente: persönliche Papiere.

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Bitte beachten Sie, dass die Daten zu Beständen außerhalb Westfalens zuletzt 2005 erhoben wurden und derzeit einer Aktualisierung unterzogen werden.

1. Bayer. StB München: Widmung an E. Gärtner, 1942 – 2. DLA Marbach: Brief an Karl Kohl, 7.4.1959; an Thomas Mann, 24.10.1925.